Horner zu Ferrari? "Mein Italienisch ist noch schlechter als Flavios Englisch"
Zuletzt rankten sich Spekulationen um ein Ferrari-Angebot an Christian Horner, wo er Fred Vasseur als Teamchef beerben soll: In Barcelona bezieht der Brite Stellung
(Motorsport-Total.com) - Beim Blick in Christian Horners Vita dürfen solche Gerüchte wohl nicht verwundern: Mit acht Fahrertiteln unter seiner Führung - viermal Sebastian Vettel, viermal Max Verstappen - ist der Brite mittlerweile der zweierfolgreichste Teamchef in der Geschichte der Formel 1. Nur McLaren-Ikone Ron Dennis war mit zehn WM-Siegen seiner Piloten noch erfolgreicher.

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Zwei Männer, zwei Aktentaschen, aber nur ein Job bei Ferrari: Vasseur und Horner Zoom Download
Keine Überraschung also, dass Horner auch anderswo Begehrlichkeiten weckt. Zuletzt soll das nun ausgerechnet bei Ferrari der Fall gewesen sein, die sich vor einigen Wochen angeblich mal lose beim Briten erkundigten - so berichtet es zumindest im Anschluss an das Monaco-Wochenende die Bild.
Hintergrund: Teamchef Fred Vasseur soll nach dem enttäuschenden Saisonstart mit dem neuen wie teuren Superstar Lewis Hamilton intern wackeln, Scuderia-Oberboss John Elkann deshalb bereits mit offenen Augen auf der Suche nach einem Nachfolger sein.
Allein: Dass ausgerechnet Horner - der vor rund einem Jahr noch durch den Skandal um angebliche Verfehlungen gegenüber einer Mitarbeiterin in die Negativschlagzeilen geriet und ein mittelschweres Beben im Red-Bull-Konzern auslöste, in dessen Folge mehrere hochrangige Teammitglieder den Rennstall verließen - die neue Gallionsfigur in Maranello werden könnte, scheint mehr als fragwürdig.
Horner über Ferrari-Gerüchte: "Schmeichelhaft, aber ..."
Am Freitag vor dem Großen Preis von Spanien bezieht der Brite dann auch selbst ganz klar Stellung, als er in der Pressekonferenz auf die Gerüchte um seine Person angesprochen wird: "Nun, ich meine, natürlich ist es immer schmeichelhaft, mit anderen Teams in Verbindung gebracht zu werden", räumt Horner zwar ein.
"Aber mein Engagement gilt zu 100 Prozent Red Bull. Das war immer so und wird ganz sicher auch langfristig so bleiben", erklärt der 51-Jährige, der den Trubel um seine Person im Vorjahr vor allem auch aufgrund der starken Rückendeckung durch die thailändischen Mehrheitsanteilseigner überstand - die Horner ihnen mit seiner Treue nun offenbar langfristig zurückzahlen möchte.
"In diesem Geschäft gibt es ständig Spekulationen: Leute kommen dort, gehen hier, was auch immer. Aber ich denke, die Leute im Team wissen ganz genau, wie die Lage ist", winkt Horner in Bezug auf ein mögliches Abenteuer in Rot ab.
Und liefert das wohl stichhaltigste Argument dann gleich noch hinterher, scherzt er doch auf Kosten des in der Pressekonferenz neben ihm sitzenden Alpine-Zampanos Flavio Briatoe: "Ich meine, mein Italienisch ist noch schlechter als Flavios Englisch - wie um alles in der Welt sollte das also funktionieren?"