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Formel-1-Liveticker: Red Bull auch in Ungarn wieder "bärenstark"?
Formel-1-Liveticker zum Nachlesen: +++ Schumacher glaubt an de-Vries-Rauswurf +++ Wer könnte für ihn übernehmen? +++ Rückblick auf das Silverstone-Rennen +++
Red Bull auch in Ungarn wieder "bärenstark"?
Diese Befürchtung hat zumindest Toto Wolff. Im 'ORF' antwortet der Mercedes-Teamchef auf die Frage, ob Red Bull in Ungarn zu schlagen sei: "Nein. Ich glaube, das ist eine Strecke, auf der Red Bull bärenstark sein wird. Und für alle anderen wird es ein bisschen härter."
Sollte Red Bull dort wieder gewinnen, würde man mit zwölf Siegen in Folge einen neuen Rekord aufstellen. "Scheinbar wird mit jedem Sieg irgendein Rekord gebrochen", grinst Helmut Marko und erklärt: "Schauen wir mal, was unser Auto in Budapest macht, was für Teile da sein werden."
"Nach dieser Erfolgsserie müssen wir einfach positiv in die nächsten Rennen gehen. Obwohl wir eine solche Siegesserie für unwahrscheinlich gehalten haben. Aber solange sie anhält, wollen wir sie genießen und es auch versuchen [alle Rennen zu gewinnen]", so Marko.
Er betont aber auch: "In Budapest haben wir noch nicht mal Halbzeit. Es ist noch ein weiter Weg, aber bis jetzt stimmt es."
Die längsten Ferrari-Durststrecken
Übrigens: Ferrari ist es in der Geschichte der Formel 1 bereits zum insgesamt 16. Mal passiert, dass man mindestens ein Jahr lang sieglos blieb. Das "Treppchen" in dieser Hinsicht sieht so aus:
#3: 2 Jahre, 2 Monate, 28 Tage zwischen Deutschland 1985 und Japan 1987
#2: 2 Jahre, 5 Monate, 26 Tage zwischen Singapur 2019 und Bahrain 2022
#1: 3 Jahre, 10 Monate, 1 Tag zwischen Spanien 1990 und Deutschland 1994
Anfang der 1990er-Jahre war man also einmal fast vier Jahre lang ohne Sieg. Dagegen ist die aktuelle Durststrecke Kinderkram ...
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Vasseur: Ferrari kann 2023 noch ein Rennen gewinnen
Wir haben ja vorhin schon darüber gesprochen, dass Ferrari inzwischen seit einem Jahr sieglos ist. Auf die Frage, ob man 2023 noch einen Sieg holen werde, antwortet Frederic Vasseur: "Wenn man in Österreich auf P2 landet, dann kann man immer einen Sieg erwarten."
"Ich denke, in unserer Gruppe [hinter Red Bull] kämpfen wir alle darum. Wenn ich sage 'unsere Gruppe', dann sind das McLaren, Aston und Mercedes. Wir haben alle das Ziel, ein Rennen zu gewinnen", so der Teamchef, der erklärt, man wolle es gerne vor den anderen schaffen.
Vielleicht schon in Ungarn? "Auf dem Papier" passe die Strecke nämlich zum Ferrari, so Vasseur. "Aber dann gibt es auch noch das Set-up", erinnert er. Es gehe also nicht nur um das Paket alleine. Man brauche auch eine gute Vorbereitung und einen guten Freitag.
Schauen wir mal. Ich persönlich würde einen Ferrari-Sieg in diesem Jahr auch nicht ausschließen. Aber aktuell scheint man dafür weiterhin auf Probleme bei Red Bull angewiesen zu sein - und vielleicht sogar noch bei weiteren Teams.
Heute vor 29 Jahren ...
... gewann Damon Hill sein Heimrennen in Silverstone 1994. Doch es gab an dem Tag noch eine weitere große Geschichte, und die schrieben Michael Schumacher und sein Benetton-Team.
"Schumi" wurde nämlich disqualifiziert, weil er Hill in der Aufwärmrunde überholte und seine anschließend verhängte Stop-and-Go-Strafe nicht absaß. Das Bild der schwarzen Flagge ist bis heute legendär.
In diesem Zeitraum kam auch der Spitzname "Schummel-Schumi" erstmals auf. Hier ein paar Leseempfehlungen zu dem kontroversen Rennen damals:
Flavio Briatore: "Schumi"-Disqualifikation 1994 war eine "Hexenjagd"
Ross Brawn: Silverstone 1994 war ein Missverständnis
TV-Quoten
Bei Sky darf man sich nach dem Silverstone-Rennen freuen: Im Schnitt sahen 690.000 Fans das Rennen - und damit mehr Zuschauer als in den Vorjahren. Zudem waren das 80.000 Fans mehr als beim vergangenen Rennen in Spielberg.
Allerdings muss man sagen, dass der Großbritannien-Grand-Prix generell nie die ganz großen Zuschauermaßen an die TV-Geräte in Deutschland lockt. Zum Vergleich: Bei den Rennen in Spanien und Kanada hatte man noch jeweils die 700.000er-Marke geknackt.
Trotzdem sind 690.000 Zuschauer eine gute Zahl, denn es gab in diesem Jahr auch schon Rennen, die deutlich weniger Zuseher hatten.
Warum sich McLaren für die harten Reifen entschieden hat
Wir wissen ja bereits, dass Lando Norris gestern beim Boxenstopp eigentlich die Softs haben wollte. McLaren verweigerte ihm diesen Wunsch jedoch. Teamchef Andrea Stella hat inzwischen verraten, dass die Entscheidung auch "operative" Gründe gehabt habe.
Dann an der Box habe man sich auf einen Wechsel auf die harten Reifen vorbereitet, "und ein Wechsel auf Soft in letzter Minute wäre ein operatives Problem gewesen", so Stella. Daher habe man sich gegen eine Planänderung entschieden.
"Wir wollten die Reifenwahl beim Boxenstopp nicht ändern, denn das hätte eine erhebliche Verzögerung bedeuten können", betont er. Und das hätte dann dazu führen können, dass man Plätze auf der Strecke verliert.
Daher habe man sich für die einfachere Lösung entschieden und einfach die harten Reifen aufgezogen, zumal mal ohnehin der Ansicht gewesen sei, dass diese in der Aufwärmphase keine größeren Probleme verursachen würden.
Gasly: Wie sind denn jetzt die Regeln!?
Der Franzose wundert sich nach dem Rennen über die Regelauslegung. Denn einmal überholte ihn Lance Stroll gestern, obwohl der Kanadier mit allen vier Rädern abseits der Rennstrecke war. Eine Strafe gab es dafür aber nicht.
"Für mich war es ganz klar, [...] dass er die Strecke nicht verlassen und sich einen Vorteil verschaffen darf", stellt Gasly klar. Doch genau das sei passiert. Gasly ärgert sich darüber, dass er in Spielberg selbst mehrere Strafen für das Überfahren der Tracklimits bekam.
"Jetzt verliere ich heute eine Position [...] und nichts passiert", winkt er ab und erklärt zudem, im Rennen der Formel 2 zuvor habe es für eine quasi identische Szene auch eine Strafe gegeben.
Er sei "extrem verwirrt" und hofft jetzt auf eine Klarstellung der Regeln. Stroll selbst sagt übrigens, Gasly habe ihm in der Szene keinen Platz gelassen, und er sei nur deshalb von der Strecke gefahren.
Zu allem Überfluss krachte es später dann ja auch noch zwischen den beiden ...
Verstappen: Was war am Start los?
Wenn ihr euch eben unsere Noten-Fotostrecke angesehen habt, dann wisst ihr, dass wir dem Weltmeister den schlechten Start abgezogen haben. "Schrecklich", bestätigt er selbst und erklärt: "Die Räder haben ziemlich durchgedreht."
"Wir müssen noch herausfinden, warum das so war", grübelt er und erklärt: "Wenn die Räder durchdrehen, dann verlierst du so viel Schwung, bis hinein in Kurve 1. Lando war da schon vorbei und ich versuchte einfach, mich in den Kurven 3 und 4 aus allem rauszuhalten."
"Vor Copse hatte ich noch ein Duell mit Oscar, aber es ging alles gut", berichtet er und erklärt: "Es war einfach nur sehr schlecht. Aber immerhin hat es die Sache spannender gemacht. Ich musste wirklich pushen."
Teamchef Christian Horner erinnert: "Hier in Silverstone kommt traditionell das Auto auf P2 etwas besser weg. Lando und Piastri hatten richtig gute Starts. Für uns ging es darum, einen kühlen Kopf zu bewahren."
Und Helmut Marko erklärt bei 'Sky': "Max hat die Kupplung zu intensiv herausgelassen. Es war ein kleiner Fehler, aber danach hat er es sehr gut gemacht."
Heute vor einem Jahr ...
... gewann Charles Leclerc den Großen Preis von Österreich 2022. Warum das erwähnenswert ist? Weil der letzte Formel-1-Sieg von Ferrari damit jetzt exakt ein Jahr zurückliegt.
Anschließend gewann Red Bull neun Rennen in Serie - und bis heute 20 der vergangenen 21 Rennen. Nur in Brasilien grätschte Mercedes im vergangenen November einmal dazwischen.
Hätte vor einem Jahr in Österreicher auch keiner gedacht ...
Fotostrecke: Die längsten Siegesserien von Formel-1-Teams
8 Siege: McLaren von Großbritannien 1984 bis Brasilien 1985 - Im teaminternen Zweikampf um die WM ließen Niki Lauda und Alain Prost 1984 nichts anbrennen. Sie machten die letzten sieben Saisonrennen unter sich aus - und Lauda gewann um einen halben Punkt. Prost siegte auch zum Auftakt '85, bevor Ayrton Senna im Lotus die Strähne beendete. Fotostrecke