• 14. Mai 2025 · 16:17 Uhr

Was gerade beim neuen Formel-1-Team Cadillac passiert

Welche Hürden das neue Team Cadillac auf dem Weg in die Formel 1 bereits genommen hat, was gerade ansteht und welche Probleme noch zu lösen sind

(Motorsport-Total.com) - Cadillac macht ernst für die Formel-1-Saison 2026: Erste Crashtests wurden bereits durchgeführt, und das Team hat Prüfstände erworben, um sein Motorenprogramm in Schwung zu bringen.

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Das Logo des US-amerikanischen Herstellers Cadillac Zoom Download

Bei einer glanzvollen Veranstaltung in Miami präsentierte das Cadillac-Team sein Logo - ganz im amerikanischen Stil - vor einer großen Gruppe von Gästen, darunter das Topmanagement, potenzielle Sponsoren und zahlreiche VIPs. Hinter der schillernden Fassade steht ein Projekt, das sich in einem echten Wettlauf gegen die Zeit befindet.

Seit dem offiziellen Antrag des Andretti-Teams auf einen Einstieg in die Formel 1 sind mehr als zwei Jahre vergangen. Seitdem ist viel passiert - auch politisch.

Die Ereignisse rund um den Einstieg von General Motors, das unter der Marke Cadillac in die Formel 1 eintritt, waren mitunter so heikel, dass sogar der US-Kongress eingeschaltet wurde. Investoren sahen sich gezwungen, das Programm vorübergehend auf Eis zu legen. Am 7. März 2025 wurde schließlich offiziell grünes Licht gegeben.

Die Unterstützer des Projekts, Mark Walter und Dan Towriss, hatten sich bereits zuvor engagiert, indem sie die Kosten für den Aufbau und die Personalbesetzung des Standorts in Silverstone übernahmen - wo die Entwicklung des Chassis stattfinden soll -, obwohl noch keine offizielle Zulassung vorlag. Nun, da Cadillac offiziell dabei ist, laufen die Vorbereitungen für 2026 auf Hochtouren.

Auto im Windkanal und beim Crashtest

Im Fahrerlager heißt es, dass zur Zeitersparnis intensiv auf externe Zulieferer zurückgegriffen werden könnte. Eine Partnerschaft mit Ferrari soll nicht nur die Lieferung der Antriebseinheit sichern, sondern auch Getriebe und Hinterradaufhängung umfassen. Die aerodynamische Entwicklung hat bereits im Windkanal von Toyota in Köln begonnen.


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Gerüchte über eine Zusammenarbeit mit Dallara beim Bau des Chassis halten sich hartnäckig. Am Wochenende in Miami wurde jedoch bekannt, dass das Team bereits eine Karosserie für Crashtests gebaut hat.

Die Tests sollen bestanden worden sein, allerdings mit einem Chassis, das deutlich über dem von den Ingenieuren gesetzten Gewichtsziel lag. Das überrascht jedoch kaum, denn alle Teams kämpfen gegen die strengen Gewichtsvorgaben für 2026.

Rund 300 Mitarbeiter sind schon aktiv

Laut teamnahen Quellen soll das endgültige Organigramm rund 600 Mitarbeitende umfassen, von denen derzeit etwa die Hälfte aktiv ist - unter der Leitung von Technikdirektor Nick Chester. Einige Neuzugänge aus anderen Teams befinden sich noch in der vertraglich verpflichtenden Auszeit. In der Fachsprache heißt das "Gardening Leave".

Warum die Antriebsentwicklung ins Stocken geriet

Parallel dazu wurde auch das Motorenprojekt in Angriff genommen, dessen Debüt für 2029 vorgesehen ist. Die Arbeiten finden in den USA statt, am GM-Hauptsitz in Charlotte, wo sämtliche Motorsport-Programme gebündelt sind. Der Anfang wurde mit einem Einzylinder gemacht, dem ersten Schritt auf dem Weg zu einem V6-Motor, der im September fertig sein soll.


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Angesichts der gewaltigen Investitionen will man kein Risiko eingehen, dass neue Entscheidungen der FIA zur Motorenstrategie der Formel 1 das Projekt gefährden. Deshalb wurde zuletzt mit reduziertem Tempo weitergearbeitet. Doch nun scheinen die Zweifel ausgeräumt, was sich auch in einer Großbestellung von Prüfständen beim österreichischen Spezialisten AVL widerspiegelt.

Die Investitionen und Entwicklungen müssen mit dem Budgetrahmen für Motorenhersteller konform gehen. In den ersten drei Jahren ist ein Ausgabenlimit von umgerechnet rund 190 Millionen Euro vorgesehen. Ab dem ersten Jahr auf der Strecke gilt für Cadillac das gleiche Limit wie für alle anderen Hersteller.

Wer sind die potenziellen Cadillac-Fahrer?

Auch wenn es (noch) nicht Priorität hat, hat das Team mit Gesprächen auf dem Fahrermarkt begonnen. Dabei zeichnet sich ab, dass man auf erfahrene Fahrer setzen will und Neulinge vermeiden möchte. Deshalb ist Colton Herta wohl vorerst aus dem Rennen: Der Kalifornier könnte erst nach dem Ende der IndyCar-Saison Ende August 2025 sicher sein, die nötige Superlizenz zu erhalten.

In Miami war viel über Sergio Perez zu hören - angeblich sollte der Mexikaner sogar bei der Cadillac-Veranstaltung am Samstagabend auftauchen. Letztlich war jedoch nur Mick Schumacher vor Ort, der auf seine Chance hofft. Perez bleibt dennoch auf der Kandidatenliste.

Ebenfalls in Betracht gezogen werden Guanyu Zhou, Valtteri Bottas und Felipe Drugovich. Letzterer hat zwar noch kein Formel-1-Rennen bestritten, gilt aber als Fahrer mit umfassender Formel-1-Erfahrung dank seiner Zeit als Ersatzfahrer.

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