• 14. März 2023 · 11:25 Uhr

"Das ist erst der Anfang" - Kämpf Aston Martin um den WM-Titel?

Aston Martin sieht sich im Entwicklungsrennen der Formel 1 in einer guten Position, will die Kirche aber noch im Dorf lassen: "Mit dem Füßen auf Boden bleiben"

(Motorsport-Total.com) - Nach dem ersten Saisonlauf der Formel 1 2023 steht Aston Martin auf dem zweiten Platz der Konstrukteurswertung und ist damit aktuell der erste Verfolger von Red Bull. Zwar ist Ferrari-Pilot Charles Leclerc auf Rang drei liegend in Sachir ausgefallen, doch viele Experten sind sich einig, dass der Aston Martin AMR23 im Rennen auch das zweitschnellste Auto war.

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Fernando Alonso jubelt nach seiner Fahrt auf das Podium in Bahrain Zoom Download

Das Team aus Silverstone will sich nach dem starken Saisonstart mit einem Podium für Fernando Alonso aber keine Illusionen machen und glaubt nicht an einem WM-Kampf mit Red Bull, obwohl Aston Martin Vorteile im Entwicklungsrennen haben dürfte. Der Weltmeister darf nach der Budgetstrafe nur 63 Prozent einer festgelegten Zahl im Windkanal verbringen, während Aston als WM-Siebter der Vorsaison die vollen 100 Prozent verwenden darf.

"Wir wollten einen Schritt nach vorne machen, wir haben nicht gesagt, wir wollen Red Bull schlagen", sagt Teamchef Mike Krack über die Saisonziele. "Wir wollen mit den Füßen auf dem Boden bleiben."

Krack: "Red Bulls Vorsprung ist beträchtlich"

"Lasst uns hart arbeiten, denn es könnte sein, dass wir in Dschidda Vierter, Fünfter oder Sechster werden, was die Teamwertung angeht. Ich denke also, wir sollten das jetzt erst einmal genießen. Und wir werden sehen, wie es weitergeht."

Fernando Alonso kam in Bahrain mit einem Rückstand von 38 Sekunden auf Rennsieger Max Verstappen ins Ziel, was bedeutet, dass der Spanier im Schnitt sechseinhalb Zehntel pro Runde verloren hat. Allerdings hatte der Altmeister aber erst im letzten Stint freie Fahrt und konnte sein volles Potenzial über ein Großteil des Rennens nicht zeigen.

"Ich denke, der Vorsprung [von Red Bull] ist immer noch beträchtlich", meint Krack jedoch. "Wir wissen nicht, wie viel Management Red Bull machen musste und gemacht hat. Ich denke, es war recht komfortabel für sie, einfach die vorgeschriebenen Reifen durchzubekommen und das Rennen bis zum Ende zu fahren."


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"Ich denke also, dass wir jetzt wieder ein gutes Ergebnis haben, wir haben unser Auto verbessert. Aber wir kämpfen hier mit Teams, die es gewohnt sind, an der Spitze zu fahren, die es gewohnt sind, mit hoher Intensität zu entwickeln. Ich denke also, wir sollten respektvoll und bescheiden sein und sehen, wie es weitergeht."

Krack: Starker Saisonauftakt war wichtig

Dass Aston Martin jedoch in der Lage ist, im Entwicklungsrennen größere Schritte als die Konkurrenz machen zu können, hat man schon in der vergangenen Saison bewiesen. Nach den Testfahrten und dem ersten Rennen in Bahrain 2022 hatte man bestenfalls das neuntbeste Auto. Gegen Ende der Saison kämpfte man aber regelmäßig um den Platz als "Best of the Rest" mit Alpine und McLaren.

"Nun, ich denke, vergangenes Jahr haben wir es geschafft, uns im Laufe der Saison zu verbessern", sagt Krack, angesprochen auf das Entwicklungsrennen 2023. "Aber wir haben auch gesehen, wie schwierig das ist, weil die Intensität des Rennsports und die Kostenobergrenze sehr eng sind. Ich denke also, wir haben unseren Entwicklungsplan. Und der ist unabhängig von Red Bull."

"In einem Umfeld mit der Kostendeckelung muss man immer mit einer guten Ausgangsbasis beginnen, weil man es sich nicht leisten kann, das, was man zur Verfügung hat, nur für die Entwicklung auszugeben."


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"Ich denke, das ist auch der Grund, warum wir bei den Zielen, die wir für das Auto hatten, so aggressiv vorgegangen sind", erklärt er. "Das ist natürlich nicht immer leicht zu erreichen. Aber unserem Team ist es gelungen, hier Großartiges zu leisten. Und es ist viel, viel einfacher, sich von dieser Basis aus weiterzuentwickeln als von der Basis aus, die wir im letzten Jahr hatten."

Alonso optimistisch: "Das war erst der Anfang"

Anders als Krack, zeigt sich Fernando Alonso schon etwas euphorischer, was die Weiterentwicklung des AMR23 angeht. "Der wichtigste Punkt ist, dass der neue Aston Martin nicht nur ein neues Auto, sondern ein neues Projekt ist. Dies ist erst der Anfang", betont er.

"Das ist nicht das endgültige Auto, sondern nur das Startauto dieses Konzepts, das wir über den Winter geändert haben. Ich denke, einige der Topteams haben einfach die Philosophie des letzten Jahres beibehalten. Red Bull oder Ferrari haben mehr von den gleichen Formen beibehalten. Sie haben nur die Feinabstimmung vorgenommen und die gute Ausgangsbasis, die sie hatten, perfektioniert."


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"Für uns war es viel schwieriger. Wir müssen 95 Prozent des Autos verändern. Ich denke also, dass wir noch mehr aus dem Auto lernen können, und auch auf unserer Seite gibt es noch einiges zu tun. Ich habe volles Vertrauen in unser Team, denn sie wissen offensichtlich, was sie tun. Hoffentlich werden wir uns bald verbessern."

Auf die Frage, wann er sich das letzte Mal so euphorisiert in der Formel 1 gefühlt habe, sagt Alonso: "Ich glaube 2013. Ja, ich glaube, nach Barcelona lagen wir in der Meisterschaft in Führung. Wir hatten also ein konkurrenzfähiges Paket, aber ich glaube, danach fühlte ich mich nicht mehr so gut wie jetzt."

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