GP Belgien
Spa-Samstag in der Analyse: Macht es Piastri wie Verstappen?
F1-Liveticker zum Nachlesen: +++ McLaren schlägt im Qualifying zurück +++ Macht es Piastri im Rennen wie Verstappen? +++ Hamilton entschuldigt sich für Q1-Aus +++
Leclerc: Sind zu weit weg
Der Monegasse wurde im Sprint Vierter - und glaubt auch nicht, dass am weiteren Wochenende viel mehr drin sein wird. "Aus einem Rennen wie diesem kann man sicherlich einiges lernen", sagt er zwar.
"Allerdings habe ich nicht das Gefühl, dass wir weit vom maximalen Potenzial des Autos entfernt sind", so Leclerc. Heißt: Selbst mit einem anderen Set-up wird man nicht mehr groß zulegen können.
"Ich glaube leider nicht, dass es irgendetwas im Auto gibt, das uns hoffen lässt, dass wir mit Red Bull oder McLaren mithalten können", betont er daher.
Teamkollege Lewis Hamilton nimmt seinen 15. Platz mit Humor und erklärt: "Das Positive ist, dass ich mich nicht gedreht habe. Und ich bin etwas nach vorne gekommen."
Im Qualifying später hofft er natürlich auf ein "besseres Ergebnis" als gestern.
Wolff kündigt Umbau an
Für Mercedes war der Sprint mit P12 und P17 ein Reinfall. Toto Wolff erklärt bei Sky: "Das Rennen kann man schwer einschätzen, weil man überhaupt nicht überholen kann in dem DRS-Zug."
Für das Rennen müsse man nun wahrscheinlich "auf einen größeren Flügel gehen, weil die Chance morgen 80 Prozent ist, dass es regnet", so der Teamchef.
Zudem habe man heute selbst mit einem kleineren Flügel "auch nicht überholen" können, betont er. Und auch davon abgesehen sei das Auto gestern im Qualifying "nicht gut genug" gewesen.
Klingt also sehr danach, dass Mercedes den Boliden vor der Qualifikation fürs Rennen noch einmal umfangreicher umbauen wird.
Stella: Red Bull hat den Sieg verdient
McLaren-Teamchef Andrea Stella erklärt bei Sky: "Es war ein Sprint, bei dem außer der Situation am Start, die für Spa typisch ist, nicht viel passiert ist."
"Fairerweise muss man sagen, dass es schwierig war, die Position zurückzugewinnen - nicht nur wegen [Verstappens] Topspeed, sondern auch, weil wir im zweiten Sektor nicht nah genug dranbleiben konnten."
"Das ist eine Besonderheit der ausgereiften Aerodynamik der heutigen Autos", erklärt Stella und betont: "Hut ab vor Red Bull und Verstappen. Sie haben den Sieg letztendlich verdient."
Rosberg lobt Verstappen
Experte Nico Rosberg betont, dass der Sieg von Verstappen nicht so leicht gewesen sei, wie er womöglich ausgesehen habe. "Wir müssen anerkennen, was für eine unglaublich brillante Fahrt das von Max Verstappen war", betont er bei Sky.
"Von außen betrachtet sieht es manchmal etwas einfacher aus, aber [...] er hat ein langsameres Auto als die McLarens und steht unter maximalem Druck. Oscar lag die ganze Zeit nur 0,6 bis 0,7 Sekunden zurück."
Der Druck sei daher "wahnsinnig hoch" gewesen, so der Weltmeister von 2016. "Ein kleiner Fehler und der Sieg ist weg. Für den Verfolger ist es viel einfacher", so Rosberg.
McLaren: Keine Chance auf den Geraden
Auch bei McLaren räumt man ein, dass der Red Bull auf den Geraden heute einfach zu schnell gewesen sei. Er habe Verstappen beim Start daher nicht zu viel Windschatten geben wollen, erklärt Piastri.
Doch Verstappen kam trotzdem vorbei. "Ich hatte nicht genug Geschwindigkeit auf den Geraden, und dann offensichtlich auch nicht genug Geschwindigkeit in den nächsten 15 Runden", so Piastri.
"Trotzdem ein gutes Ergebnis, trotzdem gute Punkte. Es ist nur ein Sprint, die wichtigsten Punkte gibt es morgen, daher bin ich ziemlich zufrieden, aber auch ein bisschen frustriert, dass ich nicht vorbeikommen konnte", betont der WM-Leader.
Auch Teamkollege Lando Norris erklärt: "Ich hatte auf ein Duell [zwischen Piastri und Verstappen] gehofft, aber der Red Bull war auf der Geraden einfach zu schnell, als dass wir ihn hätten einholen können."
Verstappen: Bin 15 Qualifikationsrunden gefahren
Der Niederländer selbst bestätigt die Aussage von Marko und verrät: "Ich bin 15 Qualifikationsrunden gefahren, um sie auf einer Strecke, auf der das Reifenmanagement wichtig ist, hinter mir zu halten."
"Es war nicht einfach, aber wir haben es geschafft, und ich bin sehr zufrieden damit", so Verstappen, der betont: "Der Start war unsere einzige Chance gegen sie, und wir haben sie in Kurve 5 genutzt."
"Ab da wusste ich, dass es sehr schwer werden würde, sie hinter mir zu halten, also spielte ich Katz und Maus mit DRS und dem Einsatz der Batterie", berichtet er und erklärt, er habe sich keine großen Fehler leisten können.
"Ich hatte in der letzten Kurve einen kleinen Verbremser, aber abgesehen davon war es für uns ein großartiges Ergebnis, sie hinter uns zu halten", jubelt er.
Marko: Verstappen ist "absolut der Meister"
Helmut Marko verrät bei Sky nach dem Sieg: "Wir haben bewusst auf weniger Downforce gesetzt, und die Überlegung war, wenn wir nach Eau Rouge hinter Piastri sind, dass wir mit dem Topspeed-Überschuss überholen können und dann eigentlich vorne bleiben."
Genau so kam es auch. "Max hatte zweimal ein kleines Schlenker, da ist [Piastri] auf vier Zehntel herangekommen. Aber sonst souverän gefahren, Reifen geschont", lobt Marko und ergänzt: "Unglaubliche Leistung vom gesamten Team, richtiges Set-up und mit relativ vielen Neuerungen trotzdem gleich ein Sieg im Sprint. Das freut uns sehr."
"[Max] ist absolut am Limit gefahren, aber hat gleichzeitig reifenschonend dieses Limit erreicht. Und da ist er absolut der Meister", freut sich Marko.