• 03. Dezember 2023 · 09:08 Uhr

Franz Tost über AlphaTauri-Abschied: "Sollen mit dem Blödsinn aufhören!"

Franz Tost hat sich in seiner bekannten Art aus der Formel 1 verabschiedet - Die große Verabschiedung vor dem Rennen in Abu Dhabi hätte er sich lieber gespart

(Motorsport-Total.com) - Nach seinem letzten Formel-1-Rennen als Teamchef von AlphaTauri war Franz Tost nicht zufrieden, "weil wir zu blöd waren, eine richtige Strategie zu wählen", ärgerte sich der Österreicher, nachdem Yuki Tsunoda in Abu Dhabi nur den achten Platz geholt hatte.

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Franz Tost hatte in Abu Dhabi sein letztes Rennen an der Boxenmauer bei AlphaTauri Zoom Download

Dort hatte Tost, der zuvor seit 2006 Teamchef von AlphaTauri beziehungsweise Toro Rosso gewesen war, sein letztes Rennen an der Boxenmauer. Und er ahnte offenbar bereits vor dem Start, dass das nicht zu seiner Zufriedenheit verlaufen könnte.

Im Gespräch mit Sky vor dem Rennen erklärte er im Hinblick auf seine große Verabschiedung wenige Minuten vor dem Interview in seiner bekannten Art: "Ich habe ihnen eben gesagt, sie sollen mit dem Blödsinn aufhören, weil wir haben jetzt ein Rennen!"

Bereits zuvor hatte Tost im Wochenende immer wieder betont, dass sein eigener Abschied für ihn keine Rolle spiele. Und auch vor dem Start am Sonntag stellte er noch einmal klar: "Wir müssen uns auf das Rennen konzentrieren. Das ist viel wichtiger als das andere."

Seine große Verabschiedung sei daher "im Grunde genommen sinnlos" gewesen, so Tost, der auf die Frage, was denn sein schönster Moment in der Formel 1 gewesen sei, antwortete: "Der Moment heute, wenn wir den siebten Platz [in der WM] belegen!"

Tost bildete zwei Red-Bull-Weltmeister aus

"Du kannst nicht von der Vergangenheit leben, sondern nur von der Gegenwart und Zukunft. Deshalb ist es heute wichtig, dass wir ein gutes Rennen zeigen, dass wir acht Punkte mehr machen als Williams und den siebten Platz belegen. Nur das zählt", so Tost.

Das klappte bekanntlich nicht, denn der achte Platz von Tsunoda war zu wenig, um Williams in der Konstrukteurs-Weltmeisterschaft noch abzufangen. Tosts größter Wunsch zum Abschied nach 18 Jahren an der Boxenmauer bleib damit unerfüllt.

Dafür bekommt der Österreicher von Red Bull noch ein anderes großes Abschiedsgeschenk - im wahrsten Sinne. "Mark Mateschitz hat ihm symbolisch ein Auto überreicht in Modellform. Er wird ein komplettes Auto erhalten", verrät Helmut Marko bei Sky.

"Er ist ein harter Knochen mit einem weichen Kern", sagt er über seinen Landsmann und erinnert: "Es waren ja nicht nur die 18 [Jahre] bei uns. Er war ja davor mit Willi Weber [zusammen], er war mit BMW und vielen anderen im Motorsport."

"Das Außergewöhnliche war: Die zwei Weltmeister, die wir gebracht haben, sind bei ihm in die Schule gegangen", erinnert er an Sebastian Vettel und Max Verstappen, die zu Beginn ihrer jeweiligen Karriere zunächst unter Tost bei Toro Rosso gefahren sind.

Marko betont: Tost bleibt auf Abruf verfügbar

"Er hat ja gesagt, man braucht drei Jahre [um sich an die Formel 1 zu gewöhnen]. Aber wenn man ihm einen Vettel oder Verstappen gibt, da habe ich ihm gesagt, die brauchen nicht drei Jahre und habe sie ihm früher weggenommen", erinnert Marko.

"Die Schulung war so gut, dass sie dann bei Red Bull Racing sofort um die WM kämpfen [konnten] und das ist ein ganz großer Verdienst von ihm", lobt Marko und verrät, dass Tost tatsächlich das Arbeitstier sei, für das er in der Öffentlichkeit immer gehalten werde.

"Wenn man ihm eine E-Mail schickt, [die] ist noch gar nicht durch, dann kommt schon die Antwort. Und wenn man am Flughafen ankommt, ist der Erste, der die Rolltreppe hinaufrennt, Franz", so Marko, der erklärt, dass ihm "die schnellen, direkten und manchmal auch recht harschen Antworten" fehlen werden.

Wobei "fehlen" relativ ist, denn auch wenn Tost selbst, der noch bis Weihnachten voll bei AlphaTauri eingebunden ist, betont, dass er nicht als Berater im Team bleiben werde, stellt Marko klar, dass sich Tost zumindest nicht komplett zurückziehen werde.

"Er wird für die Jahre '24, '25 auf Stand-by Consulting machen. Das heißt, wenn wir ihn brauchen, wenn ihn die Leute von AlphaTauri brauchen, können sie ihn kontaktieren. Er ist aber frei für alle anderen Tätigkeiten, die nicht mit der Formel 1 kollidieren", erklärt Marko.

"Und nach 18 Jahren glaube ich, verdient er sich, dass er als Tiroler endlich seinem geliebten Skisport nachgehen kann", grinst er.

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