GP Australien
Melbourne-Freitag in der Analyse: Ferrari wittert "beste Chance" der Saison
Formel-1-Liveticker zum Nachlesen: +++ Albon übernimmt Sargeant-Auto +++ Wolff: Änderungen am Set-up ein Reinfall +++ Verstappen: Unterboden kaputtgemacht +++
Albon übernimmt Sargeant-Auto
Jetzt haben wir die offizielle Bestätigung bekommen: Williams muss das Albon-Auto tatsächlich zurückziehen! Fahren wird er am weiteren Wochenende aber trotzdem, er übernimmt das Auto von Sargeant, der damit aussetzen muss.
James Vowles erklärt selbstkritisch: "Es ist in der heutigen Formel 1 nicht akzeptabel, kein Ersatzchassis zu haben. Aber es spiegelt den Rückstand wider, den wir im Winter hatten, und es zeigt, warum wir einen grundlegenden Wandel vollziehen müssen, um uns für die Zukunft besser aufzustellen."
"Wir sind sehr enttäuscht, dass der Schaden am Chassis dazu geführt hat, dass wir [das Auto] vom Wochenende zurückziehen müssen", so der Teamchef. In der Folge habe man "einige sehr schwierige Entscheidungen" treffen müssen.
Und eine war es eben, Albon das Sargeant-Auto zu überlassen.
Norris tippt auf Ferrari-Pole
Sehen wir morgen mal etwas Abwechslung an der Spitze? Zumindest prophezeit Lando Norris: "Die Ferraris stehen morgen auf der Pole." Deswegen beschäftigt er sich an diesem Wochenende auch gar nicht mit der Scuderia.
Norris betont: "Es war von Anfang an klar, dass Red Bull und Ferrari viel zu schnell für uns sind. Also ergibt es keinen Sinn, auf sie zu schauen. Mercedes und Aston [Martin] sind ein besseres Ziel."
Heißt: Das Podium wird für McLaren im Normalfall zu weit weg sein. Ohnehin habe es sich heute auch nicht wirklich gut angefühlt, berichtet Norris, obwohl er in FT1 noch die Bestzeit gesetzt hatte.
Sein Fazit daher: "Es ist klar, dass Ferrari und Red Bull ein langes, langes Stück vorne sind. Selbst Aston ist uns ein ganzes Stück voraus." Und auch Russell im Mercedes sei heute eigentlich "schneller" gewesen.
Entweder stapelt er also bewusst tief oder McLaren wird in Melbourne eher am hinteren Ende der Top 10 zu finden sein.
Perez: Sicht ist immer noch schlecht
Bereits im vergangenen Jahr hatte Sergio Perez die schlechten Sichtverhältnisse in Australien kritisiert. Und auch ein Jahr später ist er weiterhin der Meinung, dass man so spät in Melbourne kaum fahren könne.
"Wie immer in Melbourne ist es ziemlich schwierig, vor allem am Nachmittag, allein schon wegen der Sicht. Es ist super schlecht, die Sonne scheint einem fast ins Gesicht. Es ist also wirklich schwer, etwas zu sehen", so Perez.
Das zweite Training wurde heute erst um 17:00 Uhr Ortszeit abgewunken, und auch morgen im Qualifying wird es wieder (mindestens) so lange gehen. Laut Perez ist das alles andere als optimal.
Verständliche Kritik, aber auf der anderen Seite würde für uns in Europa alles noch früher stattfinden, wenn man die Sessions weiter nach vorne ziehen würde ...
Hamilton: Überhaupt kein Vertrauen ins Auto
Von Toto Wolff haben wir ja vorhin schon gehört, dass sich Mercedes beim Set-up in die falsche Richtung bewegt hat. Nun berichtet Hamilton selbst: "Ich bin nicht zufrieden. Wir hatten eines der schlechtesten Trainings seit Langem auf meiner Seite."
"Das erste Training hatte sich insgesamt noch ziemlich gut angefühlt. Da fühlte sich das Auto so gut an wie noch nie. Dann wurde es schlimmer und schlimmer. Das zweite Training war hart", so Hamilton.
"Nach der Session hatte ich so wenig Vertrauen ins Auto wie noch nie. Aber immerhin können wir anhand des ersten Trainings etwas Positives mitnehmen", betont der Rekordweltmeister.
Mal sehen, ob man morgen wieder auf den richtigen Weg zurückfindet.
Aus für Sargeant?
Zumindest lassen diese Bilder aus der Garage nichts Gutes vermuten. Denn tatsächlich ist die Seite des US-Amerikaners bereits geräumt, während auf Albons Seite fleißig am Auto gearbeitet wird.
Das deutet zumindest darauf hin, dass Albon das Sargeant-Auto morgen übernehmen wird. Aber auch hier gilt: Offiziell ist das noch nicht, warten wir also weiter ab.
Albon: Hatte nicht mit Unfall gerechnet
Der Williams-Pilot hat inzwischen auch selbst über seinen Crash gesprochen und erklärt, er haben einen "aggressiven" Schlag vom Randstein in Kurve 6 bekommen. Dadurch sei das Auto etwas abgehoben.
"Ehrlich gesagt habe ich mir in dem Moment nichts dabei gedacht. Ich dachte: Okay, das ist in Ordnung. Ich werde [...] das Auto landen lassen. Aber als ich gelandet bin, bin ich ziemlich hart auf dem Boden gelandet."
Dadurch habe er dann die Kontrolle verloren. "Das ist natürlich sehr frustrierend, und ich fühle mich einfach schlecht für alle in der Fabrik und hier an der Strecke", so Albon, dessen Wochenende nun vorbei sein könnte.
Wohl nur noch ein Williams am Wochenende
Das melden zumindest die Kollegen von auto motor und sport. Demnach haben sich die Befürchtungen bestätigt, dass das Albon-Chassis vor Ort nicht mehr repariert werden kann.
Williams muss das Auto demnach zurückziehen und die Frage lautet jetzt nur noch, ob Sargeant weiterfährt oder ob man Albon das Auto des US-Amerikaners gibt.
Offiziell ist aber noch nichts davon, also warten wir mal noch ab.
Brown bleibt McLaren-Boss bis 2030
Das hat der Rennstall soeben verkündet. In einer Pressemitteilung heißt es: "McLaren Racing freut sich, bekannt zu geben, dass Zak Brown seinen Vertrag als Chief Executive Officer (CEO) bis 2030 verlängert hat."
Brown arbeitet bereits seit 2016 für McLaren. Zunächst als Executive Director der McLaren Technology Group, seit 2018 in seiner aktuellen Rolle. Brown selbst wird mit folgenden Worten zitiert:
"Ich bin begeistert, McLaren Racing weiterhin zu leiten und Teil eines so historischen Rennteams zu sein. Es ist ein Privileg, neben den talentierten Männern und Frauen in den verschiedenen Rennserien von McLaren Racing zu arbeiten."
"Gemeinsam werden wir weiterhin die Grenzen des Motorsports verschieben und nach Höchstleistungen auf und neben der Strecke streben", verspricht Brown.