Mark Webber: Fernando Alonso kann noch drei Jahre Formel 1 fahren
Fernando Alonso brennt mit 41 Jahren immer noch für die Formel 1 und kann mit den jungen Wilden mithalten - Bleibt er noch drei Jahre?
(Motorsport-Total.com) - Mit Platz drei beim Formel-1-Auftakt 2023 in Bahrain hat Fernando Alonso im Aston Martin für eine faustdicke Überraschung gesorgt. Der Weltmeister von 2005 und 2006 ist auch mit 41 Jahren noch nicht am Zenit seiner Karriere angelangt und scheint mit den jungen Formel-1-Piloten noch mithalten zu können. Ex-Formel-1-Pilot Mark Webber traut dem Spanier noch mindestens drei weitere Jahre in der Königsklasse zu.
"Wenn man älter wird, und wir reifen alle auf unterschiedliche Weise, verschieben sich die Prioritäten im Leben", sagte Webber, der 2013 im Alter von 36 Jahren sein letztes Formel-1-Rennen bestritt. "Er ist seit 20 Jahren im Fahrerlager und hat sich seit seinem ersten Rennen verändert. Aber der Instinkt und der Kampfgeist sind immer noch da."
"Er will gegen seine Konkurrenten kämpfen, und zwar auf eine wirklich harte und für ihn lohnende Art und Weise", beschreibt Webber Alonsos Motivation. "Das wird bei Fernando nie anders sein. Er hat natürlich die Chance, länger als diese zwei Jahre zu bleiben. Man darf Fernando nie abschreiben, bis er 44 ist." Nicht nur der dritte Platz in Bahrain, sondern auch Alonsos spektakuläres Überholmanöver gegen Lewis Hamilton geben Webber Recht.
Doch hat Alonso das Zeug, in der Formel-1-Saison 2023 zu gewinnen? Das hängt laut Webber von der Haltbarkeit der Autos bei Red Bull ab. Sollten die roten Bullen nicht einmal ausfallen, sieht der Australier die Rennsiege in der Königsklasse bereits unter Weltmeister Max Verstappen und Sergio Perez aufgeteilt. "Aber an einem einzigartigen Tag kann er gewinnen", glaubt der ehemalige Red-Bull-Pilot.
Webber hat auch eine Idee, was Alonso antreibt, obwohl viele seiner Konkurrenten in der Königsklasse jünger sind als er: "Er wird sich Sorgen machen, zu Hause zu sitzen und nichts zu tun. Er hatte einige schwierige Momente in seiner Karriere, die anders hätte verlaufen können, aber das passiert oft. Jetzt hat er eine neue Chance und muss sein Talent nicht mehr beweisen. Das steht außer Frage. Er kann es jetzt genießen, ein Team zu führen, und das wird ihn motivieren."
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Auch Ex-Formel-1-Pilot David Coulthard gerät ins Schwärmen, wenn er über die Arbeitsmoral des Spaniers spricht: "Er ist so ein guter Rennfahrer. Es gibt Kommentare über sein Alter, aber er ist fit, fokussiert und in der Lage, in diesem Jahr oft auf dem Podium zu stehen. Mit so einem Auto hat er vielleicht sogar die Chance, ein Rennen zu gewinnen, wenn die Haltbarkeit bei Red Bull nicht stimmt oder etwas anderes passiert." Wie Webber glaubt auch Coulthard nicht, dass Alonso aus eigener Kraft gewinnen kann, zu stark scheint Red Bull zu sein.
Laut Coulthard hat Aston Martin in der Saison 2023 aber noch eine Chance, mit Upgrades am Auto an Red Bull heranzukommen, auch weil den Weltmeistern der Saison 2022 wegen Überschreitung der Budgetgrenze Windkanalzeit gestrichen wurde. "Es scheint eine solide Basis zu geben, mit der das Team die Chance hat, im schlimmsten Fall Dritter in der Konstrukteurswertung zu werden", sagt der Schotte.