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Alpine in Ungarn doppelt Letzter: Rote WM-Laterne eindeutig zementiert
Franco Colapinto schlägt Pierre Gasly im Qualifying, doch im Rennen geht bei Alpine gar nichts: Das Team bleibt ohne Punkte und in der Sommerpause Letzter
(Motorsport-Total.com) - Alpine erlebte in Ungarn wieder einmal ein Wochenende zum Vergessen. Während die Konkurrenz um Sauber, Racing Bulls und Aston Martin fett punkten konnte, fuhren Franco Colapinto und Pierre Gasly chancenlos am Ende des Feldes und überquerten die Ziellinie als Letzter und Vorletzter - ein Desaster. Damit hängt der Rennstall in der Sommerpause auf dem letzten WM-Rang fest.
"Es war einfach kein gutes Rennen, ehrlich gesagt", hadert Colapinto nach seinem 18. Platz. "Wir haben Fehler gemacht - beim Start, bei den Boxenstopps, einfach überall. Es war kein sauberer Tag. Wir haben viele Plätze verloren und konnten die nicht mehr aufholen."
"Wir hatten auch viele blaue Flaggen - zweimal sogar, wegen des frühen Stopps und der langen Boxenstopps. Es hat einfach nicht funktioniert. Die Pace war auch nicht besonders gut, obwohl ich denke, dass mehr drin gewesen wäre, als da, wo wir letztlich gelandet sind", so der Argentinier. "Schade, dass wir das letzte Rennen vor der Pause so beenden."
Colapinto helfen solche Ergebnisse natürlich nicht weiter, um sich für das Cockpit bei Alpine zu empfehlen, wenn die Formel 1 nach der Sommerpause weitergeht. Als einziger Fahrer wartet er aktuell noch auf Punkte, und über zwei 13. Plätze kam er bislang nicht hinaus. In Spa und Budapest gab es für ihn die ernüchternden Positionen 19 und 18.
Trotzdem war das Wochenende am Hungaroring für ihn auch in gewisser Hinsicht positiv, denn im Qualifying konnte er in Q2 einziehen und seinen Teamkollegen Gasly schlagen. "Ich war im Vergleich zu Pierre recht konkurrenzfähig, das ist für mich das Positivste", sagt er. "Ich habe etwas an Performance gefunden."
Aber: "Als Team hatten wir hier auf dieser Strecke generell Probleme. Wir müssen verstehen, warum - und nach der Pause stärker zurückkommen."
Rennen maximiert, den Rest nicht
Teamkollege Gasly sieht einen Grund, warum Alpine in Budapest so abgestürzt ist: "Es hat nicht geregnet", meint er. Mit Regen wären die Chancen auf ein besseres Ergebnis zumindest da gewesen, da Alpine mit maximalem Abtrieb unterwegs war.
Generell sei den Franzosen das Wochenende schon vor dem Rennen entglitten: "Im zweiten Training haben wir etwas anderes ausprobiert, das hat nicht funktioniert. Es war generell kein sauberes Wochenende", sagt er. "Auch im Qualifying hatten wir Probleme: ein beschädigter Frontflügel beim letzten Run, zu viel Sprit an Bord und so weiter."
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Pierre Gasly (Marc Surer: 5) - "Die Zehn-Sekunden-Strafe hat es auch nicht viel schlimmer gemacht." Fotostrecke
Mit dem Rennen selbst war Gasly eigentlich zufrieden: "Ich denke, es war ziemlich gut - mehr oder weniger das, was mit unserem Auto aktuell möglich ist", so der Franzose.
"Wir sind auf Hard gestartet, haben dann gestoppt und 37 Runden auf Medium absolviert. Ich habe mich etwa 15 Runden lang gegen Nico verteidigt, dazu gegen die Williams - gegen die meisten eigentlich. Ich konnte auch ein paar überholen. Insgesamt war es gut", sagt er.
Gasly: Strafe nach Kollision mit Sainz
Aber: In Kurve 2 geriet Gasly auch einmal mit Carlos Sainz aneinander, als er den Williams unsanft von der Strecke bugsierte und dafür eine Zehn-Sekunden-Strafe und zwei Strafpunkte erhielt. "Ich verschenke meine Position nicht einfach", erklärt er dazu. "Er hat es außenrum versucht, ich habe verteidigt, wir haben uns berührt. So ist es eben. Viel mehr habe ich dazu nicht zu sagen."
Am Ende wurde er durch die Strafe hinter Yuki Tsunoda und seinen Teamkollegen Colapinto gespült. "Wir wussten, dass der Einstopp mit unserem Auto eigentlich nicht unser bevorzugter Plan war. Aber mit der Pace, die wir hatten, mussten wir einfach etwas probieren und schauen, was dabei rauskommt."
"Man muss akzeptieren, dass es auch schwierige Wochenenden geben wird."
Letzter WM-Platz fast zementiert
Vom letzten Platz wegzukommen, wird für Alpine nicht einfach, vor allem wenn nur ein Fahrer Punkte holt. Haas auf Platz neun ist bereits 15 Punkte entfernt, zu den Racing Bulls auf Rang acht fehlen bereits 25 Punkte - so viel hat Alpine in der gesamten Saison noch nicht geholt.
Für Gasly ist aber ohnehin fast schon egal, was in dieser Saison noch passiert. Er möchte sich auf 2026 konzentrieren und dort neu angreifen. "Im großen Ganzen geht es darum, dass wir nächstes Jahr in einer deutlich besseren Position sind", betont der Franzose.
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Ganz so weit nach vorne kann Colapinto noch nicht schauen. Für ihn steht noch nicht fest, ob er nach der Sommerpause überhaupt weiter im Auto sitzen wird. Dabei fühlt er sich laut eigener Aussage mittlerweile deutlich wohler im Auto. "Das ist sehr wichtig. Das nehme ich auch aus diesem Wochenende mit", sagt er.
"Nach einem schwierigen Rennen ist es oft schwer, das Positive zu sehen. Auch wenn wir mit beiden Autos hinten gelandet sind, kann ich für mich einige gute Dinge mitnehmen. Ich habe im Auto Konstanz gefunden, damit war ich zufrieden. Natürlich müssen wir weiter nachlegen - aber es geht in die richtige Richtung."