• 01. Juni 2023 · 09:20 Uhr

Wie Aston Martin mit dem "Red-Bull-Update" 2022 die Basis gelegt hat

Aston Martin ist der große Aufsteiger der Saison 2023: Den Grundstein hat das Team mit dem Konzeptwechsel vor Barcelona 2022 gelegt

(Motorsport-Total.com) - Der Konzeptwechsel von Aston Martin vor dem Barcelona-Rennen im vergangenen Jahr hat sich für den Rennstall bezahlt gemacht. Das Team war mit einem anderen Konzept in die neue Formel-1-Ära 2022 gegangen, war damit aber nur hinterhergefahren und hatte ziemlich schnell ein neues Konzept am Start, das in Spanien erstmals zum Einsatz gekommen war.

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Aston Martin hat das Konzept von Red Bull erfolgreich übernommen Zoom Download

Damit ging es für Sebastian Vettel und Lance Stroll erst einmal aufwärts, doch die großen Früchte scheint jetzt Fernando Alonso damit einzufahren, der abgesehen von Baku in jedem Rennen auf das Podium gefahren war. Zuletzt in Monaco gab es für den Spanier Platz zwei.

Chefingenieur Tom McCullough erzählt nun, welchen Weg Aston Martin mit seinem Konzept gegangen ist - von den Anfängen vor der neuen Formel-1-Ära bis zu den jetzigen Erfolgen des Teams.

Der AMR23 sei eine Weiterentwicklung des damals in Spanien eingeführten Konzepts, das über das ganze Jahr und auch den Winter entwickelt wurde. Die Entscheidung, dieses Konzept zu verfolgen, fiel dem Team nicht schwer, obwohl man ursprünglich in eine andere Richtung gegangen war.

"In der Entwicklungsphase des Autos für 2022 sind wir zwei Wege gegangen. Den einen Weg haben wir ein wenig geparkt, und der andere Weg schien ziemlich gut zu sein", erinnert sich McCullough.

Doch als man den Aston Martin AMR22 erstmals auf die Strecke schickte, kam der große Schockmoment: Aston Martin hatte nicht mit dem starken Porpoising gerechnet, das auch die meisten anderen Teams 2022 vor große Probleme stellte. "Es war furchtbar, und alles, was wir gemacht haben, hat keine großen Schritte gebracht, ohne zu viel Performance zu kosten", sagt er.

Nach Horrorstart: Entscheidung zum Wechsel einfach

Aston Martin entschied sich dann dafür, einiges an Performance zu opfern, um das Porpoising zu beheben. "Aber wir konnten nie beides machen", sagt McCullough.

Das zeigte sich auch an den Resultaten: In den ersten drei Rennen schied man fünf Mal in Q1 aus - nur Stroll schaffte es in Dschidda auf Startplatz 15. Sebastian Vettel, der aufgrund einer Coronaerkrankung die ersten beiden Saisonläufe aussetzen musste, kehrte in Australien ins Auto zurück und erlebte ein wahres Horrorwochenende.


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Nach drei Rennen stand man als einziges Team noch ohne Punkte da. "Dann sind wir zurück zu der anderen Philosophie gegangen, die auf dem Papier schlechter war, aber plötzlich hatten wir kein Porpoising mehr", sagt McCullough. "Wir haben akzeptiert, dass wir das Porpoising nicht in den Griff bekommen, und mussten wechseln."

Die Entscheidung sei dem Team damals nicht schwer gefallen: "Das war für uns einfach, weil man gesehen hat, dass Red Bull und Ferrari eine andere Philosophie gegangen waren und sie konkurrenzfähig waren, aber kein so großes Problem mit Porpoising hatten. Also lasst uns diese Idee wählen." Und so ging man einen ähnlichen Weg wie Red Bull.

"Große Schritte" für 2023

Zwar ging es in Imola und Miami mit dem alten Auto noch aufwärts und man holte die ersten Punkte, doch schon für Spanien hatte man das neue Konzept am Start, weil das Auto so designt war, dass es beide Wege akzeptiert. "Von da an ging es ums lernen und tunen", meint er.

Für Aston Martin ging es aufwärts: Bis zum Saisonende hatte man sich noch auf Position sieben in der WM vorgearbeitet und hätte vermutlich auch Alfa Romeo noch bekommen, wenn die Saison länger gegangen wäre. Denn den Schweizern ging in der zweiten Saisonhälfte die Puste aus, und sie konnten sich am Ende gerade so punktgleich mit Aston Martin ins Ziel retten.


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Die große Überraschung sollte allerdings zu Saisonbeginn 2023 folgen, als Aston Martin plötzlich hinter Red Bull das beste Auto im Feld war. "Uns sind einfach große Schritte gelungen", lobt McCullough und macht das auch am neuen Konzept fest.

"Wir wollten uns die Freiheit geben, das Auto zu entwickeln. Als wir das Chassis, den Unterboden, den Kühler designt haben, war die Idee, uns die Möglichkeit zu geben, das Auto weiter zu entwickeln", sagt er. "Das hat bislang ganz gut funktioniert."

Nach sechs Saisonrennen liegt der Rennstall auf Position zwei in der WM und hofft, dass man den Trend auch in Barcelona fortsetzen kann.

Neue Reifen eine "Überraschung"

Ein zusätzlicher Stolperstein könnte in naher Zukunft aber die neue Reifenkonstruktion sein, die Pirelli in Silverstone einführen möchte und die in Barcelona an diesem Wochenende getestet werden wird. Denn das Reifenmanagement war bislang einer der großen Pluspunkte des AMR23. Geht dieser Vorteil verloren?


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"Das war schon eine Überraschung für uns", gibt der Chefingenieur zu. Allerdings geht er davon aus, dass Aston Martin damit gut umgehen wird: "Das war auch eine Stärke des Teams in den vergangenen Jahren: Die Reifen zu verstehen und so viele wie möglich aus ihnen rauszuholen."

"Ich sehe das als positive Sache für uns", sagt er. "Aber am Ende steht Sicherheit über allem. Aber für uns war es eine Überraschung, denn wir hatten nichts gehört."

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