"Kunstform": So clever spielt Verstappen mit den Formel-1-Regeln

(Motorsport-Total.com) - Stephen Knowles als neuer Sportchef bei Red Bull bezeichnet das Regelverständnis von Max Verstappen als eine "Kunstform".

Im Podcast "The Inside Track" erklärte Knowles: "Max hat gelernt, was man darf und was man nicht tun sollte - und er nutzt das dann konsequent aus."

Das sorge "manchmal" für Irritationen auf und neben der Rennstrecke, räumt der Red-Bull-Sportchef ein. "Ich halte das jedoch für einen Leistungsfaktor. Denn die Regeln geben den sportlichen Rahmen vor. Das Beste daraus zu machen, ist ein wesentlicher Bestandteil seiner Leistung - genauso wie sein purer Speed", meint Knowles.

Wie genau Max Verstappen das Limit kennt

Ein Beispiel aus der Formel-1-Saison 2024 unterstreicht Verstappens Haltung: McLaren-Fahrer Lando Norris wurde in den Schlussrunden in Austin bestraft, nachdem er beim Überholversuch gegen Verstappen gemeinsam mit ihm die Strecke verlassen hatte. Norris erhielt damals eine Fünf-Sekunden-Zeitstrafe.

Verstappen kommentierte das so: "Man darf nicht außerhalb der weißen Linie überholen. Das ist eine sehr klare Regel, und ich bin selbst schon deswegen bestraft worden."

"Ich verstehe nicht, warum wir jetzt plötzlich nach Änderungen am Reglement rufen, wenn es schon immer so war. Ich bin im Kartsport, in der Formel 3 und in der Formel 1 groß geworden - man weiß, dass man nicht außerhalb der weißen Linie überholen darf. So einfach ist das."

"Ich habe die Regeln nicht gemacht, ich halte mich nur so gut wie möglich daran."

"Natürlich erwischt es einen manchmal - das hatten auch wir schon. Aber ich setze die Regeln um und ich spiele mit ihnen."

Diese klare Herangehensweise des viermaligen Formel-1-Weltmeisters weiß Knowles zu schätzen: "Max nimmt sehr viel auf und wir sprechen sehr offen miteinander. Er ist nicht der Typ, bei dem man um den heißen Brei herumredet. Man kann sehr direkt mit ihm umgehen - und das schätze ich sehr."