• 19. Januar 2025 · 09:33 Uhr

Zak Brown: McLaren war "nicht viele Monate" von Insolvenz entfernt

Zak Brown spricht erstmals öffentlich darüber, dass McLaren die Zahlungsunfähigkeit drohte - Ohne frisches Kapital wäre es eng für das Traditionsteam geworden

(Motorsport-Total.com) - Diese Geschichte hätte man sich wohl selbst bei Netflix nicht besser ausdenken können. Im Rahmen des ersten Titelgewinns in der Konstrukteurs-Weltmeisterschaft der Formel 1 seit 26 Jahren hat McLaren-Boss Zak Brown verraten, dass das Team wenige Jahre zuvor nur knapp einer Insolvenz entkommen ist.

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Statt Insolvenz gab es für McLaren in der Formel-1-Saison 2024 den WM-Titel Zoom Download

"Wir standen definitiv kurz davor", gesteht Brown und erklärt, dass McLaren zwar stets "alle unsere Rechnungen bezahlt" habe. Er betont aber auch, dass man "nicht viele Monate" davon entfernt gewesen sei, genau das eben nicht mehr tun zu können.

Komplett überraschend kommt diese Offenbarung für Experten im Paddock nicht, denn dass McLaren vor allem im Corona-Jahr 2020 mit finanziellen Problemen zu kämpfen hatte, ist kein Geheimnis. Unter anderem wurden damals rund 1.200 Stellen in der gesamten McLaren-Gruppe gestrichen.

Das Formel-1-Team war damals mit rund 70 Stellen betroffen und auch die Fabrik in Woking wurde 2020 zum Verkauf angeboten und im folgenden Jahr in einem "Sale-and-lease-back"-Geschäft für knapp 200 Millionen Euro an das amerikanische Unternehmen Global Net Lease veräußert.

Zudem wurden Ende 2020 33 Prozent der Teamanteile an eine Gesellschaft namens MSP Sports Capital verkauft, was noch einmal wichtiges Geld in die damals ziemlich leeren Kassen des Teams spülte. Brown selbst sprach damals nie öffentlich von einer drohenden Insolvenz.

Brown informierte Team nicht über prekäre Situation

Der McLaren-Boss erklärt dazu heute: "Ich musste das Team davor schützen, dass sie es mitbekamen, damit alle in der sehr positiven, energiegeladenen Stimmung bleiben konnten, in der sie sich befanden." Denn sportlich startete McLaren um 2020 herum gerade einen Aufwärtstrend.

Die Saison 2019 hatte man mit der damals komplett neuen Fahrerpaarung aus Lando Norris und Carlos Sainz auf WM-Rang vier beendet und damit so weit vorne wie seit 2012 nicht mehr. Zudem holte Sainz in Brasilien den ersten McLaren-Podestplatz seit 2014.


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Ins Jahr 2020 startete man dank P3 von Norris in Spielberg erneut mit einem Besuch auf dem Treppchen und am Ende des Jahres wurde man sogar WM-Dritter. Brown wollte nicht, dass dieser positive Trend durch eine Unsicherheit wegen einer möglichen Insolvenz überschattet wird.

"Wir wussten, dass wir das Jahr überstehen würden", stellt er klar, betont aber auch, dass es eng geworden wäre, "wenn wir keine Finanzspritze bekommen hätten", so der McLaren Boss, der daher gesteht: "Es war also keine angenehme Situation."

Er selbst war zwar laut eigener Aussage "immer zuversichtlich, dass die Shareholder es nie so weit kommen lassen würden. Aber es war auch klar, dass wir die Investition brauchten, damit ich mich nachts ruhig ins Bett legen konnte."

McLaren will 2025 beide WM-Titel

Mittlerweile kann Brown nicht nur in finanzieller Hinsicht wieder deutlich besser schlafen. Beim Saisonfinale 2024 in Abu Dhabi gewann McLaren zum ersten Mal seit 1998 wieder die Konstrukteurs-Weltmeisterschaft. Und für 2025 hat man sich in Woking noch höhere Ziele gesetzt.

"Nächstes Jahr werden wir versuchen, die Konstrukteurs- und die Fahrer-Weltmeisterschaft zu gewinnen", kündigt Brown an, betont allerdings auch, dass es "arrogant" wäre, McLaren jetzt als Favorit für die neue Saison zu bezeichnen.


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Er sehe aber auch "keinen Grund, warum wir nicht zu den Favoriten gehören können. Wir haben vier Teams, die regelmäßig Rennen gewinnen. Ich sehe also nicht, wie man jemanden als Favoriten für das nächste Jahr bezeichnen kann", erklärt er.

Zudem gebe es mit Red Bull, Ferrari und Mercedes "mindestens drei andere Teams", für die der WM-Titel 2025 ebenfalls das Ziel sei. Doch ganz unabhängig davon, wie die kommende Saison verlaufe, könne man bei McLaren bereits jetzt "verdammt stolz" darauf sein, was man in den vergangenen Jahren erreicht habe.

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