GP Kanada
Kanada in der Analyse: Ferrari in Montreal unter Wert geschlagen?
F1-Liveticker zum Nachlesen: +++ Marko: Ferrari wäre der größte Gegner gewesen +++ Sainz: Hätten mit Aston kämpfen können +++ Albon: Habe "Druck" gespürt +++
Das Rennen in der Analyse
Der Tag in Montreal neigt sich dem Ende, und damit drehen auch wir unseren Ticker erst einmal ab. Schon am Montagvormittag melden wir uns aber wie gewohnt zurück, um die weiteren Themen des Wochenendes aufzuarbeiten.
Als letzte Amtshandlung folgt der obligatorische Hinweis auf unsere große Videoanalyse zum Kanada-Rennen. Kevin Scheuren und Christian Nimmervoll begrüßen euch ab 3:00 Uhr auf dem YouTube-Kanal von Formel1.de.
Viel Spaß damit, schlaft nachher gut und bis dann!
Szafnauer: Ocon-Flügel machte uns keine Sorgen
Damit noch einmal zurück zum Wackelflügel am Alpine. Otmar Szafnauer sagt dazu, man sei sicher gewesen, dass der Flügel nicht abfallen würde. Denn genau für solche Fälle habe man den Flügel zuvor getestet.
Man wisse daher, "ob er abfällt oder nicht", betont er. Und man sei sich sicher gewesen, dass Ocon es ins Ziel schaffen würde. Ob das Problem allerdings Performance gekostet habe, das wisse er nicht.
"Die Aerodynamiker sagten, es sei nichts Großes, aber es könnte auch Auswirkungen auf die Unterboden-Aerodynamik gehabt haben, weil es ein Problem mit den Beam-Wing ist, und die beeinflussen sich gegenseitig", so der Teamchef.
Hauptsache es ist nichts passiert! Am Ende wurde Ocon Achter.
Fotofinish
Das Fotofinish zwischen Bottas und Stroll gibt es hier derweil noch einmal im Video. Am Ende überquerte der Kanadier die Ziellinie 0,030 Sekunden früher. Er selbst erklärt: "Es war eine gute Aufholjagd, um heute Nachmittag ein paar Punkte zu holen."
"Wir hatten Pech mit dem Safety-Car, denn als wir eine Runde vor dessen Einsatz an die Box kamen, verpassten wir einen günstigeren Stopp, während die Autos um uns herum diese Gelegenheit nutzen konnten", so Stroll.
"An diesem Punkt musste unser Fokus auf Schadensbegrenzung liegen", erklärt er und ergänzt: "Die letzte Runde hat mir Spaß gemacht, als ich Valtteri kurz vor der Ziellinie überholte."
Trotzdem hatte er vor dem Wochenende eigentlich auf ein besseres Ergebnis bei seinem Heimrennen gehofft.
Auch ohne Perez ...
... geht die Siegesserie von Red Bull weiter. In dieser Fotostrecke arbeitet man sich dank Max Verstappen immer weiter nach vorne:
Fotostrecke: Die längsten Siegesserien von Formel-1-Teams
8 Siege: McLaren von Großbritannien 1984 bis Brasilien 1985 - Im teaminternen Zweikampf um die WM ließen Niki Lauda und Alain Prost 1984 nichts anbrennen. Sie machten die letzten sieben Saisonrennen unter sich aus - und Lauda gewann um einen halben Punkt. Prost siegte auch zum Auftakt '85, bevor Ayrton Senna im Lotus die Strähne beendete. Fotostrecke
Perez: Hatten einfach nicht die Pace
"Heute war es eine kleine Überraschung, wir hatten einfach nicht die Pace", berichtet der Mexikaner nach P6 und erklärt: "Auf dem harten Reifen sah es anfangs gut aus, aber als das Safety-Car kam, konnte ich den Grip auf dem Reifen nicht wiederherstellen."
Und später auf dem Medium-Reifen habe die Pace dann nicht mehr gepasst. "Es ist wichtig, dass wir uns Zeit nehmen, um das Wochenende zu verstehen, denn vor allem in diesem Rennen war die Pace schlecht, und wir müssen das in den Griff bekommen", so Perez.
"Ich habe das Vertrauen in mich selbst und weiß, was ich kann, aber heute waren wir nicht gut. Im Moment mache ich mir mehr Sorgen über meinen Leistungsabfall als über meinen Platz in der Meisterschaft, denn das Tempo ist einfach nicht da", grübelt er.
Über seinen (großen) Rückstand in der WM haben wir ja bereits gesprochen.
Bottas: Erster Punktgewinn seit Bahrain
Der Finne nahm heute seinen ersten Zähler seit dem Saisonauftakt mit und erklärt: "Ich bin mit unserem Rennen heute zufrieden. Ich habe im Laufe des Rennens vier Positionen gutgemacht, und es ist immer ein guter Tag, wenn das passiert."
"Es hätte P9 sein können, aber meine Reifen begannen gegen Ende des Rennens zu verschleißen, und Lance [Stroll] hat mich auf der Ziellinie noch bekommen. Dennoch denke ich, dass man sagen kann, dass wir heute ein solides Rennen gefahren sind."
"Auch wenn wir heute nur einen Punkt mit nach Hause bringen, ist das eine Belohnung und ein Motivationsschub, um weiter auf die Jagd nach mehr zu gehen", so Bottas. Teamkollege Zhou verpasste die Punkte als 16. derweil klar.
"Dieses Wochenende war einfach nicht leicht für uns. Das kann passieren, aber es ist jetzt wichtig, dass wir uns darauf konzentrieren, zu den guten Leistungen zurückzukehren, die wir in letzter Zeit gezeigt haben", so der Chinese.
Wolff: Ergebnis "sehr ermutigend" für Mercedes
"Ich glaube, wir wären auf P3 und P4 eingelaufen, wenn George nicht abgeflogen wäre. Das ist für eine Strecke, auf der wir gedacht hatten, dass wir nicht gut sein werden, sehr ermutigend", sagt der Mercedes-Teamchef bei 'ServusTV'.
Man sehe jetzt "auf jeden Fall" Licht am Ende des Tunnels. "Jetzt korreliert das, was das Auto macht, mit dem, was wir auch in den Simulationen messen. Und das hat es eineinhalb Jahre lang nicht getan", erklärt Wolff.
"Trotzdem muss man mit beiden Beinen auf dem Boden bleiben: Alonso im Aston Martin ist immer noch eine Ansage. Und Max ist noch weiter vorne stark. Aber: Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen. Wir kommen schon", so der Österreicher.
"Es geht einfach darum, immer zu lernen. Mir geht es auch nicht um dritte oder vierte Plätze. Es ist echt eine Lernkurve, um besser zu werden, um dann irgendwann einmal um den Sieg zu fahren", erklärt der Teamchef.
Keine Strafe für Alpine
Inzwischen ist das Rennergebnis final. Heißt: Die FIA hat alle Untersuchungen und Überprüfungen der Autos abgeschlossen. Das ist dieses Mal deshalb erwähnenswert, weil es bedeutet, dass es auch keine Strafe gegen Alpine mehr geben wird.
Da hatte der Heckflügel von Esteban Ocon ja ziemlich heftig gewackelt. Ein Sicherheitsrisiko war es aber offenbar nicht. "Ich wollte nicht von etwas getroffen werden", erklärt Lando Norris, der direkt hinter dem Alpine fuhr.
"Es reicht schon, von einem kleinen Stein getroffen zu werden. Und das Letzte, was ich will, ist, von einem Heckflügel getroffen zu werden", so Norris, der während des Rennens am Funk auf das Problem aufmerksam machte.
Auf die Frage, ob es gefährlich gewesen sei, antwortet er: "Das ist nicht meine Entscheidung. Ich habe es nur gesagt, der Rest liegt nicht in meiner Hand." Die Rennkommissare hatten auf jeden Fall kein Problem damit.