• 02. Februar 2024 · 15:00 Uhr

Das erste Formel-1-Auto 2024: Haas zeigt VF-24 von Nico Hülkenberg

Haas hat Nico Hülkenbergs VF-24 für die Formel-1-Saison 2024 präsentiert: Das Team geht nach dem letzten Platz 2023 mit "realistischen Erwartungen" in die Saison

(Motorsport-Total.com) - Haas hat als erster Rennstall sein neues Auto für die Formel-1-Saison 2024 gezeigt. Nachdem McLaren vor einigen Tagen bereits in die Offensive gegangen und überraschend seine neue Lackierung präsentiert hatte, zieht Haas jetzt mit dem Design des neuen VF-24 nach und gibt mit digitalen Renderings einen ersten Einblick auf die neue Saison.

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So sieht der neue Haas von Nico Hülkenberg aus Zoom Download

Neu sind die Farben dabei aber nicht: Wie im vergangenen Jahr dominiert die Farbe Schwarz, gespickt mit weißen und roten Akzenten, die im Einklang mit Hauptsponsor MoneyGram stehen.

Die erste Ausfahrt soll der neue VF-24 nächste Woche Sonntag (11. Februar) unternehmen, wenn Haas auf der britischen Rennstrecke in Silverstone einen Shakedown durchführen wird. Am Steuer wird dabei Nico Hülkenberg sitzen.

"Ich freue mich darauf, den VF-24 fahren und racen zu sehen - ein Gefühl, das ich mit unseren Partnern und dem gesamten Team teile", sagt Teamgründer Gene Haas.

"Mit Nico Hülkenberg und Kevin Magnussen wissen wir auch, dass wir eine großartige Fahrerpaarung hinter dem Lenkrad haben, deren Erfahrung sich bei der Entwicklung unseres Programms im Laufe des Jahres erneut als unschätzbar erweisen wird", so der Amerikaner weiter.

"Wir haben den Winter genutzt, um die Prozesse zu optimieren und letztlich unsere Performance zu verbessern. Bald werden wir sehen, wie wir uns schlagen."

Jahr eins nach Günther Steiner

Hinter dem amerikanischen Rennstall liegt ein turbulenter Winter. Am 10. Januar wurde bekannt, dass der langjährige Teamchef Günther Steiner, der das Formel-1-Team von Beginn an mit aufgebaut hat, 2024 nicht mehr am Kommandostand sitzen wird.

Auf den durch Netflix populär gewordenen Südtiroler folgt Ayao Komatsu, der vom leitenden Renningenieur zum Teamchef aufgestiegen ist, und das Team ebenfalls von Beginn an mitbegleitet hat.

Er muss den von Teamgründer Gene Haas eingeschlagenen Weg mitgehen, den Steiner intern immer wieder angemahnt hatte. Steiner wollte neue Investitionen sehen, nachdem das Team 2023 erneut den letzten Platz in der Konstrukteurs-WM belegt hatte, doch Haas will einen Sparkurs fahren und erst das Beste aus den vorhandenen Mitteln machen.

Austin-Update als Vorgriff auf 2024

Der neue VF-24 dürfte es daher schwer haben, große Sprünge nach vorne zu machen. Schon sein Vorgänger war im Laufe des Jahres immer weiter zurückgefallen und konnte auch nicht durch ein Upgrade in Austin - das einzige des Jahres - gerettet werden, das als eines der größten Updates in der Teamgeschichte angepriesen wurde.

Doch besser wurde das Auto damit nicht wirklich, und Nico Hülkenberg wechselte sogar zurück auf die ursprüngliche Version.

Die Version von Austin bildet dabei die Grundlage des Autos von 2024: "Was die physischen Veränderungen angeht, so weiß jeder, dass wir mit dem Upgrade in Austin das Konzept für das diesjährige Auto vor Augen hatten", sagt der neue Teamchef Ayao Komatsu.

"Aber aufgrund der physischen Beschränkungen durch die Seitenaufprallstruktur oder die Anordnung der Kühlung konnten wir nicht das komplette VF-24-Konzept umsetzen. Ich wusste genau, wohin wir in diesem Jahr gehen würden, aber jeder hat in Austin eine Vorschau gesehen", so der Japaner.

"Liegt noch viel Arbeit vor uns"

Was die Chancen für 2024 angeht, übt sich der neue Teamchef noch in Zurückhaltung: "Wir sind realistisch, was unsere Erwartungen an den Start des VF-24 angeht, aber es ist immer noch ein aufregender Moment in jeder Formel-1-Saison, das Auto zu präsentieren", sagt Komatsu bei der Vorstellung des Fahrzeugs.

Und er malt sogar schon ein unerfreuliches Szenario: "Ich denke, dass wir in Bahrain weit hinten in der Startaufstellung sein werden, wenn nicht sogar Letzter."


Fotostrecke: Formel 1 2024: Der Haas VF-24 von Nico Hülkenberg

"Es liegt noch viel Arbeit vor uns, um Fortschritte zu machen und unsere Leistung zu steigern, aber jeder hier ist hoch motiviert und brennt darauf, mit dem VF-24 auf die Strecke zu gehen", so der Japaner.

"Ich weiß, dass wir unsere Zeit [bei den Testfahrten] in Bahrain mit all den verschiedenen Punkten, die wir durchsetzen müssen, optimal nutzen werden. Unterm Strich können wir es kaum erwarten, loszulegen und die Saison zu beginnen."

Fahrertechnisch alles beim Alten

Die Fahrerpaarung bei Haas bleibt zum vergangenen Jahr unverändert: Nico Hülkenberg und Kevin Magnussen bilden auch 2024 das erfahrene Duo, mit dem der Rennstall Fortschritte machen möchte. Der Deutsche hatte seinen Teamkollegen in der vergangenen Saison im Griff, doch mit dem veränderten Konzept könnte Magnussen diesmal eine bessere Chance haben - glaubt Teamchef Komatsu.

Laut ihm werden die Fahrer 2024 auch eine tragendere Rolle spielen: "Letztes Jahr war das subjektive Feedback der Fahrer, was die Schwächen des Autos angeht, eindeutig, aber wir waren dann nicht in der Lage, dies in unserem Entwicklungsprogramm zu berücksichtigen", sagt er.

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Nico Hülkenberg und Kevin Magnussen fahren auch 2024 für Haas Zoom Download

"Mit den Änderungen, die wir im Team vorgenommen haben, wollen wir dieses Problem angehen und unsere Fahrer stärker in die Entwicklungsarbeit einbeziehen, damit nichts verloren geht."

Als Ingenieure haben wir alle Daten von vielen Sensoren, aber wir können das Auto nicht fahren und spüren, was vor sich geht. Wir müssen also in der Lage sein, das Feedback der Fahrer besser zu verstehen und darauf zu reagieren", so Komatsu.

Hinter den Stammfahrern haben sich keine Veränderungen ergeben: Pietro Fittipaldi bleibt als Ersatzfahrer an Bord und erfüllt die Rolle zusammen mit Formel-2-Pilot und Ferrari-Junior Oliver Bearman, der 2023 bereits zwei Freitagstrainings absolvieren durfte. In diesem Jahr sind dem Briten bereits sechs Trainingseinsätze garantiert.

Veränderungen im technischen Bereich

Die größten Veränderungen fanden ohnehin an der Spitze statt. Durch die Abgänge von Steiner und Technikchef Simone Resta und den Aufstieg von Komatsu haben sich neue Planstellen ergeben, die man schließen muss. Ein paar Personalien stehen dabei bereits fest - aber noch nicht alle.

Der neue Technikchef heißt Andrea de Zordo. "Er war zuvor Chefdesigner und ist ein sehr technischer Mensch. Seine Kommunikation ist gut, er ist sehr engagiert und hört den Menschen zu, daher bin ich sehr froh über diese Ernennung", sagt Komatsu. "Wir suchen jetzt nach einem Chefdesigner, aber ich glaube, dass wir gute interne Kandidaten haben, also werden wir versuchen, sie intern zu befördern."


Fotostrecke: Die aktuellen Teamchefs der Formel 1

"Eine weitere Schlüsselposition ist der Performance Director. Diese Position gab es vorher nicht, aber wir haben sie geschaffen, indem wir Damien Brayshaw, den bisherigen Leiter der Vehicle Performance Group, in diese Position berufen haben", erklärt er weiter.

"Er wird die Richtung für die Upgrades zusammen mit der Aero-Abteilung und all den anderen Funktionen, die das Auto vollständig analysieren, beaufsichtigen und vorantreiben. Das sind die wichtigsten Änderungen - wir holen alle an Bord, sprechen miteinander und sind Teil der Steuerung des Schiffes."

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