Werde jetzt Teil der großen Community von Formel1.de auf Facebook, diskutiere mit tausenden Fans über die Formel 1 und bleibe auf dem Laufenden!
GP Großbritannien
Silverstone-Sonntag in der Analyse: Hat McLaren den Sieg verschenkt?
F1-Liveticker zum Nachlesen: +++ Wolff: Dieses Mal ein "ehrlicher" Sieg +++ Leclerc: Wieder ein "Wochenende zum Vergessen" +++ Hat McLaren den Sieg verschenkt? +++
Feierabend!
Damit ziehen wir auch einen Strich unter diesen Rennsonntag und damit unter diesen anstrengenden Triple-Header. Jetzt ist erst einmal durchatmen angesagt, weiter geht es "erst" in zwei Wochen in Budapest.
Die Themen gehen uns bis dahin aber sicher nicht aus, und bereits morgen sind wir wieder mit einem neuen Ticker für euch am Start. Und heute wartet ja auch noch unsere große Videoanalyse auf euch.
Christian Nimmervoll und Kevin Scheuren melden sich um 23:00 Uhr live auf dem YouTube-Kanal von Formel1.de mit den folgenden Themen:
-Zusammenfassung
-Ergebnis & WM-Stand
-Hamilton kann's noch!
-Verstappen & Norris
-Piastri & Russell
-Nico Hülkenberg
-Fragen der Kanalmitglieder
Viel Spaß mit den beiden uns bis dann!
Magnussen: Kamen eine Runde zu früh rein
Für Haas hätte es womöglich doppelte Punkte geben können, doch Magnussen wurde am Ende nur Elfter. Der Däne erklärt: "Wir sind von P17 gestartet, es war also von vornherein klar, dass es ein schwieriges Rennen werden würde."
"Aber ich denke, wir haben im ersten Stint wirklich gute Fortschritte gemacht", so der Haas-Pilot, der mehrere Überholmanöver zeigte. Zunächst habe man dann auch die richtige Entscheidung getroffen, nicht zu früh auf Intermediates zu wechseln.
Beim Wechsel zurück auf Slicks später sei man dann aber vermutlich "eine Runde zu früh" dran gewesen. "Wir waren in Reichweite von Albon, und er blieb noch eine Runde draußen und hat den Abstand massiv vergrößert", berichtet er.
Zudem sei dann auch die Pace auf den weichen Reifen nicht gut gewesen. "Ich hatte sofort Graining", berichtet er. Und damit platzten alle Hoffnungen auf Punkte.
Albon: Wäre sogar noch mehr drin gewesen
Auch Williams profitierte von den Schwierigkeiten der Topteams und holte mit P9 und P11 am Ende das beste Saisonergebnis. Dabei waren alle Hoffnungen auf Punkte bei Albon eigentlich schon nach dem Start dahin.
Er berichtete: "Wir hatten einen Kontakt in Kurve 3 und noch mehr in Kurve 4, wobei wir auch ein Stück des Frontflügels verloren, so dass ich am Anfang etwas besorgt war."
Doch er konnte das Rennen nicht nur beenden, er holte mit P9 sogar zwei wichtige WM-Zähler beim Williams-Heimrennen. "Ich musste nur geduldig bleiben und auf die sich bietenden Gelegenheiten warten", erklärt er.
Denn er habe gewusst, dass der Regen kommen würde, und man habe mehrheitlich die richtigen Entscheidungen getroffen. "Wir haben bei den Boxenstopps etwas Zeit verloren, und ich denke, ohne den Schaden hätten wir mehr Punkte holen können", betont er.
Zufrieden ist er aber trotzdem. Teamkollege Sargeant erklärt nach P11: "Im Nachhinein betrachtet gab es vielleicht ein paar Entscheidungen, die wir ein oder zwei Runden früher hätten treffen können und die letztlich den Unterschied zwischen einem Punkt oder nicht ausgemacht hätten."
Mit seinem Wochenende sei aber auch er happy.
Tsunoda: Nicht mit Punkt gerechnet
Auch der Japaner ist mit P10 "definitiv zufrieden", denn: "Wir haben nicht damit gerechnet, dass wir diese Woche punkten." Normalerweise hoffe er in diesem Jahr nicht auf Regen, "aber in diesem Rennen wusste ich ihn definitiv zu schätzen."
Wobei man fairerweise sagen muss, dass der eine WM-Punkt am Ende ein reiner Abstauber war. Denn Russell schied aus, Leclerc verschenkte ein Top-10-Ergebnis mit seiner Strategie und auch Perez sollte eigentlich in den Punkten sein.
Aus eigener Kraft hätte man also sehr wahrscheinlich nicht punkten können. Teamkollege Ricciardo gelang das auf P13 auch nicht. Der Australier kann sich überhaupt nicht erklären, warum er heute so langsam war.
"Hoffentlich gibt es ein großes Loch in meinem Auto, das ich noch nicht gesehen habe, und das ist der Grund, warum wir wirklich langsam waren", winkt er ab. Er wisse jedenfalls nicht, warum er solche Probleme gehabt habe.
"Ich glaube, als Team waren wir an diesem Wochenende nicht sehr konkurrenzfähig", betont er. Doch der Teamkollege holte eben trotzdem noch einen Punkt ...
Alonso: Endlich wieder ein normales Rennen
P7 und P8 am Ende für Aston Martin. "Es war ziemlich gut", berichtet Alonso und erklärt: "Das Gefühl war wieder normal." In drei der vergangenen vier Rennen hatte das Team ja keinen einzigen Zähler geholt.
"Der siebte und achte Platz sind mehr oder weniger die Positionen, die wir vor Imola hatten", erinnert er und erklärt, dass man heute damit wieder auf den "natürlichen Positionen" gelandet sei.
Strategisch sei nicht alles perfekt gewesen, denn er habe "zu lang" mit dem Wechsel auf Intermediates gewartet, gesteht er und nimmt die Entscheidung auf seine Kappe. Dadurch sei er am Ende hinter seinem Teamkollegen gelandet.
Für das Teamergebnis habe das aber keinen Unterschied gemacht, und in Ungarn hofft Alonso jetzt auf "eine positive Überraschung" durch das Upgrade, das man dort ans Auto bringen will.
Hamilton: "Das emotionalste Ende eines Rennens"
Wir bleiben eben bei Mercedes und hören uns noch an, was Lewis Hamilton bei Sky nach seinem Sieg gesagt hat: "Als ich über die Ziellinie gefahren bin, hat sich etwas gelöst, was ich viel zu lange in mir getragen habe."
"Es war das emotionalste Ende eines Rennens, das ich je erlebt habe. Ich habe noch nie geweint. Ich erinnere mich an Rubens Barrichello [2000]. Manchmal habe ich mich gefragt, warum das bei mir nie passiert ist", so Hamilton.
"Aber nach so einer schwierigen Saison 2021, nach der wir versucht haben, es wieder an die Spitze zu schaffen, aber als Team durch eine schwierige Zeit gingen, hatte ich große Zweifel in meinem Hinterkopf."
"Manchmal wollte ich nicht mehr weitermachen. Aber wieder aufzustehen, es zu versuchen, es heute zu schaffen, wieder zu gewinnen, das ist das tollste Gefühl, an das ich mich erinnern kann", so Hamilton.
Wolff: Soft war nicht der richtige Reifen
Auch Lewis Hamilton würde rückblickend wohl nicht mehr auf die weichen Reifen wechseln. Teamchef Toto Wolff erinnert daran, dass Mercedes beim Wechsel zurück auf Slicks keinen Medium mehr hatte.
Die Wahl fiel also zwischen Soft und Hard. "Wir haben nicht geglaubt, dass der harte Reifen der richtige ist. Im Nachhinein war wahrscheinlich die richtige Reihenfolge Medium, Hard und Soft", so Wolff.
Oder anders gesagt: Der weiche Reifen war eigentlich die schlechtmöglichste Option. "Aber wir haben es am Ende gerettet. Ich denke, unser Reifenverschleiß war gut, verglichen mit den McLarens", betont Wolff.
"Und das hat uns den Sieg gesichert", atmet der Teamchef durch.
Lange Wartezeit
Lewis Hamilton konnte heute erstmals nach 2 Jahren, 7 Monaten und 2 Tagen wieder ein Formel-1-Rennen gewinnen. Klingt nach einer langen Zeit, aber in der "Bestenliste" liegt er damit tatsächlich nur auf Platz 25!
In unserer Fotostrecke erfahrt ihr, welche Piloten noch deutlich länger auf einen Grand-Prix-Sieg warten mussten:
Fotostrecke: Top 10: Die längste Zeit zwischen Rennsiegen
Platz 10: Mike Hawthorn (3 Jahre, 8 Monate, 12 Tage zwischen Spanien 1954 und Frankreich 1958) Fotostrecke