• 11. Juli 2025 · 16:11 Uhr

Ralf zweifelt an Vettel & Red Bull: Was gegen den grünen Rebellen spricht

Ein Harvard-Diplom und ein offenes Ohr bei Helmut Marko reichen wohl nicht: Warum Sebastian Vettel laut Ralf Schumacher nicht ins Red-Bull-Management passt

(Motorsport-Total.com) - Ralf Schumacher kann sich eher nicht vorstellen, dass Sebastian Vettel bei Red Bull ernsthaft für eine Rolle im Management in Betracht gezogen wird. Nachdem zuletzt schon Motorsportlegende Hans-Joachim Stuck gemutmaßt hatte, dass Vettel für so eine Position "nie in Frage" kommen und sich damit selbst "keinen Gefallen tun" würde, äußert sich jetzt auch Schumacher in die Richtung, dass er eine solche Konstellation für nicht realistisch hält.

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Sebastian Vettel beim Bau von Bienenhotels in Suzuka im Jahr 2023 Zoom Download

"Ich wüsste nicht, wie man ihn da eingliedern kann", sagt der Sky-Experte in einem Interview auf dem YouTube-Kanal von Formel1.de. Er habe bisher in dieser Angelegenheit "nur Vettel gehört, der gesagt hat, er würde das gern bei Red Bull machen. Aber von Red Bull habe ich bis jetzt noch nichts gehört, dass da einer gesagt hätte, sie würden das gut finden."

Eine Aussage, die streng genommen nicht ganz richtig ist. Denn losgetreten hatte die Gerüchte letztendlich Helmut Marko, Motorsportkonsulent der Red Bull GmbH, mit der Aussage, dass Vettel "der ideale Nachfolgekandidat" für sich selbst wäre. Das war in einem Interview mit Sky im April 2025.

Vettel reagierte dann in einem anderen Interview mit Sky mit Freundlichkeiten für Marko, mit dem er seit vielen Jahren auch freundschaftlich verbunden ist. Er sagte damals: "Ich glaube es gibt nur einen Helmut, und die Rolle von Helmut ist seine." Ob dessen Job für ihn "in Zukunft was ist, wird man sehen".

Was das alles mit einem Harvard-Diplom zu tun hat

Zusätzliche Dynamik nahmen die Gerüchte auf, als Vettel im Juni ein Harvard-Diplom erwarb, mit dem er sich mutmaßlich auf zukünftige Tätigkeiten in Managementpositionen vorbereitet hat. Ungefähr zur gleichen Zeit erschien auch noch ein ORF-Beitrag, in dem er sagte, er sei mit Marko "im Austausch, auch was das Thema angeht".

Markos Vertrag als Berater läuft bis Ende 2026. Es ist die erste Vereinbarung zwischen ihm und Red Bull, die schriftlich festgehalten wurde. Bis zum Tod von Dietrich Mateschitz im Oktober 2022 arbeitete Marko stets auf Handschlagbasis.

Dass er den Job nicht mehr ewig machen wird, hatte er zuletzt aber mehrmals angedeutet. Auch in einem Interview auf dem YouTube-Kanal von Formel1.de, veröffentlicht am 28. März 2025. Da bestätigte Marko auf Nachfrage explizit, dass es "ein guter Grund" sein könnte, seine Beratertätigkeit für Red Bull aufzugeben, sollte Max Verstappen das Team eines Tages verlassen.

Was laut Schumacher gegen Vettel spricht

Doch Ralf Schumacher glaubt eher nicht daran, dass Markos Nachfolger wirklich Vettel heißen wird: "Sebastians Leben ist ja ein ganz anderes geworden", begründet er seine Annahme. "Er war ja schon zur aktiven Zeit sehr stark in Nachhaltigkeit und allem, was mit Grün zu tun hat, unterwegs. Was ja auch gut ist."


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Weil Vettel großen Wert auf seinen ökologischen Fußabdruck legt, kann sich Schumacher nur "schwer vorstellen, wie er 24 Rennen mit dem Elektroauto besuchen will. Von dem her glaube ich, dass das eher nicht so zielführend für ihn ist. Und es ist, glaube ich, auch als Firma schwer - mit dem, wie er sich in den letzten Jahren in der Formel 1 geäußert hat, als das so extrem wurde."

Vettel selbst engagiert sich seit Jahren intensiv für den Klima- und Umweltschutz. Im Jahr 2021 sagte er zu seinem Engagement in einem Interview mit dem Nachrichtenmagazin Der Spiegel: "Ich musste mir natürlich die Frage stellen, ob ich nicht ein Heuchler bin. Einerseits belaste ich durch meine Arbeit die Umwelt, andererseits propagiere ich Dinge, um die Umwelt zu schützen. Also habe ich zunächst meine Gewohnheiten geändert, etwa die Vielfliegerei, und dann habe ich darüber geredet."

Ob sein grünes Engagement im Privatleben für ihn selbst im Widerspruch zu einer operativen Tätigkeit in der Formel 1 stehen würde, welches Vielfliegerei bei 24 Events auf der ganzen Welt fast zwangsläufig voraussetzt, dazu hat sich Vettel zumindest öffentlich noch nicht geäußert.

Teamchef wird Vettel erstmal jedenfalls nicht. Zwar hat Red Bull am Mittwoch bekannt gegeben, dass Christian Horner die Funktion in Zukunft nicht mehr ausüben wird. Zu Horners Nachfolger wurde inzwischen aber schon Laurent Mekies bestellt, der davor bei den Racing Bulls die sportlichen Geschicke geleitet hat.

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