Ayao Komatsu: Regel mit Qualifying-Mindestzeit ist total überflüssig
Haas-Teamchef Ayao Komatsu ist kein Fan der Outlap-Regel im Qualifying und findet, dass man damit nur neue Probleme geschaffen hat
(Motorsport-Total.com) - Hat sich die Formel 1 wieder einmal ein unnötiges Problem selbst geschaffen? Das glaubt Haas-Teamchef Ayao Komatsu, wenn es um die Outlap-Regel im Qualifying geht, bei der Fahrer eine gewisse Höchstzeit nicht überschreiten dürfen.
Die Regel wurde vor einiger Zeit eingeführt, um zu vermeiden, dass Fahrer auf ihrer Aufwärmrunde zu sehr bummeln und andere Piloten auf der schnellen Runde im Weg stehen, weil das insbesondere in den letzten Kurven zu gefährlichen Situationen geführt hatte.
Das hat jedoch für neue Probleme gesorgt: Die Fahrer stehen jetzt am Ende der Boxengasse im Stau, weil sie dort den notwendigen Abstand lassen. Vor allem für die Teams am Ende der Boxengasse ist das kritisch, da sie sich nicht am Ende der Schlange einordnen können, sondern sich reindrängeln müssen - außer sie stellen sich als erste an die Ampel und warten dort lange.
Alexander Albon hatte in Zandvoort zudem erklärt, dass jedes Auto andere Anforderungen an die Outlap hat, sodass manche Fahrer schneller fahren müssen als andere, was wiederum dazu führen kann, dass sie aus dem richtigen Betriebsfenster fallen, weil sie nach dem langen Anstehen in der Box Fahrer vorbeilassen müssen, die schon auf ihrer schnellen Runde sind.
"Für mich ist das Ergebnis einer völlig unnötigen Regel über die Mindest- oder Maximalzeit", sagt Komatsu. "Du machst Regeln, und die erzeugen ein anderes Problem", findet er. "Wenn ich diese Leute in der Warteschlange in der Boxengasse sehe und all das, ist das ein Nebeneffekt einer nicht durchdachten Regelung."
Der Japaner weiß, wie schwierig es ein Team wie Sauber hat, die ganz am Ende der Boxengasse stehen, und hält es für unfair. "Weil wir in diesem Jahr auf Platz sieben stehen, ist es besser als letztes Jahr, aber wenn man sich die Position von Sauber ansieht, sieht man, dass wir da letztes Jahr standen."
"In manchen Rennen ist das ein riesiger Vorteil, in vielen anderen ein großer Nachteil. Dann muss man bestimmte Risiken eingehen", sagt Komatsu, weiß aber, dass er und die anderen Teams damit leben müssen. "Ich bin kein Fan davon, aber sich darüber zu beschweren bringt nichts. Im Moment ist das einfach so, damit müssen wir umgehen", sagt er.
"Wir versuchen, uns zu organisieren, aber ich persönlich denke, dass diese Regel gar nicht nötig ist. Das war schon mein Gedanke von Tag eins."