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Stefano Domenicali: Formel 1 hat "keinen Platz" für ein zwölftes Team
Formel-1-CEO Stefano Domenicali sieht die Königsklasse an ihrer Kapazitätsgrenze angekommen und würde nur ein Angebot von "großer Bedeutung" überprüfen
(Motorsport-Total.com) - Die Formel 1 hat "keinen Platz mehr" für ein zwölftes Team im Fahrerlager, warnt Formel-1-Boss Stefano Domenicali, schließt ein weiteres Team aber nicht vollständig aus. Dafür müsse aber ein Angebot von "großer Bedeutung" ins Haus flattern.
2026 wird das neue Cadillac-Team zur Königsklasse dazustoßen und das neue elfte Team bilden. Der Rennstall sah sich seit dem ersten Vorstoß von Andretti aber großem Gegenwind ausgesetzt und wurde erst mit einem Herstellernamen und dem Bau eines eigenen Motors seitens General Motors zugelassen.
Noch ein weiteres Team würde den Widerstand wohl nur noch mehr erhöhen und die Formel 1 an ihre Kapazitätsgrenzen bringen: "Wir müssen vorsichtig sein", sagt Domenicali. "Wir werden nur ein Angebot von großer Bedeutung prüfen, denn ich denke, wir sind schon jetzt an einem Punkt, an dem kein Platz mehr ist - logistisch sind wir am Limit."
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Ohne Michael Andretti kommt Cadillac jetzt in die Formel 1. Doch das ist gar nicht so leicht! In den vergangenen Jahrzehnten gab es zahlreiche Teamübernahmen und Umbenennungen, doch nur 13 Mannschaften gründeten sich seit dem Jahr 1990 neu. Überlebt haben nur vier Projekte, davon lediglich eines in der ursprünglichen Form. Wir erzählen die Storys dahinter! Fotostrecke
Die Rennstrecken selbst hätten zwar Platz für mehr Autos - in der Formel 3 starten regelmäßig 30 Fahrzeuge auf derselben Strecke - doch die Formel 1 muss ihre Infrastruktur vor Ort anpassen, um Cadillac unterzubringen.
Domenicali ist nicht daran interessiert, zwölf Teams in enge, unflexible Bereiche wie das Fahrerlager und die Boxengasse von Monaco zu quetschen. Stattdessen sagt er, der beste Weg für neue Interessenten sei es, ein bestehendes Team zu kaufen.
"Ich sehe großes Interesse von Fonds und Investoren, die aktuelle Teams kaufen wollen - nennen wir sie Franchises -, weil der Wert eines Teams exponentiell wächst und damit auch das finanzielle Interesse, in die F1 zu investieren", so der Italiener.
"Wir sehen das direkt, weil wir viele Anfragen bekommen, und den Teams geht es genauso. Aber gerade weil es so gut läuft, müssen wir umsichtig sein und den Wert dessen schützen, was wir aufgebaut haben."
Das war auch immer eines der Hauptargumente gegen die Aufnahme von Andretti, obwohl die Amerikaner das grüne Licht von der FIA im Oktober 2023 bekommen hatten. Im Januar 2024 lehnte die Formel 1 den Antrag mit einer umfangreichen Begründung ab - unter anderem weil man nicht daran glaubte, dass Andretti konkurrenzfähig sein würde.
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Am Ende trat Michael Andretti einen Schritt zurück, und der umbenannte Cadillac-Einstieg wurde akzeptiert. "Wir haben immer gesagt, dass es für uns entscheidend ist, ein qualitativ hochwertiges Projekt auf dem Tisch zu haben, das wir mittel- und langfristig bewerten können", sagt Domenicali.
"Als wir das Andretti-Projekt erhielten, war unsere Einschätzung negativ - nicht, weil Andretti nicht gut war. Mario ist eine Legende, eine Ikone dieses Sports und ein Freund. Wir haben einfach nicht die Substanz hinter dem Projekt gesehen, die wir für notwendig halten."
"Als General Motors ins Spiel kam, änderte sich das", betont er. "Wir sahen eine bedeutende Investition mit einem Zehnjahresplan und waren sofort positiv gestimmt, weil wir glauben, dass dieses Projekt dem System einen Mehrwert bringen kann. Das sehen wir jetzt schon - sie investieren in den US-Markt, um ihre neue Initiative zu fördern, und das garantiert einen Nutzen."