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Domenicali will zehn Sprints - doch der FIA-Chef bremst plötzlich ab
FIA-Präsident Mohammed bin Sulayem stellt sich gegen die von Stefano Domenicali geplante Ausweitung der Formel-1-Sprintrennen - und warnt vor Überlastung
(Motorsport-Total.com) - FIA-Präsident Mohammed bin Sulayem hat seine Einschätzung zur möglichen Ausweitung der Sprintrennen in der Formel 1 abgegeben - und ist damit auf Konfrontationskurs zu Formel-1-Chef Stefano Domenicali gegangen.

© circuitpics.de
Fotomontage: Formel-1-Chef Stefano Domenicali und FIA-Präsident Mohammed bin Sulayem Zoom Download
Denn Domenicali hatte kürzlich angedeutet, die Formel 1 denke über weitere Sprints nach. Im Gespräch sind zehn oder mehr dieser 100-Kilometer-Rennen pro Saison ab 2027. Aktuell sind es sechs pro Jahr.
Nun drückte bin Sulayem auf die Euphoriebremse. Er sagte im Gespräch mit Viaplay: "Kommerziell verstehe ich Stefanos Position, aber ich berücksichtige immer auch die zusätzliche Last für unsere Mitarbeiter. Sie reisen ohnehin schon viel - und zusätzliche Rennen sind sehr ermüdend."
"Es gibt einfach unterschiedliche Interessen, die berücksichtigt werden müssen. Wenn man nur den sportlichen Aspekt betrachtet, entstehen kommerzielle Probleme - und umgekehrt. Beides muss in Balance gebracht werden", sagte der FIA-Präsident, ohne einen eigenen Vorschlag zu präsentieren.
Bin Sulayem bezeichnete Domenicali im gleichen Gespräch jedoch als einen "guten Freund", mit dem er "fünfmal pro Woche" spreche, um sich zu wichtigen Themen auszutauschen.
Domenicali will Veränderungen durchdrücken
Dabei scheint Domenicali einen aggressiven Ansatz zu verfolgen: Er erklärte kürzlich, er wolle nicht nur weitere Sprintrennen einführen, sondern vielleicht auch das Wochenendformat an sich umkrempeln. Selbst Rennen nach dem "Reverse-Grid"-System mit umgekehrter Startaufstellung könnten für die Formel 1 in Frage kommen.
"Die Richtung ist klar: Ich kann garantieren, dass es in ein paar Jahren die Nachfrage geben wird, alle Wochenenden mit demselben Format zu fahren", erklärte Domenicali.
"Ich sage nicht, dass wir so weit gehen wie die MotoGP, die bei jedem Rennen einen Sprint austrägt - das wäre ein zu großer Schritt. Ich sehe es eher als Reifeprozess, der auch den traditionelleren Ansatz respektiert." Konkreter wurde Domenicali an diesem Punkt allerdings nicht.
Was laut Domenicali für mehr Sprintrennen spricht
Er sagte lediglich: "Abgesehen von einigen älteren Hardcore-Fans wollen alle Sprint-Wochenenden sehen. Die Veranstalter drängen auf dieses Format, und inzwischen sind auch die Fahrer interessiert."
"Ich bin etwas provokant, aber das Freie Training spricht nur Super-Spezialisten an. Wer mehr Action sehen will, bevorzugt Sprint-Wochenenden. Es gibt dann ab Freitag mehr zu diskutieren und zu kommentieren - immerhin gibt es da schon ein Qualifying. Aber ich verstehe auch, dass es erst Teil der Formel-1-Kultur werden muss."
Sprintrennen wurden in der Formel 1 zur Saison 2021 eingeführt. Anfangs blieb es bei drei Sprints pro Saison, seit 2023 sind es sechs. (Hier weitere Informationen zu den Formel-1-Sprintrennen abrufen!)