GP Spanien
Barcelona-Qualifying in der Analyse: Dominiert McLaren auch das Rennen?
Formel-1-Liveticker zum Nachlesen: +++ Piastri vor Norris auf der Pole +++ Dominiert McLaren auch das Rennen? +++ Hamilton kritisiert "Geldverschwendung" +++
Stroll zieht zurück
Ein wichtiger Nachtrag noch: Lance Stroll wird nicht am morgigen Rennen teilnehmen. Aston Martin teilt mit:
"In den vergangenen sechs Wochen hatte Lance Schmerzen in seiner Hand und seinem Handgelenk, von denen sein medizinischer Berater annimmt, dass sie im Zusammenhang mit dem Eingriff stehen, den er 2023 durchlaufen hat."
"Sein Ärzteteam hat daher bestätigt, dass er morgen nicht am Rennen teilnehmen wird. Er wird sich einem Eingriff unterziehen, um diese Probleme zu beheben, und sich anschließend auf seine Genesung konzentrieren."
Feierabend
Wir sind am Ende unseres Tickers angekommen und ich verweise zum Abschluss wie immer gerne noch auf die Kollegen, die sich später noch mit ihrer großen Liveanalyse zum Qualifying auf dem YouTube-Kanal von Formel1.de bei euch melden.
Rennstart morgen ist um 15:00 Uhr, und wir sind natürlich wie gewohnt rechtzeitig mit einer neuen Tickerausgabe zurück. Habt noch einen schönen Abend, viel Spaß mit unserer Videoanalyse nachher und bis dann!
Hadjar: Viel mehr war nicht drin
Der Rookie wurde in Q2 sogar Sechster, ist am Ende aber auch mit P9 zufrieden. "Das war fast das Beste, was wir uns erhoffen konnten. Zu einem bestimmten Zeitpunkt hatten wir Angst, dass wir es nicht einmal über Q1 hinaus schaffen würden", verrät er.
Daher könne man "stolz" auf die heutige Leistung sein. "Das Auto fühlte sich gut an und wurde mit jeder Runde besser. Wir haben zum richtigen Zeitpunkt die richtigen Änderungen vorgenommen, und alles passte perfekt zusammen", jubelt Hadjar.
Nicht ganz so gut lief es beim Teamkollegen, der Q3 als 13. verpasste. Die Balance habe einfach nicht ganz gepasst, erklärt Liam Lawson, "aber der Speed war stark", stellt auch er klar und betont, er wolle morgen noch in die Punkte fahren.
Im internen Qualifyingduell zwischen Hadjar und Lawson steht es jetzt übrigens 5:1 für den Franzosen.
Stella: Hoffentlich brauchen wir keine Teamorder
Der McLaren-Teamchef hofft, dass morgen keine Stallregie nötig sein wird, um einen Doppelsieg einzufahren. "Generell möchten wir es vermeiden, das Rennen durch eine Teamorder zu kontrollieren", so Stella.
"Hoffentlich werden die Qualität der Fahrer und die Qualität des Autos selbst für das Ergebnis sorgen", betont er. Oder anders gesagt: Er hofft, dass man morgen so schnell ist, dass von hinten sowieso keine Gefahr droht.
Dann bliebe ihm nur zu wünschen, dass sich seine Fahrer nicht gegenseitig abräumen. Denn es wäre ja nicht das erste Mal, dass das in Barcelona passiert, wie diese Fotostrecke zeigt ...
Fotostrecke: Der Mercedes-Crash in Barcelona
Katastrophe für Mercedes in Barcelona: Nur vier Kurven dauert es, bis die beiden führenden Silberpfeile im Kies stehen. Es ist die erste verheerende Kollision zwischen Nico Rosberg und Lewis Hamilton seit Spa 2014. Fotostrecke
Russell hofft auf zweites Bahrain
Apropos Russell: Obwohl es morgen wieder sehr heiß werden soll, rechnet sich der Mercedes-Pilot Chancen aus. Er erklärt: "Wir wissen, dass es bei diesen heißen Umgebungstemperaturen und einer prognostizierten Streckentemperatur von knapp über 50 Grad wieder ein forderndes Rennen werden wird."
"Aber genauso wie in Bahrain konnten wir die Reifen hier besser managen, wenn sie sich am härteren Ende des Pirelli-Spektrums befinden. Hoffentlich wird das morgen auch so sein", so Russell, der in Bahrain Zweiter wurde und dort sein bislang bestes Saisonergebnis einfuhr.
Dazu muss man wissen, dass an diesem Wochenende erstmals seit Sachir wieder die drei härtesten Reifenmischungen C1 bis C3 zum Einsatz kommen. Seitdem war immer der C3 oder sogar der C4 der harte Reifen. Das könnte Mercedes morgen in die Karten spielen - trotz der hohen Temperaturen.
McLaren-Zusammenarbeit beim Start?
Morgen müssen Norris und Piastri beim Start möglicherweise zusammenarbeiten. Ralf Schumacher warnt bei Sky: "Wenn [Verstappen von P3] einen guten Start kriegt, dann kann er im Slipstream bleiben von Piastri."
"Und dann kommt Norris da nicht mehr rein, und auf der Bremse ist [Verstappen] extrem stark. Deshalb das wird morgen eine spannende erste Kurve", prophezeit der sechsmalige Grand-Prix-Sieger.
Die McLaren-Piloten müssten daher aus Sicht des Teams "versuchen, nebeneinander herzufahren", so Schumacher. Denn dann sei für Verstappen dahinter einfach kein Platz mehr für einen Angriff.
So ging es in Imola ja George Russell, der von P3 aus einen tollen Start hatte - aber am Ende einfach zwischen Piastri und Verstappen eingeklemmt wurde.
Norris: Windschatten war "Zufall"
Bei seinem ersten Run in Q3 nahm Lando Norris kurz den Windschatten von Oscar Piastri mit. Geplant war das aber nicht. "Es war reiner Zufall, dass Lando am Ende direkt hinter mir war", betont der Australier, der in Q3 als erster Fahrer auf die Strecke ging.
"Natürlich ist es nicht das schönste Gefühl, wenn jemand direkt hinter dir startet, aber wir besprechen das noch", so Piastri, und auch Norris selbst erklärt: "Ich wusste nicht, dass Oscar als Erster rausgeht."
"Ich wollte einfach von irgendjemandem einen Windschatten erwischen. Dass es Oscar wurde, war Pech. Ich war Zehnter oder so in der Boxengasse - man weiß nie, hinter wem man am Ende landet. Reiner Zufall."
Antonelli: Endlich ein besseres Wochenende
"Es war keine einfache Session", sagt der Italiener nach P6 und berichtet: "Ich habe ein bisschen gebraucht, um in den Rhythmus zu kommen, vor allem in Q1, und dann musste ich einen Reifensatz mehr verwenden."
Dadurch hatte er in Q3 am Ende nur noch einen frischen Satz Softs. Dort sei seine Runde "ganz ordentlich" gewesen, aber es wäre wohl noch mehr möglich gewesen, betont der Rookie auch.
"Es gab hier und da ein paar Fehler", gesteht er, aber P6 sei gar keine so schlechte Ausgangslage. Und nach zwei "schwierigen Wochenenden" in Imola und Monaco sei es auf jeden Fall ein gutes Qualifying gewesen.
Wurz: Fehler von Leclerc
Experte Alexander Wurz kritisiert nicht die Entscheidung von Leclerc, nur einen Q3-Run zu fahren. Allerdings sei es definitiv ein Fehler gewesen, diesen nicht erst ganz am Ende der Session zu machen.
"Da müssen Sie sich in den Hintern beißen, denn diese Streckenverbesserung war richtig dramatisch", sagt er im ORF und erklärt: "Wenn die Top-Leute, die schon einen super ersten Run gehabt haben mit neuen Reifen, im ersten Sektor schon über ein Zehntel aufziehen, dann weißt du, das ist ein Streckeneffekt."
"Das holt man so einfach nicht mehr aus der Schublade raus. Also ja, ein Strategiefehler eindeutig", so der ehemalige Formel-1-Pilot. Leclerc hat das ja bereits auf seine eigene Kappe genommen.