• 09. Mai 2023 · 15:01 Uhr

Horner erneuert Absage an neue Teams: Haben keinen Platz dafür!

Christian Horner spricht sich weiter gegen neue Teams in der Formel 1 aus - Der Grund diesmal: Manche Strecken haben nicht die notwendigen Kapazitäten

(Motorsport-Total.com) - Red-Bull-Teamchef Christian Horner hat das nächste Argument vorgebracht, warum es in der Formel 1 kein elftes und zwölftes Team geben sollte: Bei einigen Strecken fehlt es laut ihm schlichtweg an Platz, um zusätzliche Formel-1-Teams unterbringen zu können - obwohl laut Reglement theoretisch bis zu 26 Fahrzeuge möglich wären.

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Christian Horner sieht nicht, wo man ein zusätzliches Team unterbringen soll Zoom Download

"Wenn man sich die Boxengasse anschaut, zum Beispiel hier [in Miami] oder irgendwo in Monaco oder Zandvoort oder auf einigen der Rennstrecken, auf denen wir jetzt fahren, wo könnten wir dann ein elftes Team unterbringen?", fragt Horner und stellt sich damit erneut gegen zusätzliche Konkurrenz.

In Miami hatte die Formel 1 ihr Fahrerlager im Hard Rock Stadium von Miami untergebracht, was den Platz natürlich begrenzt, und auch bei den angesprochenen Rennen in Monaco oder Zandvoort wird häufig über die enge Boxengasse geschimpft, die kaum geeignet ist, um noch mehr Teams unterzubringen.

Allerdings hatte die Formel 1 in der Vergangenheit noch mehr Teams und war auch in Monaco & Co. unterwegs. Damals hat man auch alle Teams untergebracht, doch heutzutage ist alles noch einmal eine Nummer größer, weiß Horner.

"Das allein ist schon eine operative Frage: Wo bringen wir die Motorhomes unter? Wo bringen wir die Rahmenserien unter? Wo kommen die Trucks hin?", fragt er. "Ich denke einfach, dass es unglaublich schwierig wäre, bei der Art und Weise, wie sich der Sport derzeit entwickelt hat, untergebracht zu werden."

Dass die zehn bestehenden Teams aber ohnehin gegen Neueinsteiger sind, ist bekannt, auch wenn sie betonen, dass sie offiziell kein Mitspracherecht haben. Sie fürchten vor allem, dass Preisgelder sinken, weil sie durch mehr Teilnehmer aufgeteilt werden - obwohl jeder Neuling schon eine Teilnahmegebühr von 200 Millionen US-Dollar hinlegen muss, die unter den Team aufgeteilt wird.

Doch auch die Formel 1 rund um Stefano Domenicali hat sich auf die Seite der Teams geschlagen. Der Italiener hat immer wieder betont, dass ein neues Team den Wert der Formel 1 erhöhen müsse.

Brown: Neue Teams ja, aber keine Träumer!

Einzig McLaren-Geschäftsführer Zak Brown hatte sich zuletzt vermehrt für ein neues Team ausgesprochen, sollte es seriös sein. Denn "Träumer" habe er in den vergangenen Jahren schon viele gesehen, die sich in diversen Serien versuchen wollten. "Was wir nicht brauchen, ist ein Team, das alles hier unterschätzt und dann nach zwei Jahren nicht mehr dabei ist", sagt er.


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In den vergangenen Jahren habe es laut ihm an vernünftigen Kandidaten gemangelt: "Das einzige vernünftige, nachhaltige Team, das ich in den vergangenen zehn Jahren gesehen habe, ist das von Günther [Steiner]", verweist er auf das Haas-Team, das 2016 als bislang letzter Neueinsteiger in den Sport kam.

Davor waren Lotus, Virgin und HRT 2010 die letzten echten Neulinge, von denen aber seit Jahren schon keiner mehr in der Startaufstellung ist. "Wir müssen uns also vergewissern, dass jemand, der sich bewirbt, auch wirklich das nötige Engagement mitbringt und die Anforderungen erfüllen kann", sagt er und lobt dagegen das Haas-Team. "Wir brauchen mehr solche Teams."

Mehr Autos wären "aufregend"

Brown erinnert sich gerne an frühere Jahre zurück, als die Formel 1 noch Pre-Qualifyings abhalten musste, um zu ermitteln, welche Teams überhaupt am Rennwochenende teilnehmen dürfen und welche schon vorher wieder abreisen müssen. "Damals wollten 30 Autos mitmachen", sagt er und findet eine hohe Anzahl an Teams "aufregend".

"Eine Aufstockung des Grids um die richtigen Teams mit den richtigen Ressourcen stellt einen Mehrwert dar, und wenn sie dabei helfen, den Sport wachsen zu lassen, dann bin ich absolut dafür", so Brown.

Derzeit läuft noch bis zum 15. Mai eine Ausschreibung der FIA für neue Teams, die sich für einen Einstieg ab 2025, 2026 oder 2027 bewerben können. An Interessenten mangelt es dabei nicht.

Bekannt sind unter anderem die Bewerbungen von Andretti-Cadillac, Hitech und einem arabischen Projekt namens Formula Equal. Zuletzt hatte auch ein südostasiatisches Team namens LKY SUNZ seine Bewerbung für die Formel 1 verkündet. Zudem könnte es noch Bewerber geben, von denen die Öffentlichkeit noch nichts mitbekommen hat.

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