• 13. Februar 2024 · 18:01 Uhr

Ferrari-Fahrer Carlos Sainz: 2024 letzte Chance auf den WM-Titel?

Wie Noch-Ferrari-Fahrer Carlos Sainz zur Formel-1-Saison 2024 und seinen persönlichen Aussichten steht: Ist der Druck in diesem Jahr besonders groß für ihn?

(Motorsport-Total.com) - "2024 ist ein wichtiges Jahr für mich", sagt Carlos Sainz. Und er hat recht: Denn sein Ferrari-Abschied nach der Formel-1-Saison 2024 ist bereits beschlossene Sache. Sainz muss seine Chance bei einem Topteam in diesem Jahr also nutzen, weil er noch nicht weiß, was danach kommt.

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Ferrari-Fahrer Carlos Sainz während der Formel-1-Saison 2023 Zoom Download

Aber setzt ihm diese Situation mental zu oder nicht? Spürt er einen größeren Druck als sonst? Das wisse er bislang nicht einzuschätzen, meint der Spanier am Rande der Präsentation des Ferrari SF-24 in Maranello (zur Bildergalerie!).

Nur so viel: "Ich selbst, mein Team, meine Ingenieure und alle Beteiligten [...] wollen Rennen gewinnen und Weltmeister werden. Das ändert sich nicht aufgrund dessen, was 2025 passiert."

"Wir alle haben die gleichen Ziele. Ich trage immer noch einen roten Overall und ich will immer noch Weltmeister werden mit Ferrari. Und eine Chance habe ich noch."

"Aber meine ultimative Chance ist doch, dass ich Weltmeister werden kann. Nur: Wo kann ich das schaffen? Idealerweise natürlich dieses Jahr mit Ferrari. Aber wenn nicht, dann wird es in Zukunft hoffentlich andere Chancen geben."

Sainz will Optionen für 2025 ausloten

Er hoffe nur, er bekomme auch nach 2024 nochmals die Gelegenheit, mit einem konkurrenzfähigen Auto um den Titel zu kämpfen. Besiegelt ist bislang aber nichts: "Für 2025 gibt es viele offene Möglichkeiten auf dem Markt. Ich werde sicherstellen, mir die interessantesten anzusehen", sagt Sainz, ohne näher darauf einzugehen.

Stand jetzt dürften die freien Plätze bei Mercedes und Sauber (ab 2026: Audi) zu den begehrtesten zählen unter den Formel-1-Fahrern, die für 2025 noch ohne Vertrag sind. (Hier klicken: Welche Fahrer für 2025 bereits gültige Formel-1-Verträge haben!)

Doch das ist für Sainz aktuell noch kein Thema, wie er sagt. Er brenne regelrecht darauf, "dass es jetzt endlich losgeht, damit ich mich ganz auf 2024 konzentrieren kann", so der Ferrari-Fahrer. "Ich fühle mich bereit für was auch immer da kommt. Ich bin besser auf die Saison vorbereitet denn je."

Wen Sainz in der Formel-1-Saison 2024 vorne sieht

Womöglich aber nützt das nichts, wenn Ferrari-Gegner noch besser vorbereitet sind. Sainz selbst hat für die Formel-1-Saison 2024 jedenfalls "klare Favoriten", nämlich Max Verstappen und Red Bull.

Er meint: "Sie hatten schon 2023 einen Vorteil und konnten womöglich schon früh mit der Entwicklung des 2024er-Autos beginnen." Das könnte Red Bull mit dem RB20 für dieses Jahr einen Vorsprung eingebracht haben.

Allerdings dürfe sich auch Ferrari berechtigte Hoffnungen auf eine gute Saison machen. "Wir haben die Saison 2023 stark beendet", sagt Sainz und spricht von einem "guten Endspurt". "Deshalb fühlen auch wir uns zuversichtlich. Wir wollen die Saison 2024 so beginnen, wie wir 2023 beendet haben: mit einem guten Fortschritt."

Was Sainz an Ferrari gefällt

Überhaupt habe er zuletzt eine Aufbruchstimmung in Maranello erkannt, erklärt Sainz: "Ich bin wirklich positiv gestimmt und zuversichtlich, weil ich gesehen habe, Wie viel Arbeit alle in dieses Auto investiert haben. Ich habe die Mentalität und die Arbeitseinstellung dahinter gesehen. Und mir gefällt die Arbeitsweise von Ferrari der jüngsten sechs, acht, zehn Monate bei der Entwicklung dieses Fahrzeugs."

Was genau ihm so imponiert habe, wird Sainz dann gefragt. Antwort: "Ich finde, wir waren im vergangenen Jahr sehr agil darin, wenn es darum ging, Schwachstellen des Autos zu identifizieren. Dann haben wir uns einzig und allein darauf konzentriert, die Fehler zu beheben."

"Ob uns das auch 2024 gelingt und ob wir so konkurrenzfähig sind wie gedacht, das muss sich zeigen. Aber ich habe wirklich den Eindruck, dass wir 2023 unsere Schwächen sehr gut analysiert haben. Es ist uns gelungen, übers Jahr hinweg gut zu entwickeln. Hoffentlich können wir diese gute Arbeit und dieses Verständnis in das diesjährige Auto einfließen lassen."

Sainz' erste Eindrücke von der Jungfernfahrt des SF-24

Ob das geglückt ist, das habe sein erster Einsatz beim Ferrari-Shakedown mit dem SF-24 in Maranello nicht bestätigen oder widerlegen können. Er sei ja nur "einmal rausgefahren", sagt Sainz und verweist auf "eine Installationsrunde" mit dem Formel-1-Neuwagen. "Aber die war gut! Sie war mega", meint der Spanier und lacht. Dann fügt er ebenfalls grinsend hinzu: "Wir haben den Rundenrekord gebrochen!"


Fotostrecke: Formel 1 2024: Der Ferrari SF-24 von Leclerc und Sainz

Dann wird Sainz wieder ernst und spricht schlicht von einer "guten Installationsrunde", auf der "nichts passiert" sei, und das sei "immer gut" für eine erste Ausfahrt mit einem neuen Auto. "Es werden noch weitere Runden folgen, also warten wir ab. Bisher lief alles rund."

Was sich Sainz vom Ferrari SF-24 erwartet

Spätestens bei den Formel-1-Wintertests in Bahrain aber wird sich zeigen, wie gut Ferrari gearbeitet hat. Denn die eigenen Ziele sind groß laut Sainz: "Wir wollen ein fahrbareres Auto, das uns weniger Schwierigkeiten bereitet. Es soll besser mit den Reifen umgehen und generell ein besseres Rennauto sein. Hoffentlich bedeutet das dann auch bessere Ergebnisse."

Rein fahrerisch sei es ihm "egal", ob der SF-24 zu seinem Fahrstil passe, solange das Auto nur eine Verbesserung zum Vorjahr darstelle. "Was auch immer das Auto tut, ich passe mich an", sagt Sainz. "Und ich werde es so schnell wie möglich fahren."

Erst einmal aber gehe es für Ferrari darum, die Optimierungen "auf der Strecke zu verifizieren", so formuliert es Sainz. "Denn bislang weiß niemand, welche Leistung die einzelnen Autos entfalten werden. Niemand hat die anderen Autos auf der Strecke erlebt, niemand hat Rundenzeiten gesehen. Und jeder beginnt bei null Punkten."

Was für Sainz 2024 anders sein wird als bisher

Für Sainz kommt 2024 aber noch dazu: Er weiß, wie die Saison enden wird, nämlich mit seinem Abschied aus Maranello. Doch dieses Szenario könne für ihn persönlich auch von Vorteil sein, meint er.

"Ich kann mich umso mehr auf die Gegenwart konzentrieren und die Sache Rennen für Rennen angehen", sagt Sainz. "Ich will sicherstellen, dass ich das bestmögliche Auto zur Verfügung habe. Und ich muss mich nebenbei nicht so sehr um die Entwicklung für die Zukunft kümmern."

"Dass ich 2025 kein Ferrari-Fahrer mehr bin, bedeutet aber nicht, dass wir dieses Jahr nicht zusammen Rennen gewinnen oder Weltmeister werden wollen." Der Erfolgsdruck auf Fahrer und Team werde daher "genau gleich" sein wie 2023 oder in den Vorjahren.

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