Rennmotorrad von Michael Schumacher verkauft - für unerwartet hohen Preis
Ein seltenes Rennmotorrad von Michael Schumacher kam bei einer Online-Auktion von RM Sotheby's unter den Hammer - für einen unerwartet hohen Verkaufspreis
(Motorsport-Total.com) - Nach dem vorläufigen Ende seiner Formel-1-Karriere legte sich Michael Schumacher nicht auf die faule Haut: Er blieb dem Rennsport weiterhin verbunden und startete bei semi-professionellen Motorradrennen. Nun kam eines seiner ehemaligen Rennmotorräder beim Auktionshaus RM Sotheby's unter den Hammer.
Es handelt sich um eine Honda CBR1000RR Fireblade SC59 aus dem Jahr 2010, die von Holzhauer Racing Performance für den Einsatz auf der Rennstrecke umgebaut wurde, um "Michael Schumacher während Testtagen zur Verfügung zu stehen", wie es im offiziellen Verkaufsinserat heißt.
Das Motorrad sei "ein einzigartiger und einmaliger Umbau" und erzielte bei der Online-Versteigerung einen überraschend hohen Verkaufspreis: Ein Käufer war bereit, stolze 64.800 Euro für das Motorrad zu zahlen. Laut einem beigelegten Zeitungsartikel hatte das Motorrad damals "nur" 45.000 Euro gekostet.
Michael Schumacher mit Motorrad-Vergangenheit
Die Rennmaschine trägt noch die Startnummer 77, mit der Schumacher unter anderem in der Internationalen Deutschen Motorradmeisterschaft (IDM) an den Start ging. Dort wollte er ursprünglich unter dem Pseudonym "Marcel Niederhausen" fahren, was ihm allerdings nicht erlaubt wurde.
In der IDM-Saison 2008 nahm Schumacher an neun der insgesamt 16 Läufe als Gaststarter für das Holzhauer Racing Promotion Team teil. Bei dem Motorrad, das jetzt versteigert wurde, dürfte es sich allerdings nicht um jenes Modell handeln, mit dem der Rekordweltmeister damals in der IDM unterwegs war.
Denn die angebotene Honda CBR1000RR SC59 basiert laut Inserat auf einem Modell aus dem Jahr 2010 - also jenem Jahr, in dem Schumacher bereits wieder für Mercedes in der Formel 1 fuhr. Allerdings stieg der Rekordweltmeister im August 2010 bei Testfahrten auf dem Hockenheimring noch einmal auf das Motorrad.
Sturz verzögerte Schumachers Formel-1-Comeback
Ein mutiges Unterfangen, denn bei einem Sturz im Februar 2009 hatte sich Schumacher schon einmal schwerer verletzt. In der Folge platzte auch ein geplantes Formel-1-Comeback als Ersatz für Felipe Massa. Die Nackenverletzungen, die er sich bei dem Motorradunfall zugezogen hatte, verhinderten eine schnelle Rückkehr auf die Rennstrecke.
Dass es sich bei dem Motorrad, das nun versteigert wurde, sogar um jenes handelt, auf dem Schumacher damals stürzte, ist unwahrscheinlich. Ein vollständiges Datenblatt mit sämtlichen technischen Spezifikationen soll aber sowohl die Nutzung durch Schumacher als auch das Eigentum durch HRP bestätigen.
Das Motorrad wurde seit längerer Zeit nicht mehr gestartet, weshalb "eine umfassende Wartung und technische Überprüfung vor einem erneuten Einsatz auf der Rennstrecke erforderlich wäre", heißt es im Inserat. Der Kilometerstand betrug zum Zeitpunkt der Katalogisierung 3.752 Kilometer.
Zum Auktionsangebot gehörten außerdem ein von Michael Schumacher signierter Helm von Schuberth sowie ein ebenfalls signiertes Paar Motorradhandschuhe. Wer das einzigartige Motorrad für 64.800 Euro ersteigert hat, ist nicht bekannt.