• 21. August 2023 · 15:17 Uhr

Günther Steiner: Haas-Probleme doch ein bisschen von Ferrari geerbt?

Das Haas-Team untersucht weiterhin seine Probleme mit dem Abbau der Reifen und räumt ein, dass es womöglich doch eine Verbindung zu Ferrari geben könnte

(Motorsport-Total.com) - Haas-Teamchef Günther Steiner sagt, dass sein Rennstall immer noch an einer Lösung für seine Probleme mit der Reifenüberhitzung arbeitet, bevor es vollständig auf die Entwicklung des neuen Formel-1-Autos für die Saison 2024 umstellen kann.

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Nico Hülkenbergs Haas-Team ist im Qualifying top, im Rennen Flop Zoom Download

Der 2023er-Bolide von Haas zeigte im Qualifying eine gute Pace, vor allem in den Händen des zurückgekehrten Nico Hülkenberg. Doch Probleme mit der Überhitzung der Reifen des VF-23, vor allem auf anspruchsvolleren Strecken und bei wärmeren Bedingungen, hinderten das Team daran, seine Ein-Runden-Pace in anständige Ergebnisse über die Renndistanz umzumünzen.

Hülkenberg und sein Teamkollege Kevin Magnussen konnten jeweils nur zweimal in die Punkte fahren, sodass Haas vor der zweiten Saisonhälfte auf dem siebten Tabellenplatz liegt.

Der katastrophale Große Preis von Belgien, das letzte Rennen vor der Sommerpause, bei dem Magnussen und Hülkenberg die Plätze 15 und 18 belegten, deutete darauf hin, dass Haas noch immer keine Lösung gefunden hat.

In einem Interview mit 'Autosport', einer Schwesterpublikation von Motorsport-Total.com unter dem Dach des Motorsport Network, gibt Teamchef Steiner zu, dass die bisherige Saison von Haas "schwer zu verdauen" war.

"Offensichtlich haben wir ziemlich gut angefangen, aber dann haben wir unsere Probleme nicht gleich in den Griff bekommen, nämlich das Überhitzen der Reifen", sagt Steiner bei seiner Bewertung des bisherigen Saisonverlaufs.

"Jetzt sind wir ein bisschen im Hintertreffen. Wir können sehr gute Qualifyings und sehr schlechte Rennen fahren - wir können beides machen. Für das ganze Team ist es eine Achterbahnfahrt, am Samstag diese Höhen und am Sonntag diese Tiefen zu erleben. Das ist schwer zu verdauen."

"Wir arbeiten sehr hart dran, und hoffentlich haben wir nach der Pause etwas erreicht. Aber es ist nicht einfach, und bevor man es nicht am Auto ausprobiert hat, weiß man es nicht."

"Man kann viele Simulationen machen, Berechnungen, was auch immer. Aber man muss das Zeug am Auto ausprobieren, denn im Vergleich zu allen anderen haben wir immer noch ein sehr seltsames Problem. Aber man darf nicht aufgeben."

Viele Konkurrenten im Mittelfeld haben den Großteil ihrer Ressourcen in Richtung 2024 verlagert, aber Steiner weist darauf hin, dass sein Team zunächst die Ursache für die Reifenprobleme beheben muss, damit sich das Problem nicht auf das Projekt im nächsten Jahr überträgt.

"Ich denke, wir müssen dieses Problem vorher lösen. Wir können parallel zu 2024 fahren, aber wir können dieses Problem jetzt nicht ignorieren und einfach auf 2024 setzen", erklärt er. "Wenn man es nicht versteht, dann könnte es wieder im 24er-Auto sein, und das wäre ziemlich dumm. Wir arbeiten jetzt mit Hochdruck am 23er-Auto, um es besser zu machen."

Haas teilt sich die Antriebseinheit, das Getriebe und die Aufhängung mit dem Partnerteam Ferrari und benutzt auch den gleichen Windkanal. Zufälligerweise kämpft auch Ferrari damit, seine Reifen am Leben zu erhalten und seine Qualifikationsleistungen über eine Renndistanz zu wiederholen.

Es wird vermutet, dass die Probleme von Haas von Ferrari übernommen werden könnten. Steiner stellt fest, dass die beiden Teams nicht unter genau denselben Problemen litten, räumt aber ein, dass die Ähnlichkeiten eine weitere Untersuchung rechtfertigten.

"Es ist sehr seltsam. Bei ihnen sieht man es viel weniger, weil sie weiter vorn sind, aber wenn sie es nicht gehabt hätten, würden sie vielleicht Rennen gewinnen? Aber das ist nicht meine Aufgabe, darüber zu reden, sondern die von Fred", fügt Steiner hinzu.

"Wenn man sich den Ferrari anschaut, ist das nicht das gleiche Problem. Und der Punkt ist, dass das unser Problem nicht besser macht. Wenn jemand anderes einen schlechten Tag hat und ich einen schlechten Tag habe, macht das meinen Tag nicht besser. Ich habe immer noch einen schlechten Tag."

"Aber natürlich muss man sich das auch ansehen, und das tun wir auch. Es ist nicht so, dass wir hier sitzen und nichts tun, aber es könnte ein Problem bei den Details geben."

Die Misere von Haas ist besonders frustrierend, weil mehrere Mittelfeldrivalen mit einem von Natur aus langsameren Auto in die Saison gestartet waren, das Team es aber versäumt hat, daraus Kapital zu schlagen, bevor andere aufholen konnten.

"Absolut. Wenn wir unsere Sachen in Ordnung gebracht hätten, hätten wir viel weiter oben stehen können", sagt Steiner. "Aber das Einzige, was man in solchen Situationen tun kann, ist, den Kopf zu senken und weiter zu arbeiten."

"McLaren hat gute Schritte nach vorn gemacht, das muss man ihnen lassen. Sie haben gute Arbeit geleistet. Aber das Gute an der Sache ist, dass es möglich ist. Allein das Wissen, dass es möglich ist, ist eine Motivation."

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