Pirelli gibt Entwarnung nach Colapinto-Unfall - doch Fragen bleiben offen
Formel-1-Reifenausrüster Pirelli nimmt Stellung zum Unfall von Alpine-Fahrer Franco Colapinto bei den jüngsten Probefahrten in Budapest
(Motorsport-Total.com) - Noch ist nicht bekannt, weshalb Franco Colapinto beim Formel-1-Reifentest auf dem Hungaroring verunfallt ist. Nur eines weiß Pirelli bereits mit Sicherheit: "Der Vorfall hing in keiner Weise mit den Reifen zusammen", sagt Pirelli-Sportchef Mario Isola.

© Pirelli
Alpine-Fahrer Franco Colapinto in der Box beim Pirelli-Reifentest in Ungarn 2025 Zoom Download
Colapinto war am Vormittag des zweiten Testtags nach nur 25 Runden in Kurve 11 abgeflogen und anschließend im Streckenkrankenhaus untersucht worden. Alpine bestätigte den Zwischenfall und gab an, Colapinto gehe es "gut". Sein Auto aber war zu schwer beschädigt, weshalb Alpine die Testfahrten nicht fortsetzte.
"Durch den Ausrutscher von Colapinto haben wir etwas Fahrzeit verloren. Das war schade", meint Isola.
Ferrari, McLaren und Racing Bulls als ebenfalls beteiligte Teams absolvierten die zweitägigen Probefahrten hingegen ohne Zwischenfälle und lieferten Pirelli viele Daten zu den Reifenprototypen für 2026. (Zur Bildergalerie!)
Die wichtigsten Daten zum Pirelli-Test in Ungarn
Am meisten Runden legte Paul Aron als Alpine-Testfahrer bereits am Dienstag zurück: 159. Er schaffte mit 1:18.789 Minuten zudem die Testbestzeit.
Charles Leclerc im Ferrari und Lando Norris im McLaren fuhren jeweils 144 Runden auf dem Hungaroring, Liam Lawson im Racing Bulls steuerte weitere 143 Runden bei.
Das Programm beim Reifentest
Beim Reifentest in Ungarn kamen mehrheitlich mittlere Mischungen der Sorten C3 bis C5 zum Einsatz. Vormittags absolvierten die Fahrer kürzere Versuche, nachmittags vor allem Longruns. Leclerc setzte am zweiten Tag zusätzlich einen härteren C2-Reifensatz ein.
Bei den verwendeten Fahrzeugen handelte sich um angepasste aktuelle Autos und modifizierte Vorjahresautos, die auf die schmäleren Pirelli-Reifen und das Abtriebsniveau für 2026 ausgerichtet waren.
Das Pirelli-Fazit zum Ungarn-Test
Pirelli wertet die dabei gewonnen Erkenntnisse als "sehr nützlich, um Fortschritte bei der Entwicklung zu machen. Wir befinden uns nämlich auf der Zielgeraden", sagt Isola.
Den Hungaroring habe Pirelli bewusst für die jüngsten Probefahrten gewählt: "Es ist eine anspruchsvolle Strecke mit vielen langsamen Kurven. Die Reifen werden auf der relativ kurzen Runde stark beansprucht. Das macht den Hungaroring zu einem fordernden Ort für Reifentests - insbesondere für die zentralen Mischungen für 2026."
Finale Phase für die Formel-1-Reifen 2026
Bei der Konstruktion seiner Formel-1-Reifen ist sich Pirelli nach den Ungarn-Tests bereits sicher. Für die Weiterentwicklung der konkreten Reifenmischungen aber stehen dem italienischen Hersteller noch drei weitere Tests zur Verfügung: in Monza, Mugello und Mexiko-Stadt.
Die einzelnen Konstruktionen müssen bis zum 1. September 2025 feststehen, die Mischungen bis zum 15. Dezember 2025 homologiert sein.