GP Italien
Monza-Freitag in der Analyse: Verwarnung für McLaren
Formel-1-Liveticker zum Nachlesen: +++ Tagesbestzeit für Lando Norris am Freitag +++ Verwarnung für McLaren +++ Kimi Antonelli wieder abgeflogen +++
Verwarnung für McLaren
Und so schnell geht es, da ist auch schon das Urteil. Erwartungsgemäß kommt McLaren mit einer Verwarnung davon. Hier die Begründung im Wortlaut:
"Auto 81 wurde um 17:13:50 Uhr aus der Garage herausgelassen, während der Neustart der Sitzung von der Rennleitung auf der Timing-Seite 3 erst um 17:14:09 Uhr bestätigt wurde. Dies stellt eindeutig einen Verstoß gegen Punkt 22.2 der Event Notes des Rennleiters dar."
"Das Team räumte während der Anhörung ein, dass es einen Fehler begangen habe, da es auf die Meldung 'Track clear' reagierte, anstatt auf die Mitteilung, welche die Neustartzeit der Sitzung anzeigte."
"Die Sportkommissare stellen fest, dass - im Gegensatz zu früheren Vorfällen ähnlicher Art während des Qualifyings - in diesem Fall kein wesentlicher sportlicher Vorteil hätte erlangt werden können, da sich der Vorfall im Freien Training ereignete. Daher halten wir eine Verwarnung des Teilnehmers für angemessen."
Verstappen genervt vom Kies
In FT1 gab es heute einmal eine rote Flagge, um die Strecke vom Kies zu befreien. Max Verstappen berichtet: "Ich hatte eine Runde in meinem Racerun [in FT2], in der jemand von der Strecke abgekommen war und ich als Erster dort ankam."
"Ehrlich gesagt war es, als würde man mit Slicks auf nasser Fahrbahn fahren, und ich wäre fast selbst von der Strecke abgekommen, weil dort so viel Kies lag", so der Weltmeister, der glaubt, dass das ein Problem werden könnte.
"Wir müssen uns das ansehen, denn es ist nicht einfach, das unter Kontrolle zu halten, denn wenn jemand von der Strecke abkommt, beschädigt das auch den Unterboden für alle anderen, da diese Steine ziemlich aggressiv sind", erklärt er.
Davon abgesehen sei es für Red Bull "ein ganz anständiger Freitag" gewesen, so Verstappen.
"Ermutigender Tag" für Williams
Repräsentativ dürften P3 und P7 heute vermutlich nicht sein, doch Carlos Sainz betont trotzdem: "Ehrlich gesagt sieht es in Bezug auf Rundenzeiten und Performance nach einem ermutigenden Tag aus."
Etwas anders sei es jedoch beim "Selbstvertrauen", denn da habe er "in Kurve 11 und Kurve 7" noch kleine Probleme. "Das Auto fühlt sich hier ganz anders an als ein Ferrari", erklärt der Williams-Neuling.
"Es hat einige sehr gute Eigenschaften, einige sehr schwierige, aber bei jeder Runde versuche ich zu lernen, mich anzupassen und damit umzugehen", so Sainz, der aber noch einmal betont, dass die Pace "vielversprechend" sei.
Auch Teamkollege Alexander Albon erklärt: "Die Autos sind schnell, und wir hatten heute ein gutes Renntempo, also sind wir gut aufgestellt. Jetzt müssen wir nur noch dafür sorgen, dass wir das morgen mitnehmen können."
"Wir waren hier traditionell an der Spitze des Mittelfelds und ich denke, das können wir wieder schaffen", so Albon.
Norris: Wäre gerne weiter vorne
Der Brite liegt am Ende des Freitags zwar vorne - aber lediglich 0,083 Sekunden vor Charles Leclerc. Für seinen Geschmack sei es daher aktuell "etwas zu eng", so Norris nach dem zweiten Training.
Es sei "nicht schlecht" gelaufen, betont er und erklärt: "Ich denke, es gibt noch ein paar Kleinigkeiten zu verbessern, damit wir weiterhin auf P1 bleiben können. Es ist gut, dass wir uns von FT1 zum FT2 in einigen Punkten verbessert haben."
"Es ist nur ein bisschen eng, also muss ich versuchen, [den Vorsprung] etwas größer zu machen, damit ich mich etwas wohler fühle", so Norris.
Piastri rechnet nicht mit Strafe
Der Australier selbst bewertet die Situation ähnlich wie wir und erklärt: "Es könnte eine Verwarnung oder so etwas sein, aber ich wäre überrascht, wenn es eine sportliche Strafe wäre."
Er erklärt: "Ich glaube, wir haben uns einfach verschätzt, waren verwirrt wegen der Meldung im Zeitmesssystem und sind etwas zu früh gestartet. Aber das macht uns keine Sorgen."
Rein sportlich erklärt er, dass es "ein guter Tag" gewesen sei. "Da ich nicht an FT1 teilgenommen habe, musste ich natürlich in FT2 etwas aufholen", betont er, aber das Auto habe sich sofort "ziemlich gut" angefühlt.
Seine Zeit sei nicht repräsentativ, weil der Reifen da schon nicht mehr neu gewesen sei. "Ich fühle mich ziemlich gut, muss morgen nur noch ein bisschen daran feilen und wie immer etwas mehr Tempo finden", erklärt er.
Seine Prognose: "Es wird ein enges Wochenende werden."
Keine Strafe für Bortoleto
Das ging fix. Während die Untersuchung gegen Oscar Piastri noch läuft, ist das Urteil bei Gabriel Bortoleto schon da. Der Sauber-Fahrer hat keine Strafe bekommen und zwar mit folgender Begründung:
"Der Fahrer von Auto 5 näherte sich vor Kurve 7 einer Gelbflaggenzone, wobei sich Auto 30 mit deutlich geringerer Geschwindigkeit vor ihm befand. Das erste Gelbflaggensignal wurde auf der rechten Seite nach Kurve 6 gezeigt. Zu dem Zeitpunkt, als die gelbe Flagge geschwenkt wurde, befand sich Auto 5 bereits in unmittelbarer Nähe zu Auto 30. Dadurch wurde die Sicht des Fahrers von Auto 5 auf die gelbe Flagge teilweise blockiert."
"Die Sportkommissare stellten fest, dass der Fahrer von Auto 5 nicht genügend Zeit hatte, um auf die gelbe Flagge zu reagieren, bevor er Auto 30 überholte. Unter Berücksichtigung der Tatsache, dass Auto 5 nach dem Passieren der ersten Gelben Flagge seine Geschwindigkeit deutlich verringerte und die Unfallstelle, die die gelbe Flagge ausgelöst hatte, mit niedriger Geschwindigkeit passierte, entschieden die Sportkommissare, dass - obwohl technisch gesehen ein Verstoß gegen das Reglement vorlag - keine Strafe ausgesprochen wird."
Hadjar möchte kaputte Zandvoort-Trophäe zurück
Auch wenn er eine neue Trophäe bekommen hat, möchte Isack Hadjar auch den Pokal zurück, der in Zandvoort beschädigt wurde. "Ich weiß nicht einmal, wo meine Trophäe ist - meine kaputte Trophäe", sagt er.
"Ich meine, das Team kümmert sich darum, denke ich. Ich habe sie in guten Händen gelassen. Beide Teile. Aber ich habe keine Ahnung, was damit passiert. Ich bekomme eine neue, das weiß ich. Doch ich will meine kaputte", betont er.
Der 19-Jährige erzählt zudem lachend, dass er bereits "von so vielen Leuten Kleber bekommen" hat. "Ihr könnt euch nicht vorstellen - ich könnte gerade das ganze Fahrerlager zusammenkleben."
Die ganze Story findet ihr hier.
Marko: "Eine deutliche Steigerung"
"Wir sind sehr zufrieden", resümiert Helmut Marko nach FT2 bei Sky und erklärt: "Im Gegensatz zum Vorjahr [war es] eine deutliche Steigerung. Der Longrun war sehr gut, mit dem Soft auf Shortrun müssen wir uns noch etwas verbessern."
"Aber der Rückstand ist nicht drastisch. Wenn McLaren nicht geblufft hat, kann das ganz spannend werden", hofft Marko und erklärt: "Der Rückstand von nicht ganz zwei Zehnteln ist ermutigend."
Zumal wohl auch niemand mehr deutlich zulegen könne. "Ich glaube, die meisten im Feld sind mit voller Motorleistung gefahren", so Marko. Max Verstappen landete als Sechster eben 0,199 Sekunden hinter Lando Norris.
Vergleichbarer Fall?
In Bahrain bekamen in diesem Jahr beide Mercedes-Piloten eine Gridstrafe für das Vergehen von Oscar Piastri eben in FT2. Entscheidender Unterschied allerdings: Damals handelte es sich um das Qualifying und nicht um das Training.
Natürlich hatte auch Piastri durch das zu frühe aus der Box fahren eben einen Vorteil. Aber da es lediglich ein Training war, wäre eine Gridstrafe hier schon extrem hart.