• 21. Januar 2024 · 13:50 Uhr

Williams: Keine Von-der-Hand-in-den-Mund-Mentalität mehr

Williams' Dave Robson erklärt, was die Ankunft von James Vowles im Team verändert hat, und wieso man jetzt nicht mehr "von der Hand in den Mund" lebt

(Motorsport-Total.com) - Einen ersten Schritt auf dem langen Weg nach vorne hat Williams 2023 mit der Verpflichtung von Teamchef James Vowles gemacht, der dem Traditionsrennstall wieder ein langfristiges Denken eingeimpft hat.

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Dave Robson sieht Williams in einer deutlich besseren Position Zoom Download

Jahrelang lebte der Rennstall quasi von der Hand in den Mund, weil man finanziell immer wieder am Rande des Abgrunds operieren musste, mittlerweile steht man aber wieder auf gesünderen Beinen.

Dank der Investitionen und des Engagements von Eigentümer Dorilton hat der neue Teamchef nun die Möglichkeit, weitreichende Veränderungen vorzunehmen, um den Gewinner von sieben Fahrer- und neun Konstrukteurstiteln wieder zu altem Ruhm zu führen.

Anstatt alle Anstrengungen darauf zu konzentrieren, nur ein weiteres Jahr zu überleben, können Vowles und sein neuer Kollege Pat Fry, der kürzlich als Technikchef eingestellt wurde, nun genau planen, wo Williams' Werk in Grove und seine Mitarbeiter in fünf Jahren stehen sollen, und alle Zwischenschritte auf dem Weg dorthin einleiten.

Auch wenn Vowles' neues Williams nicht an einem Tag gebaut wird und das Team bis zum neuen Reglement 2026 wahrscheinlich keine großen Sprünge machen wird, glaubt Fry, dass das Team eine "Siegermentalität" entwickeln muss.

Dieser Mentalitätswandel und das strategische Denken, das Vowles von Mercedes mitgebracht hat, machen laut Dave Robson, dem Leiter der Fahrzeug-Performance, bereits einen Unterschied und eine Abkehr vom "kurzfristigen Feuergefecht", wie Vowles es nennt.

"Es gibt alle möglichen Dinge, die James freigesetzt hat", sagt Robson gegenüber Motorsport.com "Ich denke, eines der wichtigsten Dinge ist, dass wir uns zum ersten Mal seit langer Zeit nicht nur auf heute und morgen konzentrieren, von daher können wir es uns leisten, viel lang- und mittelfristiger zu denken."

"Das ist etwas ganz anderes als seit 2014/2015. Man lebt nicht mehr von der Hand in den Mund, und das ändert vieles", so der Williams-Mann.

Lob für James Vowles

Robson sagt, dass das starke Mandat, das Vowles von den Eigentümern erhalten hat, zu einer viel schnelleren Entscheidungsfindung und zu einer gesünderen Unternehmenskultur geführt hat.

"Die ganze Philosophie, wie wir Forschung und Entwicklung betreiben und was unsere wirklichen Ziele sind, hat sich geändert", sagt Robson. "Außerdem konnte er genau erkennen, wo die Schwachstellen lagen."

"Diese Art von Erfahrung und Autorität bedeutet, dass es nicht so viele Diskussionen gibt. Die Investitionen müssen getätigt werden und die Investoren sind bereit, diese Investition zu tätigen. Und jetzt haben wir ein klares Gefühl dafür, wo wir stehen sollten."


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"Früher mussten wir, selbst wenn das Geld da war, die ganze Arbeit machen, um zu verstehen, warum dies der richtige Ort für eine Investition ist. Das ist ein großer Unterschied", sagt er.

"Seine ganze Art zu führen ist ganz anders", meint er über Vowles. "Ich glaube, es hat eine Weile gedauert, bis sich alle daran gewöhnt hatten, aber jetzt versteht jeder, wie es funktioniert. Das ist wirklich sehr erfrischend."

"Es geht wirklich darum, offen und ehrlich zu sein, und jeder versteht, dass Fehler in Ordnung sind, solange man aus ihnen lernt. Es gibt keine Liste mit fünf Dingen, die einen großen Einfluss gehabt hätten. Es ist einfach die ganze Art, wie er das Team führt, die anders und besser ist."

Erste Erfolge schon 2024 sichtbar?

Mit einem neuen Mercedes-Motorenvertrag bis 2030 sind umfangreiche Investitionen in die veraltete Infrastruktur der Schlüssel zum langfristigen Erfolg von Williams.

Abgesehen von diesem langfristigen Fokus glaubt Robson, dass sich der Kurswechsel bereits bei der Entwicklung des Autos für 2024 auszahlen wird, das Alexander Albon und Logan Sargeant auf einer breiteren Palette von Strecken konkurrenzfähiger machen soll.

"Als wir mit der Entwicklung des nächstjährigen Autos, des FW46, begannen, konnten wir sehen, wie sich diese neue Einstellung im gesamten Unternehmen ausbreitete", ergänzt er.

"Wir an der Rennstrecke sehen den Alltags-James viel öfter als die Fabrik. Wir haben uns wahrscheinlich ziemlich schnell daran gewöhnt, aber ich denke, in den letzten Monaten kann man wirklich sehen, dass es sich überall ausgewirkt hat."

"Es wird wahrscheinlich noch ein oder zwei Jahre dauern, bis es sich voll in der Leistung niederschlägt, aber man spürt schon jetzt die Veränderung."

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