• 01. Juni 2023 · 10:46 Uhr

Haas-Ingenieur: Nico Hülkenberg ist "genau, was wir gesucht haben"

Haas-Chefrenningenieur Ayao Komatsu ist froh über die Verpflichtung von Nico Hülkenberg, der die Qualitäten mitbringt, die der Rennstall gesucht hat

(Motorsport-Total.com) - Das Haas-Team ist zufrieden mit der Entscheidung, Mick Schumacher für die Formel-1-Saison 2023 durch Nico Hülkenberg zu ersetzen. Der amerikanische Rennstall hatte sich Ende 2022 von Schumacher getrennt, weil dieser die Erwartungen des Teams nicht erfüllen konnte. Stattdessen verpflichtete man Hülkenberg, um von dessen Erfahrung profitieren zu können.

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Nico Hülkenberg gibt 2023 sein Formel-1-Comeback bei Haas Zoom Download

Und das scheint sich bislang ausbezahlt zu haben: "Nico hat genau das mitgebracht, wonach wir gesucht haben", bestätigt Chef-Renningenieur Ayao Komatsu. Schon bei den Testfahrten in Abu Dhabi Ende 2022 habe Hülkenberg seine Qualitäten bewiesen und gezeigt, dass er das Auto gut einschätzen kann.

"Sein Feedback ist sehr präzise, er ist sehr ruhig und macht selten Fehler. Selbst wenn es mal nicht so gut läuft, bleibt er im Auto ruhig und gibt in Echtzeit Rückmeldung, sodass die Ingenieure nicht nervös werden, sondern sich konzentrieren können", lobt Komatsu.

"Wann immer er fährt, können wir eine anständige Menge an Daten erhalten, und er ist in der Lage, das Verhalten des Autos auf eine Art und Weise zu kommentieren, mit der die Ingenieure etwas anfangen können. Er beschleunigt wirklich unsere Entwicklung und unsere Set-up-Richtung, und Kevin profitiert ebenfalls davon."

Das ist auch ein Argument, womit Haas seine Entscheidung bestätigt sieht: Beide Fahrer fahren absolut auf Augenhöhe und waren im Qualifying von Monaco am vergangenen Wochenende nur um 0,009 Sekunden voneinander getrennt.

In den Qualifying-Duellen hat Hülkenberg bislang mit 4:2 die Nase vorne, dafür führt Magnussen in den Rennduellen mit 4:2. "Sie lernen voneinander und haben unterschiedliche Einschränkungen, die dem anderen helfen", so Komatsu. Dennoch seien sich beide bei den Grundlagen des Autos einig, was es zu verbessern gilt. "Und das ist genau das, was wir brauchen", sagt der Japaner.

Performance nach Überlebensjahren gut

Bislang liegt Haas in der Konstrukteurs-WM auf Platz sieben. Acht Punkte hat der Rennstall bislang geholt und in der Hälfte der bisherigen Rennen gepunktet.

"Ich denke, wenn man bedenkt, dass dies die zweite Saison ist, nach der wir uns auf das Überleben konzentriert haben, sind wir gut dabei", ist Komatsu mit der Saison bislang einigermaßen zufrieden. "Ich denke, das Gute ist, dass die Basisleistung des Autos ziemlich gut ist. Das ist sogar etwas besser, als wir erwartet hatten."


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Was dem Team hingegen noch fehle, sei die Konstanz auf verschiedenen Strecken. Das kann man auch in den Ergebnissen sehen: Während Haas in Bahrain, Australien und Miami in Q3 einziehen konnte und in Miami sogar Platz vier von Kevin Magnussen bejubeln konnte, schied man in Baku und Monaco sogar mit beiden Fahrzeugen schon in Q1 aus.

"Daran arbeiten wir", betont Komatsu und sagt auch, dass Haas in dieser Saison abteilungsübergreifend besser arbeitet als zuvor. "Das ist sehr positiv. Bisher ist es etwas besser, als ich erwartet habe, aber das Potenzial ist da, wir können es sehen, wir müssen nur die Renn-Performance verbessern."

Mehr Upgrades, die auch funktionieren

Verbessert hat sich Haas aber auch, was die Upgrades angeht. Im Vorjahr hatte der Rennstall nur ein einziges großes Upgrade in der gesamten Saison, das aber nicht gezündet hatte, wie mickrige drei Punkte in der zweiten Saisonhälfte zeigen. 2023 kam das erste große Update aber schon in Miami und brachte gleich den ersten Punkt, obwohl alle Fahrer ins Ziel gekommen waren.

"Es ist wirklich positiv für das Team, denn das erste große Upgrade, das wir in Miami auf die Strecke brachten, hat einfach funktioniert", lobt Komatsu.


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Das sei laut ihm nicht selbstverständlich, denn häufig glaubt man, dass etwas im Windkanal funktioniert, doch auf der Strecke macht es dann kaum einen Unterschied. "Aber dieses Mal war es genau andersherum", sagt er. "Es hatte im Windkanal bei den Zahlen nicht den großen Unterschied gemacht."

Trotzdem glaubte Haas, dass sich das Update lohnen würde, weil man in den Details bestimmte Dinge gesehen hatte. "Auf der Rennstrecke sahen wir genau die Verhaltensänderung, die wir erwartet hatten, und sie war sogar noch besser als erwartet", verrät Komatsu.

Im Qualifying auf Alpine-Niveau?

Nach dieser Philosophie habe man dann auch einen neuen Frontflügel mit nach Monaco gebracht, der eigentlich schon für Imola gedacht war. Eine bessere Performance brachte der dort aber nicht, zudem sei Monaco für die Evaluierung nicht geeignet. "Also werden wir ihn diese Woche messen", so Komatsu. "Aber was die Moral des Teams angeht, ist es brillant."


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In Barcelona hofft der Rennstall wieder auf ein gutes Ergebnis, doch man weiß auch, dass es im Mittelfeld auf Kleinigkeiten ankommt. Komatsu betont, dass Haas im Qualifying sogar mit Alpine mithalten kann, wenn alles gut funktioniert und man das Auto zur richtigen Zeit mit dem richtigen Set-up auf die Strecke schickt - und natürlich wenn der Fahrer die Leistung auch umsetzt.

"Bei der Rennpace sind wir noch nicht ganz so weit, aber darauf konzentrieren wir uns wirklich", sagt er. "Aber wir sind da, wo wir sein sollten, denke ich, in unserem zweiten Jahr des Aufschwungs."

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