W13 an der Mercedes-Rezeption: Jetzt Inspiration statt Mahnmal

Toto Wolff will den "erfolglosen" W13 trotzdem einen prominenten Platz in der Mercedes-Fabrik geben, allerdings aus einem anderen Grund als zunächst gedacht

(Motorsport-Total.com) - Der vergleichsweise "erfolglose" W13 sollte trotzdem seinen Platz an den Mercedes-Standorten Brackley und Brixworth bekommen - und zwar nicht auf dem Klo, sondern präsent an der Rezeption. Das hatte Motorsportchef Toto Wolff angekündigt.

Der W13 soll als positives Beispiel in der Mercedes-Lobby stehen

Denn das Auto sollte allen Mitarbeiten quasi als Mahnmal dienen, "damit wir jeden einzelnen Tag daran erinnert werden, wie schwierig es sein kann", so der Österreicher.

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Das war Ende November nach dem Saisonfinale 2022 in Abu Dhabi. Mittlerweile haben sich die Pläne des Teams etwas geändert. Zwar soll das Auto weiterhin in der Rezeption ausgestellt werden, das hat aber jetzt einen anderen Hintergrund.

"Ich habe meinen Ansatz ein wenig geändert, denn ich wollte es in einer Lobby aufstellen, als Erinnerung daran, dass wir uns nicht auf unseren Lorbeeren ausruhen dürfen", sagt er, "aber eigentlich wollte ich es in der Lobby aufstellen, weil es für mich ein Symbol für Kühnheit und Mut ist."

Mercedes hatte im vergangenen Jahr eine "radikale Designrichtung" eingeschlagen, wie es der Teamchef nennt. Bei den Testfahrten vor der Saison kam der W13 plötzlich mit seinem Zeropod-Konzept daher, das für hochgezogene Augenbrauen gesorgt hatte, weil das Konzept ohne konventionelle Seitenkästen etwas völlig Neues in der modernen Formel 1 war.

Sportlich hatte das Konzept aber keinen großen Erfolg. Von der Performance der Vorjahre war man weit weg, und bis zum vorletzten Saisonrennen in Brasilien blieb der Wagen sieglos.

Fotostrecke: Formel 1 2023: Der Mercedes W14 von Lewis Hamilton

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"Wir haben es gewagt, und wir sind gescheitert", sagt Wolff. Doch das soll das Team nicht davon abhalten, etwas Mutiges zu tun. Und daran soll der W13 die Mitarbeiter erinnern.

"Für mich zeigt das sehr viel von der Einstellung des Teams, wie man mit Erfolg und Misserfolg gleichzeitig umgehen kann. Und ich möchte nicht, dass wir in irgendeiner Form konservativ werden, sondern dass wir kalkulierte Risiken eingehen und mutig sind", stellt er klar.