Bernie Ecclestone: Lewis Hamilton hatte "Glück" bei seinen WM-Titeln

(Motorsport-Total.com) - Der langjährige Formel-1-Geschäftsführer Bernie Ecclestone meint, Lewis Hamilton habe es bei seinen WM-Erfolgen mit Mercedes "ein bisschen einfacher" gehabt als andere Weltmeister. Das sagte Ecclestone kürzlich im Gespräch mit Sky in England.

Ecclestone weiter: "Ich denke, es gibt Phasen im Leben eines Menschen, in denen alles gut läuft - oder eben nicht. Lewis hatte das Glück, in einer Zeit dabei zu sein, als es zunächst nicht so viel Konkurrenz gab. Als er alles gewann, gab es nicht so viele Leute an der Spitze."

Damit spielt Ecclestone vermutlich auf die Jahre 2014, 2015, 2019 und 2020 an, als sich Hamilton jeweils gegen seinen Mercedes-Teamkollegen durchsetzen musste, um Weltmeister zu werden. 2014 und 2015 gelang ihm dies gegen Nico Rosberg, 2019 und 2020 gegen Valtteri Bottas.

2017 und 2018 lief es anders: Damals war Sebastian Vettel im Ferrari Hamiltons Hauptgegner im Kampf um den Fahrertitel.

Wie viele Saisonsieger gab es eigentlich früher?

Tatsächlich war die Turbo-Hybrid-Ära der Formel 1 ab 2014 aber zunächst von wenigen Grand-Prix-Siegern geprägt: Neben Hamilton und Rosberg gewann 2014 nur Daniel Ricciardo für Red Bull weitere Rennen, 2015 siegte neben den Mercedes-Fahrern nur Vettel im Ferrari. 2016 gab es dann vier unterschiedliche Rennsieger, ab 2017 sieben pro Saison - genau wie 2024. (Mehr dazu in der Formel-1-Datenbank!)

"Jetzt gibt es diese Konkurrenz", sagt Ecclestone, und das könnte ein Grund sein, weshalb der frühere Formel-1-Boss eine klare Meinung hat, ob Hamilton noch einmal Weltmeister wird. Ecclestones antwortet lautet nämlich: "Nein." Er sehe Hamilton keinen achten Titel gewinnen.

"Ich hoffe aber, dass er es trotzdem noch hinkriegt", meint Ecclestone und hinterfragt dann den Ferrari-Wechsel des siebenmaligen Champions, indem er hinzufügt: "Ob Lewis allerdings dort, wo er jetzt ist, die Weltmeisterschaft gewinnen kann, ist eine ganz andere Frage."

Hamilton glaubt 2025 nicht an Ferrari-Siege

Hamilton selbst hatte kürzlich ausgeschlossen, dass Ferrari im weiteren Verlauf der Formel-1-Saison 2025 aus eigener Kraft siegfähig sein kann.

Zwar hat Hamilton beim Sprint in China bereits einen ersten Erfolg in Rot erzielt, wartet zur Saisonhälfte jedoch noch auf seinen ersten Ferrari-Podestplatz in einem Grand Prix - und steht in der Fahrer-WM mit 103:119 Punkten hinter Teamkollege Charles Leclerc, der in diesem Jahr bereits viermal an der Siegerehrung teilgenommen hat.