• 27. Juli 2023 · 14:17 Uhr

Aston Martin gibt erstmals zu: Sind nach Saisonbeginn falsch abgebogen

Teamchef Mike Krack räumt erstmals ein, dass Aston Martin in den vergangenen Monaten falsche Entscheidungen getroffen hat und so im Feld zurückgefallen ist

(Motorsport-Total.com) - War Aston Martin zu Beginn der Formel-1-Saison 2023 noch ein regelmäßiger Gast auf dem Podium, fiel das Team um Fernando Alonso zuletzt deutlich zurück. Teamchef Mike Krack hat nun erstmals gestanden, dass man selbst für die aktuelle Krise verantwortlich ist.

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Aston Martin hatte zuletzt nicht mehr die Pace vom Saisonbeginn Zoom Download

"Wir denken, dass wir in ein oder zwei Situationen nicht die richtige Entscheidung getroffen haben", verrät Krack im Vorfeld des Großen Preises von Belgien. Denn spätestens nach dem Rennen in Ungarn kann man die Probleme nicht mehr leugnen.

Der Hungaroring galt zu Saisonbeginn nämlich eigentlich als Strecke, auf der sich Alonso sogar Chancen auf einen Rennsieg ausrechnete. In der Realität holte er dort am vergangenen Wochenende mit Platz neun allerdings sein bislang schlechtestes Saisonergebnis.

"Als Fernando das sagte, war die Situation im Hinblick auf die Wettbewerbsfähigkeit natürlich eine andere. In der Zwischenzeit hat man gesehen, dass andere Teams aufgeholt haben und Performance an ihr Auto gebracht haben, die wir nicht mitgehen konnten", gesteht Krack.

"Das ist der Hauptgrund, warum wir zurückgefallen sind und [in Budapest] langsamer waren, als wir gehofft hatten", so der Teamchef, der einräumt, dass man seit dem Saisonbeginn an der ein oder anderen Stelle falsch abgebogen sei - sowohl beim Set-up als auch bei der Weiterentwicklung des Autos.

So waren die langsamen Kurven zu Saisonbeginn zum Beispiel noch eine Stärke des AMR23. Zuletzt in Ungarn war davon aber nicht mehr viel zu sehen. "Es ist sehr komplex", betont Krack und erklärt: "Änderungen [am Auto] haben immer Nebenwirkungen."

Ungarn als finale Bestätigung der Probleme

"Wir haben jetzt ein paar Wochen gebraucht, um die Probleme zu erkennen", sagt er und erklärt, Ungarn sei "das letzte Stück im Puzzle" gewesen, "denn es ist eine Strecke, auf der wir erwartet hatten, etwas konkurrenzfähiger zu sein. Und das waren wir nicht."

"Das war der letzte Datenpunkt, der bestätigt, dass wir vielleicht nicht in die richtige Richtung gegangen sind", so Krack, der betont, dass es nicht nur ein Problem gebe. "Wir haben viele kleine Probleme", gesteht der Teamchef vor dem Spa-Wochenende.

Er sei zwar "sehr zuversichtlich", dass man diese Probleme lösen werde. Gleichzeitig wolle man aber auch nichts überstürzen. "Dann baut man einfach Teile in das Auto ein, nur um Teile in das Auto einzubauen. Das ist nicht das, was wir tun wollen", stellt er klar.


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"Aber wir sind ziemlich zuversichtlich, dass wir in den nächsten Rennen die nötigen Verbesserungen erzielen können", so Krack, der allerdings auch betont, dass man diese Fortschritte nicht über Nacht erzielen werde.

"Ich denke, es wird ein paar Rennen dauern, denn zwischen der Identifizierung [der Probleme] und dem Versuch, die richtigen Schritte einzuleiten und die Teile in den erforderlichen Mengen zu produzieren, werden ein paar Wochen vergehen", so Krack.

Zudem betont er: "Man sollte nicht versuchen, zu viele Experimente zu machen. Ich denke, wir werden etwas für alle [kommenden] Rennen haben und versuchen, Schritt für Schritt die Punkte anzugehen. Aber ich kann nicht wirklich sagen, wann es behoben ist."

Diese Updates bringt Aston Martin in Spa

An diesem Wochenende in Belgien hat das Team einen überarbeiteten Unterboden und einen neuen Heckflügel mit weniger Abtrieb dabei. In diesem Zusammenhang stellt Krack übrigens klar, dass die bisherigen Updates nicht in die falsche Richtung gegangen seien.

"Nein, das denke ich nicht. Es geht um die Entscheidungen", stellt er klar und erklärt, man müsse jetzt die Nebenwirkungen, die die Änderungen am Auto mit sich gebracht haben, in den Griff bekommen. In Spa wird das allerdings schwierig, weil es sich um ein Sprint-Wochenende handelt.

"Wir werden die Updates einsetzen und versuchen, unser Bestes zu tun", erklärt Krack, der aber weiß, dass es mit nur einem Training am Freitag eine "große Herausforderung" wird. "Aber welche Optionen haben wir?", zuckt der Teamchef die Schultern.


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Übrigens: Von Alonsos Theorie, dass die Reifen Aston Martin im Feld zurückgeworfen haben, möchte er nichts wissen. "Das wäre eine einfache Erklärung, oder?", grinst er und erklärt, dass es zwar durchaus "einen kleinen Unterschied" bei der neuen Konstruktion der Reifen gebe.

Doch das sei für alle gleich. "Ich denke daher nicht, dass wir das als Ausrede für die Wettbewerbsfähigkeit verwenden sollten", stellt er klar und erklärt: "Es geht darum, so viel wie möglich über [die Reifen] zu lernen und weiterzumachen. Aber ich denke, es wäre zu einfach, zu sagen, dass es an den Reifen liegt."

Alonso stand für Aston Martin in den ersten acht Rennen der Saison noch sechsmal auf dem Podium, zuletzt in Spielberg, Silverstone und Budapest folgten jedoch nur noch die Plätze fünf, sieben und neun.

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