• 11. September 2023 · 11:15 Uhr

Aero-Werte verschlechtert: FIA plant Regeländerung für 2025

Was den Automobil-Weltverband (FIA) dazu veranlasst, über neue technische Regeln zur Formel-1-Saison 2025 nachzudenken und was damit besser werden soll

(Motorsport-Total.com) - Die nächste große Regeländerung in der Formel 1 erfolgt zur Saison 2026. Doch der Automobil-Weltverband (FIA) behält sich vor, schon 2025 einzugreifen und teilweise neue Regeln zu erlassen.

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Carlos Sainz im Ferrari SF-23 vor Max Verstappen im Red Bull RB19 beim Formel-1-Rennen in Monza Zoom Download

Der Grund: Es mehren sich Fahrerstimmen, das Zweikampf-Verhalten der Fahrzeuge habe sich verändert. Ferrari-Fahrer Carlos Sainz etwa meinte nach dem Italien-Grand-Prix in Monza: "Es ist allmählich wieder so wie 2020 oder 2021: Das Hinterherfahren wird schwierig."

Das hat auch Nikolas Tombazis erkannt. Der Leiter der Formelsport-Kommission beim Weltverband nennt die entsprechenden Zahlen: "Formel-1-Autos von 2021 haben bei zwei Fahrzeuglängen Abstand hinter dem Vordermann mehr als 50 Prozent ihres aerodynamischen Abtriebs verloren. Bei den [neuen] Autos für 2022 war es nur ein Verlust von 20 Prozent. Inzwischen stehen wir bei ungefähr 35 Prozent."

FIA erkennt Notwendigkeit zum Handeln

Als Fazit sei also festzuhalten, dass sich die Situation "verschlechtert" habe, sagt Tombazis im Gespräch mit der italienischen Ausgabe von Motorsport.com. "In diesem Punkt hat Carlos Recht."

Die FIA habe "erkannt, dass wir handeln müssen", aber kurzfristig sei kein Eingriff möglich: Die Autos für 2024 befinden sich bereits in einem fortgeschrittenen Entwicklungsstadium. Eine Regelanpassung jetzt käme sehr spät und wäre vermutlich sehr teuer. Ganz zu schweigen davon, dass sich die Formel-1-Teams wohl dagegen aussprechen würden.

Deshalb haben Tombazis und der Weltverband die Saison 2025 im Blick, das letzte Jahr unter dem aktuellen Technischen Reglement. Dann könnte "eine Reihe von Teilen am Auto" überarbeitet werden. Tombazis nennt explizit die Endplatte des Frontflügels, die Seitenteile des Unterbodens und Finnen an den Bremsschächten als mögliche Ansetzpunkte.

Woran sich der Weltverband konkret stört

"Wir könnten in diesen Bereichen restriktivere Regeln erlassen. Denn es ist klar, dass wir den Vorteil von 2022 verloren haben. Deshalb müssen wir etwas tun", meint Tombazis.

Im Kern geht es vor allem um Luftverwirbelungen, die es nachfolgenden Fahrzeugen schwer machen, am Vordermann dranzubleiben. Und diese Luftwirbel sind seit 2022 deutlich größer geworden, weil die Teams zum Beispiel die Frontflügel effizienter einsetzen und den Luftstrom besser zur Seite wegleiten.


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Dergleichen ist nicht immer im Sinne der Regelmacher. Aber: "Die Regeln erlauben es uns nicht, gegen etwas vorzugehen, was uns an den Autos nicht gefällt", sagt Tombazis. Er spricht von "einigen Interpretationen der aerodynamischen Regeln, die uns aktuell nicht gefallen", geht aber nicht ins Detail.

"Zehn Prozent" im Reglement sind nicht ideal

Nur so viel: "Um etwas daran ändern zu können, müssten wir alle Prozesse durchlaufen und eine breite Mehrheit finden." Vor allem Letzteres ist unwahrscheinlich. Deshalb sollen 2025 neue Regeln kommen.

Für Tombazis ist das aber ein ganz normales Vorgehen, schließlich könne die FIA mit ihren Regeln niemals alle Eventualitäten der technischen Entwicklung korrekt antizipieren. Es gelinge "nicht immer", das angestrebte Ziel zu erreichen, meint er.

Und: "Ich würde schätzen, 90 Prozent der Regeln sind so, wie wir sie haben wollten. Zehn Prozent aber hätten wir rückblickend besser anders formuliert."

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