• 10. Juli 2023 · 15:36 Uhr

Neue Reifen in Silverstone: Pirelli zieht positives Fazit

"Genau das, was wir wollen": Pirellis Motorsportchef Mario Isola analysiert die Performance der neuen Reifenkonstruktion in Silverstone

(Motorsport-Total.com) - Pirelli ist mit der Premiere der neuen Formel-1-Reifen in Silverstone zufrieden. "Ehrlich gesagt war es von unserer Seite aus gut", resümiert Mario Isola das erste Rennwochenende mit der neuen Reifenkonstruktion, die zuvor nur beim Trainingsfreitag in Barcelona getestet worden war.

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Die neue Pirelli-Reifen schlugen sich in Silverstone teils besser als erwartet Zoom Download

"Ich bevorzuge Rennen mit zwei Stopps, aber wichtig ist, dass alle drei Mischungen verwendet wurden", kommentiert der Pirelli-Motorsportchef das Rennen, in dem die Mehrheit der Fahrer mit einem Boxenstopp auskam.

"Wenn man sich anschaut, wie die Reifen eingesetzt wurden, ist es genau das, was wir wollen. Das heißt, es gibt drei Mischungen, von denen jedes Auto, jedes Team, jeder Fahrer die eine oder andere wählen kann, je nachdem, wie stark ein Auto die Reifen beansprucht oder welche Mischung der Fahrer bevorzugt."

So ist McLaren mit medium-hard gefahren, während andere von medium auf soft wechselten und George Russell (Mercedes) mit seinem langen ersten Stint auf Soft-Reifen für Isola besonders herausstach.

"Der weiche Reifen war besser als erwartet, was wahrscheinlich an zwei Faktoren lag", erklärt er. "Zum einen waren die Streckentemperaturen kühler. Wir hatten 15 Grad weniger als am Freitag. Und mit der Pace verringert sich eindeutig der Abbau auf dem Soft. Die Entwicklung der Strecke war sicherlich der andere Faktor."

"Durch diese beiden Faktoren war der weiche Reifen besser nutzbar, und der Verschleiß war relativ gering. Die meisten von ihnen entschieden sich daher, vom Medium- auf den Soft-Reifen zu wechseln. Andere blieben bei der Strategie medium-hard."

Isola: Norris hat die Situation gut managt

Dazu zählte neben McLaren auch Ferrari. "Die Entscheidung wurde wahrscheinlich auch durch einige andere Elemente unterstützt, die die Teams in Bezug darauf haben, wie sie mit den Reifen umgehen", sagt Isola. So stoppte Ferrari relativ früh und entschied sich im zweiten Stint deshalb für den harten Reifen.

Das McLaren-Duo kam zwar deutlich später zum Reifenwechsel, setzte aber auch auf die harte Mischung. Lando Norris, der sich damit gegen Lewis Hamilton (Mercedes) auf den Softs wehren musste, war damit zunächst nicht zufrieden.

Aber es reichte am Ende, um Platz zwei zu halten. "Er hat die ersten paar Runden sehr gut kontrolliert. Ich hatte erwartet, dass der harte Reifen nicht langsamer sein würde als der weiche, aber beim Restart nach dem Safety-Car war die Aufwärmphase für ihn sicherlich schwieriger", hält Isola fest.

"Er kam mit dieser Situation sehr gut zurecht. Er fuhr die richtigen Linien und verteidigte seine Position. Und offensichtlich war der Reifen nach ein paar Runden auf dem Höhepunkt seiner Leistungsfähigkeit, sodass er die Situation gut managen konnte."

"Die beiden Reifen hatten mehr oder weniger die gleiche Leistung, denn der weiche baute ein wenig ab, während der harte konstant blieb. Und nach ein paar Runden hatte Norris die gleiche Pace", erklärt der Pirelli-Experte.


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Der neuen Konstruktion gibt er den Daumen nach oben. "Wir wissen jetzt, dass der neue Reifen in Bezug auf die Beständigkeit besser ist", sagt Isola. "Und wir hatten auch sonst keine Probleme, kein Graining, keine Blasenbildung oder dergleichen."

Höhere Belastung bei gleichem Reifendruck

"Natürlich haben wir keinen direkten Vergleich, weil wir die alte Konstruktion nicht mehr hier hatten. Aber in Barcelona hatte man einen guten Vergleich."

"Es ist eine Verbesserung, denn trotz der höheren Belastung, die wir für die Reifen im Vergleich zum letzten Vorjahr haben und die bei etwa 15 Prozent liegt, haben wir die gleichen Reifendrücke verwendet. Dank der neuen Konstruktion mussten wir die Drücke nicht erhöhen. Insofern sind wir sehr zufrieden."

Angesprochen auf den Reifenschaden von Nyck de Vries (AlphaTauri) im zweiten Freien Training klärt Isola auf: "Das war kein Platten, es war eine gebrochene Felge. Wir dachten, es sei ein Reifenschaden oder ein Trümmerteil, aber als wir nachsahen, war es doch eine gebrochene Felge."

"Ich weiß nicht, warum sie gebrochen war. Vielleicht hat sich etwas zwischen der Felge und der Bremse verhakt. Denn da waren deutliche Spuren zu erkennen. Es waren Trümmerteile, aber sie beschädigten die Felge und nicht den Reifen."

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