• 28. Juli 2023 · 16:31 Uhr

Pirelli-Verschwörungstheorie: Fernando Alonso rudert zurück

Wie Formel-1-Fahrer Fernando Alonso inzwischen zum Reifen-Update von Pirelli steht und was er von technischen Änderungen während der Rennsaison hält

(Motorsport-Total.com) - "Es ist schon ein Zufall, dass einige Teams mehr zu kämpfen hatten, als in Silverstone die neuen Pirelli-Reifen kamen." So äußerte sich Aston-Martin-Fahrer Fernando Alonso beim Ungarn-Grand-Prix und deutete damit an, die veränderten Pneus des Formel-1-Lieferanten könnten etwas mit dem veränderten Kräfteverhältnis zu tun haben. Sprich: Pirelli könnte den Wettbewerb verzerrt haben.

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Fernando Alonso im Aston Martin AMR23 beim Formel-1-Rennen in Silverstone 2023 Zoom Download

Von dieser "Verschwörungstheorie" nahm Alonso jedoch beim Belgien-Grand-Prix teilweise wieder Abstand und sagte, er wisse nicht, was genau vor sich gegangen sei, dass Aston Martin nicht mehr vorne mitspiele. Er könne nur sagen: "Wir rutschen mehr und haben weniger Grip. Das zeigt sich an unserer Leistung. Und seit [Silverstone] hatten wir schwierige Wochenenden."

Tatsächlich waren die Rennen in Silverstone und am Hungaroring die beiden bisher schwächsten Auftritte von Aston Martin in der Formel-1-Saison 2023: Das Team erzielte nur sechs beziehungsweise drei WM-Punkte, wo es zuvor immer zweistellig gepunktet hatte. "Und es kann doch nicht am Auto liegen", setzt Alonso an, vollendet diesen Satz aber nicht.

Alonso sieht unterschiedliche Szenarien

Woran also hat es dann gelegen? Alonso meint: "Wir haben [in Silverstone und auf dem Hungaroring] nicht die richtige Wahl bei der Abstimmung oder was auch immer getroffen. Und es könnte sein, dass einige unserer Gegner es richtig hingekriegt haben. Sie hatten starke Pakete und waren sehr schnell. Es kann so oder so gewesen sein."

"Oder vielleicht haben wir die Reifen nicht maximal ausgenutzt. Aber: Die Reifen haben sich verändert, und das mitten unter der Saison", sagt Alonso. Er fügt hinzu: "Jetzt müssen wir uns an die neuen Mischungen und Konstruktionen gewöhnen und sie bestmöglich einsetzen. Denn derzeit wissen wir vielleicht noch nicht, wie wir mit den Reifen umgehen müssen. Da müssen wir besser werden."

Ob er den Eindruck gewonnen habe, die neuen Pirelli-Reifen seien steifer als die vorherige Spezifikation, wird Alonso gefragt. Er verneint. "Ich glaube, es ist keine besondere Eigenschaft der Reifen. Es wirkt nur so, als wären wir [damit] langsamer."

Pirelli kontert Kritik von Fernando Alonso

Was Formel-1-Lieferant Pirelli so nicht stehenlassen will: Das italienische Unternehmen wehrt sich gegen den Vorwurf der Wettbewerbsverzerrung durch veränderte Reifen und verweist auf den Freigabeprozess vorab, bei dem sich die Teams für die veränderten Pneus ausgesprochen hatten.

Alonso wiederum stellt in Frage, ob während einer Meisterschaft überhaupt Eingriffe dieser Art erfolgen sollten: "Ich bin einfach kein Fan davon, die Reifen oder die Regeln während der Saison zu ändern. Das hat mir noch nie gefallen."

Die jüngere Formel-1-Vergangenheit kenne viele Beispiele und "es geht nicht nur um Reifen", meint Alonso. Er nennt explizit das Anblasen aerodynamischer Teile mit Auspuffgasen oder die Flexi-Flügel, wobei jeweils während der Saison die Regeln angepasst worden seien. "Und das fand ich nicht gut. Das sollte so nicht sein", sagt Alonso.

Alonso fordert Regelkonstanz über eine Saison hinweg

Seine These: "Wer etwas gefunden hat und etwas macht, der sollte das für den Rest des Jahres nutzen können. Und wenn es als illegal eingestuft wird, dann müsste [das Team] für die Rennen [bis dahin] ebenfalls als illegal eingestuft werden. So sehe ich das."

Womit Alonso schließlich wieder auf Pirelli zu sprechen kommt und meint, er habe "nicht alle Informationen", die Pirelli vorliegen. Der Reifenlieferant habe vermutlich "Sicherheitsgründe" gehabt, weshalb er die Änderungen angestoßen habe.

"Allerdings wären mir in der ersten Saisonhälfte keine explodierenden Reifen aufgefallen", sagt Alonso. "Vielleicht hat Pirelli ein paar kritische Daten gesehen, von denen wir nichts wissen. Dann hätte die Änderung einen Grund gehabt. Und damit könnte ich mich arrangieren."

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