• 19. Juni 2023 · 01:36 Uhr

Lando Norris verwundert: Strafe für Unsportlichkeit "ergibt keinen Sinn"

Für Lando Norris ergibt seine Bestrafung für das Verlangsamen während des Safety-Cars keinen Sinn: "Dann sollte ich eine Strafe für dle letzten drei Jahre bekommen"

(Motorsport-Total.com) - Angeblich "unsportliches Verhalten" hat dafür gesorgt, dass Lando Norris beim Formel-1-Rennen von Kanada ohne Punkte blieb. Der McLaren-Pilot war eigentlich auf Position neun ins Ziel gefahren, wurde durch eine Fünf-Sekunden-Strafe aber bis auf Platz 13 nach hinten versetzt. Die Strafe selbst ergibt aber "keinen Sinn", wie Norris nach dem Rennen sagt.

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Lando Norris hielt zu viel Abstand zu seinem Teamkollegen Oscar Piastri Zoom Download

Norris wurde von den Kommissaren dafür bestraft, dass er unter Safety-Car-Bedingungen in Runde 12 zu langsam gefahren sei, um so einen Abstand zu Teamkollege Oscar Piastri aufzubauen, damit McLaren beide Autos zum Reifenwechsel reinholen kann, ohne dass Norris warten muss und Positionen verliert.

Für die Kommissare war das eindeutig "unsportliches Verhalten", wie sie in ihrer Begründung festhalten. "Während der Safety-Car-Phase verlangsamte der Fahrer, um eine Lücke zwischen seinem Teamkollegen in Auto 81 und ihm entstehen zu lassen. Dadurch hat er die nachfolgenden Fahrzeuge aufgehalten", schreiben sie.

Dabei habe es zwischen der Haarnadelkurve und der Schikane einen "signifikanten Geschwindigkeitsunterschied" zwischen beiden Fahrzeugen gegeben, der rund 50 km/h betragen haben soll.

"Artikel 12.2.1.l des ISC (Internationalen Sportkodex; Anm. d. Red.) bezieht sich auf 'jeden Verstoß gegen die Grundsätze der Fairness im Wettkampf, unsportliches Verhalten oder den Versuch, die Ergebnisse eines Wettkampfs in einer Weise zu beeinflussen, die der sportlichen Ethik zuwiderläuft'", so die Kommissare.

Norris selbst wusste nach dem Rennen noch nicht, wofür er eine Strafe erhalten hatte: "Das Team hat es mir nicht gesagt, von daher habe ich keine Ahnung, wofür ich bestraft wurde", sagt Norris.

"Sollte Strafe für letzte drei Jahre bekommen"

Als man ihm den Grund mitteilt, ist er verwundert: "Mir wurde erst drei Sekunden vor der Box gesagt, dass ich reinkommen soll. Zu diesem Zeitpunkt war ich Vollgas unterwegs, also ergibt es für mich keinen Sinn."

Tatsächlich wurde Norris erst kurz vor der Boxeneinfahrt über Funk mitgeteilt, dass er an die Box fahren soll. Aber: Bereits vorher wurde ihm mit einer deutlich heraushörbaren Betonung gesagt: "Du bist das zweite Auto." Es ist daher gut möglich, dass Norris auf dieses Szenario vorbereitet war.


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In der Tat fuhr Norris auf der Geraden ziemlich langsam und hielt dabei unter anderem Charles Leclerc hinter ihm auf, der sich darüber beschwerte, stark über der Deltazeit zu liegen.

Doch Norris verteidigt sich: "Es gibt viele Zeiten, in denen man unter VSC langsam fährt. Wenn ich also heute eine Strafe bekomme, dann sollte ich auch eine Strafe für die letzten drei Jahre bekommen, und alle anderen sollten das auch", sagt er. "Aber nein, ich glaube nicht, dass ich etwas falsch gemacht habe."

"Bestes Rennen" der Saison

Trotz des am Ende enttäuschenden Ergebnisses betont Norris, dass es für ihn bislang das beste Rennen in diesem Jahr war: "Ich habe im Grunde mein erstes Überholmanöver in diesem Jahr gemacht, von daher war es ein gutes Rennen", sagt er.

Geärgert hat ihn aber, dass er am Start eine Position gegen Teamkollege Oscar Piastri verloren hatte, was er auf Unterschiede im Asphalt auf beiden Seiten zurückführt. "Wenn du nicht innen startest, dann bist du im Grunde am Arsch", so Norris.


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Doch die Position holte er sich mit einem harten Manöver in der Haarnadel wieder. "Alle meine Manöver waren in der Haarnadel. Ich hatte heute viel Vertrauen auf der Bremse."

"Die Pace war gut", lobt er. "Ich würde nicht sagen, dass sie fantastisch war, aber gut genug, um mit dem Alpine und dem Alfa Romeo mitzuhalten und eine Chance zu haben, sie zumindest zu schlagen. Das war zumindest besser, als sich das ganze Rennen lang verteidigen zu müssen."

Sorge um Ocons Heckflügel

Am Ende sah sich der McLaren-Pilot noch einer gefährlichen Situation ausgesetzt. Er fuhr die ganze Zeit hinter Esteban Ocon her, dessen Heckflügel bedenklich wackelte, was Norris am Funk monierte.

"Ich habe mich auf den Geraden ein bisschen geduckt", erzählt er. "In den Kurven ist alles in Ordnung, aber am Ende der Geraden, wenn du DRS hast und es wackelt, habe ich mich einfach geduckt. Ich wollte nicht von irgendetwas getroffen werden. Es reicht schon, von einem kleinen Stein getroffen zu werden, also ist das Letzte, was ich will, von einem Heckflügel getroffen zu werden."

Die Kommissare vermerkten den lockeren Heckflügel zwar in der Schlussphase, holten den Franzosen aber nicht an die Box. "Das ist nicht meine Entscheidung", sagt Norris. "Ich habe es nur gesagt, der Rest liegt nicht in meiner Hand."

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