• 07. Juli 2023 · 18:14 Uhr

Strecke zu voll: Wolff hat Sicherheitsbedenken bei neuen F1-Teams

Toto Wolff hat weitere Argumente gegen neue Formel-1-Teams gesammelt: Logistisch geht es nicht, und die Strecke wird insbesondere im Qualifying zu voll

(Motorsport-Total.com) - Der nächste Tag, das nächste Argument gegen neue Teams: Bevor die FIA in naher Zukunft bekanntgeben will, ob die Formel 1 neue Teams aufnehmen will, hat sich Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff noch einmal gegen Neueinsteiger ausgesprochen. Das Argument diesmal: Sicherheit.

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Toto Wolff sammelt weiter Argumente gegen neue Teams Zoom Download

Laut dem Österreicher wäre eine Strecke mit 22 Autos zu überfüllt - vor allem im Qualifying. "Es sieht schon jetzt aus wie auf einer Go-Kart-Strecke. Wir stolpern übereinander, und das sind Sicherheitsbedenken", sagt er.

Allerdings fährt auch die Formel 2 mit 22 Fahrzeugen, die Formel 3 sogar mit 30 Fahrzeugen. Zwar haben die Serien ein anderes Qualifying-System, doch das Formel-1-Modell hat in den Jahren 2010, 2011 und 2012 auch mit 24 Autos schon funktioniert.

Doch Wolff hat noch weitere Argumente: "Wir haben nicht die Logistik für ein elftes Team", sagt er. Zwar bekommt sogar das imaginäre APXGP-Team für einen neuen Film mit Brad Pitt in Silverstone eine eigene Garage, doch das sei laut Wolff auch nur in Großbritannien möglich. "Auf anderen Strecken könnten wir das nicht machen."

Liberty Media hat jetzt allerdings einen Schritt auf die FIA zugemacht und könnte sich ein neues Team vorstellen. FIA-Präsident Mohammed bin Sulayem rührt schon die Werbetrommel und stellt vor allem die Bewerbung von Andretti-Cadillac heraus - unter mehr als fünf Bewerbern, wie er verrät.

Wer sich alles beworben hat und wie ihre Bewerbungen aussehen, das weiß Wolff auch nicht. Er sagt nur: "Ich denke, dass alle Beteiligten, vor allem die FIA und die FOM, die über einen solchen Neuzugang entscheiden, prüfen werden, ob der Vorschlag der Formel 1 zugute kommt und was er uns in Bezug auf Marketing und Interesse bringt."

Die Position der Teams ist dabei allerdings klar: "Kauft ein Team", sagt Wolff - so wie es Audi und die neuen Investoren bei Alpine für einen signifikant höheren Beitrag getan haben. Dann würde es auch bei zehn Teams bleiben, die ihr Preisgeld nicht mit Mitbewerbern teilen müssten.

"Und all das ist ein Bild, das die FIA und die FOM bewerten müssen", so Wolff. "Und wie ich schon sagte, wenn ein Team zur positiven Entwicklung der Formel 1 beitragen kann, und zwar auf eine Art und Weise, wie es die anderen Teams über viele Jahre hinweg getan haben, die über viele Jahre hinweg gelitten haben, ja, dann müssen wir uns das ansehen."

In keiner Liga kann man einfach ein neues Team bringen

Der Mercedes-Motorsportchef vergleicht die Situation auch mit anderen großen Sportligen in der Welt, wo es in keiner möglich sei, einfach mit einem Team einzusteigen und Preisgelder abzugreifen. "Man muss sich qualifizieren, man muss die Ränge durchlaufen, man muss das Engagement für die Meisterschaft zeigen, das wir über viele Jahre hinweg gezeigt haben", sagt er.

Aber: Mit Hitech gibt es zumindest einen bekannten Bewerber, die in den Nachwuchsserien Formel 2, Formel 3, Formula Regional, GB3 oder der Britischen Formel 4 unterwegs sind und seit 20 Jahren im Unterhaus aktiv sind.


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"Aber auf jeden Fall gibt es aus Sicht der Teambesitzer keine Liga, die einfach die Teilnehmerzahl erhöht, denn das verwässert die ganze Liga", ergänzt Wolff, widerlegt sich aber auch gleich selbst mit einem Beispiel: "Die NHL hat neue Teams aufgenommen, und ich bin mir dessen sehr bewusst", sagt er.

Doch im Falle der amerikanischen Eishockey-Liga hätten alle etablierten Teams zugestimmt, da es zum Vorteil aller Beteiligten gewesen sei.

Elftes Team muss in Franchise-Liga "zum Kuchen beitragen"

Auch die Formel 1 hat in der Vergangenheit neue Teams aufgenommen, zuletzt 2016 Haas. Damals war die finanzielle Situation aber eine andere, da einige Rennställe Gefahr liefen, pleite zu gehen und das Feld zu verkleinern. "Niemand hat sich darüber beschwert", so Wolff.

"Ich bin immer noch der Meinung, dass dies eine Liga der Franchises ist. Und wenn jemand kommt, dann sollte es wie in der NFL sein, wo ich sage, was das neue Team zur Party beiträgt, und das ist, ich wiederhole, von der FIA und der FOM zu entscheiden. Wir können hier nur vom Rande aus kommentieren."


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"Und natürlich ist unser Standpunkt klar, denn wir möchten nur ein Team haben, das etwas zum Kuchen beiträgt - ein elftes Team, das mehr bringt, als es die anderen Teams kostet. Mehr Show und mehr aufregende Fahrer", so der Österreicher.

Fazit: "Wenn es sich positiv auswirkt, dann müssen wir es uns ansehen. Bis jetzt hat das, was wir gesehen haben, die Teams nicht überzeugt."

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