GP Großbritannien
Formel-1-Liveticker: Wo hat McLaren die Pole verloren?
Aktuell im Formel-1-Liveticker: +++ Wo hat McLaren die Pole verloren? +++ Marko: "Haben die erste Reihe erwartet" +++ Gridstrafe für Oliver Bearman +++
Piastri: Zweite Runde nicht ganz sauber
"Ich war mit meiner ersten Runde zufrieden. Die erste Runde war mega, um ehrlich zu sein", betont der Australier nach P2 und erklärt: "Ich habe überlegt, wie ich schneller fahren könnte, aber es ist mir nicht gelungen."
"Die letzte Runde war etwas unsauber", gesteht er und erklärt, dass wohl noch etwas mehr Zeit drin gewesen wäre. "Es gab ein paar Kurven, in denen ich vielleicht etwas zu vorsichtig hineingefahren bin", verrät er.
Er habe dann versucht, "das beim Herausfahren wieder auszugleichen, aber das hat nicht ganz funktioniert", gesteht er. Am Ende fehlten 0,103 Sekunden zur Pole.
Gasly: "Jede Kurve absolut am Limit"
Den Franzosen hatte heute eigentlich keiner für Q3 auf dem Zettel. Auch er selbst erklärt: "Wir dachten, wir würden in Q1 ausscheiden, weil es aus irgendeinem Grund extrem schwierig war."
Und in der Tat schaffte er dort den Cut als 15. nur hauchdünn. In Q2 wurde er dann Zehnter und lag damit ebenfalls wieder genau an der Grenze. Mit seiner Runde da sei er dann "sehr happy" gewesen.
"Jede Kurve war absolut am Limit", berichtet er und betont noch einmal, er habe nach den Trainings niemals mit Q3 gerechnet. "Eine sehr starke Leistung des gesamten Teams", lobt Gasly.
Ein leichtes Rennen erwartet er nicht, weil Silverstone dem Alpine trotzdem nicht liege. Aber jetzt sei "alles möglich", weil er zumindest einmal in den Punkten startet.
Verstappen: Mini-Flügel gegen Untersteuern
Wieder einmal ist Verstappen und Red Bull ein echter Turnaround gelungen, denn am Freitag sah es bei weitem noch nicht so gut aus für den Polesitter. "Ich hatte extrem viel Untersteuern, das uns überrascht hat, aber gleichzeitig auch Übersteuern", berichtet er.
"Das war schwer in den Griff zu bekommen. Heute haben wir das Untersteuern deutlich verbessert, und das hat mir erlaubt, härter zu pushen", erklärt er. Dabei geholfen hat auch ein flacherer Heckflügel.
"Mit dem anderen Flügel waren wir gestern langsam, dazu kam extremes Untersteuern. Also mussten wir versuchen, das loszuwerden - und es hat funktioniert. Deshalb haben wir es dabei belassen. Mal sehen, was es morgen im Rennen bringt", so Verstappen.
Seine kompletten Aussagen findet ihr hier.
Stroll: Im Qualifying wieder abgestürzt
Das gleiche Bild wie in Spielberg: Im Training war Lance Stroll noch schnell, im Qualifying dann das Aus in Q1. "Ich war gestern mit dem Set-up des Autos sehr zufrieden, aber heute hatte ich Probleme mit der Balance und dem Tempo", berichtet er.
Es sei "ähnlich" wie in Spielberg gewesen, so Stroll, der sich das nicht erklären kann. "Wir müssen uns damit näher befassen, um es besser zu verstehen, denn ich bin mir nicht sicher, warum das so ist", grübelt er.
Teamkollege Fernando Alonso schaffte es derweil wieder in Q3 und erklärt: "Für uns war es keine einfache FT3-Session, weshalb wir mit etwas weniger Wissen über die Fahrzeugabstimmung in das Qualifying gingen."
Doch letztendlich reichte es für Q3 und auch die Updates an diesem Wochenende seien wieder "ein kleiner Schritt in die richtige Richtung", so Alonso, der durch die Strafen für Bearman und Antonelli morgen von P7 starten darf.
Tsunoda: Problem verhinderte Q3
Für den Japaner war in Q2 Feierabend, er wurde Zwölfter. "Ich habe Leistung verloren", berichtet er und erklärt, dass die Runde ohne dieses Problem eigentlich "ziemlich gut" gewesen sei.
Am Ende fehlte nur gut eine Zehntelsekunde zum Einzug in die Top 10, weshalb er ohne das Problem "sehr wahrscheinlich" in Q3 gekommen wäre, betont Tsunoda selbst.
Grundsätzlich sei er mit dem "Fortschritt" an diesem Wochenende zufrieden, stellt er auch klar. Er habe Selbstvertrauen gehabt und das Auto habe sich gut angefühlt.
Umso frustrierender ist es da, dass ein Problem am Ende womöglich Q3 verhinderte. Zumindest für das Rennen sei er aber weiterhin "optimistisch", stellt er klar.
Christian Horner bestätigt übrigens bei F1TV, dass Tsunoda am Ende der Runde die elektrische Energie ausgegangen sei, was "ungefähr ein Zehntel" gekostet habe.
Ein oder zwei Stopps?
Spannend: Selbst bei Pirelli weiß man nicht, ob es morgen mit einem oder zwei Stopps schneller gehen wird. "Tatsächlich ist der Unterschied zwischen Simulationen für ein Rennen mit einem oder zwei Boxenstopps sehr gering", erklärt Mario Isola.
Lediglich "zwei bis drei Sekunden" trennen demnach beide Varianten. "Daher wird die Entscheidung hauptsächlich von der Leistung der einzelnen Fahrzeuge und dem relativen Reifenverschleiß abhängen", so der Italiener.
Bei einem Einstopper geht es laut Pirelli auf dem Papier mit der Option Medium-Hard am schnellsten, bei zwei Stopps sollen ebenfalls diese beiden Mischungen zum Einsatz kommen.
Aber: Laut Isola sind grundsätzlich alle drei Reifenmischungen für das Rennen geeignet. Der Soft könne zum Beispiel beim Start eine Option sein oder in den letzten Runden.
Albon: Hätten in Q3 sein sollen
P14 am Ende nur für ihn und der Williams-Pilot erklärt: "Wir haben [in Q1] einen Satz [neue] Reifen aufgezogen, als Franco gecrasht ist, und sind dann auf die Strecke gegangen, als klar war, dass es eine rote Flagge geben würde."
So habe man unnötig einen Satz Reifen verschwendet und dafür in Q2 den Preis bezahlt, wo man auf dem verbliebenen neuen Satz keine gute Outlap hatte. Das müsse man sich jetzt noch einmal ansehen.
Es sei "sehr frustrierend", auf P14 zu landen, wenn man das ganze Wochenende über "schnell" gewesen sei, erklärt Albon, der betont, dass Williams heute mit mindestens einem Auto in Q3 hätte kommen sollen.
"In vielerlei Hinsicht habe ich das Gefühl, dass wir uns selbst im Stich gelassen haben", ärgert er sich. Teamkollege Carlos Sainz sieht es nach P11 etwas anders und erklärt, viel mehr sei nicht drin gewesen.
"Ehrlich gesagt fühlte sich meine Runde wirklich sauber an", so der Spanier, dem lediglich 0,035 Sekunden zum Einzug in Q3 fehlten.
Bortoleto erklärt FT3-Crash
Der Sauber-Pilot schied heute in Q1 aus, hatte aber Glück, dass er überhaupt am Qualifying teilnehmen konnte. Über seinen Crash in FT3 sagt er: "Ich hätte es vermeiden können."
"Ich war in der Kurve 8 km/h schneller als in der Runde zuvor. Das Auto konnte diese Geschwindigkeit einfach nicht bewältigen und ich drehte mich", so Bortoleto, der den Crash auf seine Kappe nimmt.
Für das Qualifying musste Sauber bei ihm deswegen danach auf den alten Unterboden zurückrüsten. Damit schied er dann in Q1 aus, landete aber immerhin zwei Positionen vor dem Teamkollegen.
In den vergangenen sieben Qualifikationen landete er jetzt fünfmal vor Nico Hülkenberg.
Leclerc sauer auf sich selbst
Wir bleiben gleich einmal bei Ferrari, wo Charles Leclerc nach P6 so richtig wütend ist. "Ich bin so verdammte Scheiße", fluchte er am Funk nach seiner Q3-Runde. Und auch jetzt ist der Monegasse noch immer sauer.
"Ich erledige den Job nicht", ärgert er sich und erklärt, dass er in den Rennen in diesem Jahr eigentlich immer einen guten Job mache - in vielen Qualifyings dagegen nicht, obwohl genau das einmal seine Stärke gewesen sei.
"Ich bin also nicht zufrieden mit dem Niveau, das ich zeige", betont er daher und verrät: "Ab Q2 hatten wir ein paar Probleme mit dem Auto, aber das ist keine Entschuldigung. Ich muss mich verbessern."
Denn so habe man sich das Leben fürs Rennen mit Startplatz sechs wieder einmal selbst schwer gemacht.