• 18. Januar 2025 · 17:08 Uhr

Villeneuve über Ferrari-Wechsel: Das unterscheidet Hamilton von Verstappen

Jacques Villeneuve kann die Kritik am Ferrari-Wechsel von Lewis Hamilton nicht verstehen: Größter Deal in der F1 seit Michael Schumacher, gut für alle Beteiligten

(Motorsport-Total.com) - "Zu Ferrari geht man, wenn man seine Karriere beenden will", sagte Jacques Villeneuve vor vielen Jahren einmal. Lewis Hamilton hat damals offenbar zugehört, oder sich die Worte des Kanadiers zumindest mittlerweile zu Herzen genommen, denn im Spätherbst seiner Karriere sucht der seit Anfang Januar 40-Jährige in Maranello nochmal eine neue Herausforderung.

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Verstappen ist der Titelverteidiger, doch Hamilton greift ab sofort mit Ferrari an Zoom Download

Hamilton zu Ferrari - eine Meldung, die in der letzten Winterpause einschlug wie eine Bombe, auch außerhalb der Formel-1-Bubble: "Lewis Hamiltons Wechsel zu Ferrari ist der größte Wechsel in der Formel 1 seit Michael Schumacher Benetton für Ferrari verlassen hat", findet auch Villeneuve: "Unabhängig von den Rennresultaten ist Lewis Hamilton der größte Fahrer aller Zeiten, wegen der Anhängerschaft, die er hat."

"Er ist sehr anders, er ist einzigartig. Er hat die Form gesprengt", erklärt Villeneuve im Interview mit actionnetwork.com: "Viel hängt von ihm ab. Er hat das größte Image, sein Image geht über die Formel 1 hinaus. Und davon gibt es nicht viele Fahrer", sagt der Kanadier, der auch gleich ein Beispiel nennt: "Nimm Verstappen aus der F1, und keinen interessiert es. Nimm Hamilton aus der F1, das bewegt die Leute."

Villeneuve kritisiert Briatore: "Das ist doch kurzsichtig"

Für den 53-Jährigen steht deshalb fest: "Also ja, er ist die größte Neuverpflichtung. Und Ferrari ist eine der größten Marken der Welt, wenn nicht die größte. Wenn wir die beiden zusammenspannen, natürlich ist das großartig." Dabei stehe der mögliche Erfolg der neuen Traumpaarung gar nicht an erster Stelle - die durchaus kritischen Kommentare, wie beispielsweise von Alpine-Berater Flavio Briatore, der Hamilton laut eigener Aussage nicht verpflichtet hätte, kann Villeneuve deshalb nicht nachvollziehen:

"Das ist doch recht kurzsichtig von Briatore, wenn er sagt, er versteht Ferraris Logik hinter dem Hamilton-Deal nicht. Man muss sich nur mal den Wert Ferraris in der Minute anschauen, wo sie ihn verpflichtet haben. Man kann Ferrari nicht nur als Rennteam betrachten, es ist eine ganze Industrie. Ja, sie sind hier, um zu gewinnen, und gewinnen hilft ihnen, um mehr Autos zu verkaufen, und den Wert Ferraris zu steigern."

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Hamiltons Wechsel zu Ferrari ist der größte seit Schumacher, findet Villeneuve Zoom Download

Die Verpflichtung von Hamilton habe jedoch bereits nachweislich den gleichen Effekt gehabt, schließlich ging die Aktie der Roten anschließend durch die Decke: "So ist das Business, und Lewis zu holen war Millionen und Abermillionen wert, das war also der beste Schachzug, den sie je gemacht haben", urteilt Villeneuve, dessen Vater Gilles von den Tifosi bis heute als Ferrari-Legende verehrt wird.

Der Größte aller Zeiten? "Kann Epochen nicht vergleichen"

Sollte auch Hamilton bei den Roten zur Legende avancieren, indem er sich mit seinem achten Titel den alleinigen Status als Rekordweltmeister holt, macht ihn das für Villeneuve - auf sportlicher Ebene - aber noch nicht automatisch zum Größten aller Zeiten: "Es gibt nicht den (einen) Größten aller Zeiten. Dafür gibt es zu viele Entwicklungen bei den Autos, es ist zu unterschiedlich", lautet die Meinung des Kanadiers.

"Wenn man zum Beispiel jemanden wie Jackie Stewart nimmt: Er ist beeindruckend, weil er drei WM-Titel gewonnen hat, in einer Zeit, in der zwei, drei oder sogar fünf Fahrer pro Jahr gestorben sind - oder sich zumindest schwer verletzt haben, in Autos, die mitten im Rennen auseinander gefallen sind. Trotzdem hat er viel gewonnen. Das Gleiche ist es mit Fittipaldi und so weiter. So gesehen sind drei Titel (damals) wahrscheinlich beeindruckender als fünf oder sechs heute."

Villeneuve erklärt: "Wenn du heute ein überlegenes Auto hast, dann gewinnst du fast 24 Rennen, statt 15 - weil es einfach zehn Rennen mehr im Kalender gibt. Die Zahlen sind also verdreht, auch die Gesamtpunkte, die du kriegst: Jetzt hat ein Sieg 25 Punkte, es waren mal acht, dann neun, später zehn." Für den Kanadier ist deshalb ganz klar: "Man kann die Epochen nicht miteinander vergleichen."

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Eines sei, in der Formel 1 und im Sport allgemein, aber trotzdem gleichgeblieben: "Alter ist nicht das Problem", urteilt Villeneuve erneut mit Blick auf Hamilton: "Es kommt darauf an, ob er den gleichen Hunger hat wie Fernando Alonso. Er will noch einen Titel und er will ihn mit Ferrari. Das sollte ihm genug Hunger verleihen. Aber wenn es mal hart wird, wird er sich dann denken, dass er ein Krieger sein muss wie Alonso - oder denkt er dann, dass es an der Zeit ist, etwas anderes mit seinem Leben anzufangen?"

Dass das Alter allein Hamilton zusetze, das kann sich Villeneuve nicht vorstellen: "Physisch gibt es keine Schwierigkeiten. Er ist super fit, extrem stark, er kann noch zehn Jahre weitermachen, da gibt es kein Problem. Es hängt alles nur vom Kopf ab und seiner Begierde." Die Formel 1 sei schließlich ein eigener Lifestyle: "Du brauchst diesen Adrenalinkick, der dich weitermachen lässt. Wenn du die Passion hast, es etwas ist, das du wirklich liebst, dann ist es eine Droge." Eine, die Hamilton fortan in Rot konsumiert ...

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