• 13. Juni 2023 · 13:22 Uhr

Toto Wolff: Bereue es "natürlich", Verstappen nicht gekriegt zu haben

Könnte Max Verstappen heute im Mercedes sitzen? Formel-1-Teamchef Toto Wolff erklärt, weshalb es bisher nicht dazu kam und weshalb er sich rückblickend grämt

(Motorsport-Total.com) - Der rote Bulle auf gelbem Grund prangt auf dem Rennoverall von Max Verstappen. Doch es hätte auch der silberne Mercedes-Stern sein können. Denn das Team von Toto Wolff hat sich einst um Verstappen bemüht, wie Wolff als Formel-1-Teamchef von Mercedes im Gespräch mit 'ESPN' erklärt.

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Max Verstappen als Toro-Rosso-Fahrer und Toto Wolff als Mercedes-Teamchef Zoom Download

Laut Wolff sind Max' Vater Jos Verstappen und dessen früherer Formel-1-Manager Huub Rothengatter sogar einmal zur Mercedes-Teamzentrale nach Brackley in England gereist, um dort das Gespräch zu suchen. "Das muss zu einer Zeit gewesen sein, als Max im Kartsport aktiv war, kurz vor der Formel 3", meint Wolff. Das ist jetzt zehn Jahre her.

Und es blieb nicht bei diesem einen Kontakt: "Max und Jos haben mich [später] zuhause in Wien besucht", sagt Wolff. Sie hätten sich "ein paar Stunden lang" über Verstappens Zukunft im Motorsport unterhalten.

Warum Mercedes Verstappen nicht geholt hat

Mercedes nahm Verstappen damals nicht unter Vertrag. Aber warum eigentlich nicht? Das erklärt Wolff so: "Es war deshalb keine Option, weil wir mit Nico [Rosberg] und Lewis [Hamilton] schon zwei Fahrer hatten, mit denen ich unheimlich zufrieden war."

Außerdem habe man zu dieser Zeit noch nicht gewusst, wie gut Verstappen wirklich sei, meint Wolff. 2014, in Verstappens einziger Saison in der Formel 3, sei dessen Team Van Amersfoort nicht um den Titel gefahren. Mercedes-Junior Esteban Ocon wiederum "fuhr in einem konkurrenzfähigeren Auto" bei Prema und gewann schließlich die Meisterschaft, Verstappen belegte Platz drei.

Es habe damals "keinen großen Hype um Max" gegeben, sagt Wolff. "Den Insidern war vielleicht klar, dass Max ein schlechteres Paket hatte. Und sie wussten, da kommt ein sehr Guter. Das war zu diesem Zeitpunkt aber noch nicht so klar."

Wolff: Interesse war vorhanden, aber kein freies Cockpit

Laut Wolff "sieht man erst in der Formel 1, wenn jemand heranreift, ob er das Zeug zum Weltmeister hat, ob er heraussticht aus der Masse". So sei das davor bei Hamilton, bei Michael Schumacher und bei Ayrton Senna gewesen. "War es klar, dass Max in diese Fußstapfen treten würde? Damals nicht", sagt Wolff.

Ihm seien ohnehin die Hände gebunden gewesen, weil er Verträge mit Hamilton und Rosberg und "keinen Deal" mit einem anderen Formel-1-Team über ein weiteres Cockpit gehabt habe. "Damit war klar, dass [Verstappen] die Option mit Toro Rosso nehmen musste. Und das hat er dann ja auch gut gemacht."

In der Tat: Nach etwas mehr als einer kompletten Rennsaison im "B-Team" von Red Bull stieg Verstappen ins "A-Team" auf und gewann gleich bei seinem ersten Einsatz für Red Bull den Spanien-Grand-Prix 2016, nachdem sich die beiden Mercedes mit Hamilton und Rosberg zu Rennbeginn gegenseitig abgeschossen hatten.

Rosberg-Rücktritt: Die zweite Mercedes-Chance bei Verstappen?

Wenige Monate später trat Rosberg als Weltmeister zurück und Mercedes hatte wieder ein Cockpit frei. Dann, so versichert Wolff, sei der Zug für Verstappen aber bereits abgefahren gewesen. "Max war nicht verfügbar und unsere Option war Valtteri [Bottas]", so erklärt er.

Einen ernsthaften Abwerbeversuch habe Mercedes ohnehin nicht unternommen. Es bestehe zwar ein "stets freundlicher Kontakt" zur Familie Verstappen, aber "wir haben niemals mehr über ein Cockpit gesprochen", sagt Wolff. Und inzwischen steht Verstappen bei Red Bull bis 2028 unter Vertrag.


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Womöglich fährt Verstappen in der Formel 1 also nie für Mercedes, was Wolff so kommentiert: "Bereue ich es, Max nicht gekriegt zu haben? Natürlich. Aber damals war es keine Option."

Hamilton vs. Verstappen im gleichen Team

Außerdem sei er sich nicht sicher, ob "Lewis und Max [als Teamkollegen] funktioniert hätten". Diese Rechnung wäre für Mercedes, das schon mit Hamilton und Rosberg bittere Erfahrungen gemacht hatte, "vielleicht nicht" aufgegangen, sagt Wolff.

Ob er deshalb mal darüber nachgedacht habe, Hamilton mit Verstappen zu ersetzen? Wolff verneint: "Lewis ist schon seit Ewigkeiten ein Mercedes-Mann. Diese harte Frage musste ich mir für das Unternehmen niemals stellen." Und so blieb es bei Hamilton im Mercedes und bei Verstappen im Red Bull. Oder wie es Wolff ausdrückt: "Alles passiert aus einem Grund."

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