"Ein Hooligan": Warum Ocon trotzdem von Teamkollege Bearman schwärmt
Esteban Ocon schwärmt von seinem Haas-Teamkollegen Oliver Bearman: Warum der Rookie trotz "Hooligan"-Mentalität der bislang beste Teamkollege für ihn ist
(Motorsport-Total.com) - Ob Fernando Alonso, Sergio Perez oder Pierre Gasly: Esteban Ocon hat im Laufe seiner Formel-1-Karriere schon zahlreiche Teamkollegen erlebt. Doch Oliver Bearman, mit dem Ocon in dieser Saison gemeinsam bei Haas fährt, übertrifft offenbar alle seine bisherigen Vorgänger.
"Wir haben beide ein Stück derselben Leidenschaft", verrät Ocon gegenüber Motorsport.com, einer Schwesterplattform von Motorsport-Total.com im Motorsport Network. "Nur, dass er ein Hooligan ist! Weil er jung ist und gerade vieles erlebt ..."
Damit spielt der Franzose unter anderem auf das diesjährige Goodwood Festival of Speed an, wo Haas das zehnjährige Formel-1-Bestehen feierte. "[Dort] hatten wir diesen Wettstreit, wer nach dem Lauf den größten Slickreifen zurückbringt", grinst Ocon.
Ocon gibt zu: "Es war ziemlich lustig"
Der Sieger? Oliver Bearman, dessen Burnout-Show sogar zum Internet-Hype wurde. "Er hat einfach herausgefunden, wie er den Computer des Getriebes überlisten kann", verrät Ocon. "Er hat die Hinterräder in den siebten Gang gebracht, während er gerade einmal 30 km/h fuhr."
"Ich hätte niemals den Mut gehabt, so etwas zu machen", räumt der Haas-Pilot ein, gibt allerdings auch zu: "Selbst wenn du 30 fährst, aber die Hinterräder 280, dann kann das Auto verrückte Dinge machen. Es war ziemlich lustig, das alles zu sehen!"
Die Beziehung zwischen den beiden Haas-Teamkollegen scheint prächtig, obwohl es in Silverstone sogar schon einmal zur teaminternen Kollision kam. Nach dem Rennen setzten sich Teamchef Ayao Komatsu und die beiden Fahrer allerdings sofort zusammen.
Haas-Kollegen "direkt und ehrlich miteinander"
Auch in den Medien wurde der Zwischenfall nicht groß diskutiert. "Daran habe ich gar nicht gedacht, aber das ist tatsächlich ein guter Punkt", sagte Ocon, als er gefragt wurde, ob es ihn überrascht habe, dass die Kollision in Silverstone nicht eskaliert sei, wie ähnliche Situationen zuvor mit Gasly oder Perez.
"Das liegt daran, dass wir sehr direkt und ehrlich miteinander umgehen", glaubt der Franzose. Denn unmittelbar nach dem Rennen habe man über die verschiedenen Bedingungen gesprochen: "Was wir hätten besser machen können, um dieses Szenario zu vermeiden, wo wir mehr hätten aufpassen müssen und an welcher Stelle der Kurve."
"Das hat an der Basis nichts verändert. Wir haben nur ein bisschen mehr darüber gelernt, was in solchen Situationen zu tun ist", verrät der Haas-Pilot. "Es hat die Beziehung, die ich mit Ollie habe, nicht verändert. Mit ihm habe ich wahrscheinlich das beste Verhältnis von allen Teamkollegen, die ich je hatte."
"Wir verstehen uns wirklich großartig, und es ist schön, eine solche Atmosphäre im Team und an der Strecke zu haben. Auch mit dem Teamchef, denn manchmal kann es vorkommen, dass ein Teamchef ziemlich losgelöst davon ist, was im Ingenieurraum passiert. Bei uns sind alle vereint, und das ist gut."