Nach Tiefpunkt in Austin: Bortoleto wurden "Augen geöffnet"
Gabriel Bortoleto spricht offen über sein schwieriges Wochenende in Austin - und erklärt, warum das Scheitern dort für ihn ein wichtiges Lernkapitel war
(Motorsport-Total.com) - Gabriel Bortoleto hat nach dem schwierigen Wochenende in Austin einen ehrlichen Blick auf seine Leistung geworfen - und zieht daraus überraschend positive Schlüsse. Der Formel-1-Rookie erklärt, dass das Rennen in den USA für ihn ein Wendepunkt gewesen sei, der ihm "die Augen geöffnet" habe.
Ein Wochenende zum Vergessen - und zum Lernen
Austin war für den Brasilianer eines der härtesten Wochenenden der Saison. Auf dem unruhigen, welligen Kurs fand er weder im Qualifying noch im Rennen das richtige Gefühl im Auto. "Ich denke, wir haben mittlerweile ein gutes Verständnis, warum es dort nicht so gut gelaufen ist", sagt Bortoleto. "Es gibt einen großen Grund, ja - aber das ist etwas Internes."
Der Rookie betont, dass es weniger am Set-up lag, sondern an einer Mischung aus Fahrzeugverhalten, begrenzter Erfahrung und fehlender Streckenzeit. "Ich denke, es ist nicht nur eine Sache", erklärt er. "Es hängt mit Erfahrung zusammen und auch damit, wie viel Zeit ich auf der Strecke hatte. Ich bin in SQ1 und Q1 ausgeschieden und konnte nicht viele Runden fahren. Aber ich habe meine Lektion gelernt."
Mehr Wissen am Sonntag als im Qualifying
Der Brasilianer schildert, dass er im Verlauf des Wochenendes deutlich dazugelernt habe. "Am Sonntag hatte ich viel mehr Wissen darüber, was ich tue und wie ich fahre, als im Qualifying", sagt Bortoleto. "Wenn ich am Freitag schon so gefahren wäre wie am Sonntag, wäre ich wahrscheinlich durch das Quali gekommen."
Das Wochenende sei also kein Rückschritt, sondern ein Lernprozess gewesen. "Ich denke, es war das erste Mal in der ganzen Saison, dass ich ein so schwieriges Wochenende hatte. Jetzt ist es vorbei - Zeit, nach vorne zu schauen", sagt er.
Die nächste Chance bietet sich für Bortoleto in Mexiko - auf einer neuen Strecke für ihn, aber mit klassischem Wochenendformat inklusive mehr Trainingszeit. "Ich denke, hier ist es viel einfacher", erklärt er. "Man hat mehr Gelegenheiten in den Freien Trainings. Bei Sprint-Wochenenden musst du sofort alles rausholen, manchmal verpasst du Dinge, weil du zu wenig Streckenzeit hast."
In Mexiko erwartet er ein strukturierteres Wochenende: "Wenn du normale Trainings hast, kannst du mit viel und wenig Sprit fahren, Daten analysieren, stoppen - du hast einfach mehr Zeit, Dinge zu erkennen."
Keine Ausreden, aber klare Lehren
Trotz der schwierigen Erfahrung will Bortoleto seine Herangehensweise nicht grundlegend ändern. "Ich werde die Vorbereitung nicht verändern", sagt er. "Vielleicht machen wir operativ kleine Anpassungen im Freien Training, aber grundsätzlich habe ich alles so gemacht wie an anderen Wochenenden. Ich trainiere viel im Simulator des Teams und auch zu Hause. Ich bin nicht zu besorgt über Austin."
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Stattdessen nutzt er das Wochenende als wichtige Lektion: "Ich bin glücklich, dass ich vielleicht genau dieses Wochenende erlebt habe, weil es mir die Augen geöffnet hat", betont er. "Wenn du nur gute Ergebnisse hast, läuft alles glatt, alle sind zufrieden - dann schaust du nicht so sehr auf die Schwächen. Aber wenn du schlechte Wochenenden hast, lernst du, dich selbst zu analysieren und zu verstehen, was du besser machen kannst."