• 27. März 2024 · 14:32 Uhr

Warum sich Mercedes-Teamchef Wolff jetzt mit Ferrari-Teamchef Vasseur freut

Weshalb Mercedes-Teamchef Toto Wolff gewisse Sympathien für Ferrari hegt und warum er die Scuderia ausdrücklich zum Doppelsieg in Australien beglückwünscht

(Motorsport-Total.com) - "Ich freue mich für Ferrari." Mit dieser Aussage überrascht Mercedes-Teamchef Toto Wolff nach dem Australien-Grand-Prix 2024 in Melbourne. Denn üblicherweise bejubelt ein Rennstall nicht die Erfolge der Konkurrenz und schon zweimal nicht, wenn unterschiedliche Hersteller involviert sind. Warum aber ist das in diesem Fall anders?

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Mercedes-Teamchef Toto Wolff beim Australien-Grand-Prix 2024 Zoom Download

Der Grund ist Ferrari-Teamchef Frederic Vasseur, der schon seit Jahren eng mit Mercedes-Teamchef Wolff befreundet ist. Die beiden kennen sich gut, stehen sich nahe, reisen mitunter auch gemeinsam zu den Formel-1-Rennen nach Übersee.

So auch im vergangenen Jahr vor dem Grand Prix in Australien: "Wir sind [damals] zusammen von Dubai nach Melbourne geflogen", sagt Wolff. "Frederic war eine Bandscheibe herausgesprungen und er konnte weder sitzen noch schlafen. Er stand 13 Stunden lang im Flugzeug."

Vasseur spürte den "Druck ganz Italiens"

Aber nicht nur, dass Vasseur zu diesem Zeitpunkt unter körperlichen Schmerzen litt, er war auch erst ein paar Wochen im Amt als Ferrari-Teamchef. "Dann verunfallte [in Melbourne] eines seiner Autos und das andere [landete nach einer Strafe außerhalb der Punkteränge]. Es sah katastrophal aus", meint Wolff.

Vasseur habe damals den "Druck ganz Italiens" auf seinen Schultern gespürt. "Und dann [ein Jahr später] dieser Doppelsieg", sagt Wolff. "So sehr ich unsere Situation hasse: Er verdient dieses Ergebnis. Und Ferrari verdient es. Und Italien verdient es."

Wolff spart in seiner Lobeshymne auf Ferrari auch Melbourne-Sieger Carlos Sainz nicht aus, weil dieser den Sieg ebenfalls "verdient" habe, so Wolff. "Ihm hat man ja nicht nur den Blinddarm rausgenommen, sondern im Prinzip auch gesagt: 'Du bist hier raus!' Und Zack, da sieht man mal, was menschliche Kraft bewirken kann, wenn sie gebraucht wird."

Wolff: Hamilton-Wechsel belastet Freundschaft nicht

Gerade die Bemerkung zu Sainz ist interessant: Der spanische Rennfahrer gilt als ein möglicher Kandidat für die Nachfolge von Lewis Hamilton bei Mercedes, wenn Hamilton zur Formel-1-Saison 2025 zu Ferrari wechselt und dort das Sainz-Cockpit übernimmt.

Die Beziehung zwischen Wolff und Vasseur wird durch den Hamilton-Wechsel übrigens ausdrücklich nicht belastet: "Es gibt kein böses Blut wegen Lewis", sagte Wolff schon vor einigen Tagen. Die Formel 1 sei ein knallhartes Geschäft und jeder wolle das Beste für sich und sein Team. "Das trübt unsere Freundschaft nicht", meint Wolff, "sondern ist in diesem Business normal."

"Als klar wurde, dass Fred die Rolle des Teamchefs übernimmt, war für mich klar, dass er alles versuchen würde, um Ferrari zu stärken. Dazu gehören nicht nur kluge Mitarbeiter, sondern eben auch die besten Fahrer."

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