• 14. Februar 2023 · 15:35 Uhr

Vor Launch vier Stunden im Simulator: Aston Martin schwärmt von Alonso!

Fernando Alonso hat Aston Martin mit seiner ehrgeizigen Art beeindruckt: Teamchef Mike Krack weiß auch, wie er mit dem Spanier bei Misserfolg umgehen muss

(Motorsport-Total.com) - Bei Aston Martin zieht in der neuen Formel-1-Saison frischer Wind ein - frischer Wind in Form von Fernando Alonso. Der Spanier ersetzt im Team Sebastian Vettel, der das Kapitel Aston Martin nach zwei Jahren zuschlägt und seine Formel-1-Karriere beendet hat. Mit Alonso hat man einen ebenfalls erfahrenen Piloten bekommen, der aber nicht minder motiviert ist. Im Gegenteil.

Foto zur News: Vor Launch vier Stunden im Simulator: Aston Martin schwärmt von Alonso!

Fernando Alonso bringt seine volle Entschlossenheit mit zu Aston Martin Zoom Download

Der Spanier macht keinen Hehl daraus, dass er wieder siegen will - auch mit Aston Martin. Und sein Team weiß, dass Alonso sehr eindringlich werden kann, wenn er seine Ziele nicht erreicht. Doch genau das schätzt man an ihm und ist froh, dass er mit seiner Motivation das Team antreibt.

"Er war sehr ehrlich, transparent, erfahren und einfach ein schneller Rennfahrer", sagt Teamchef Mike Krack über den ersten Eindruck seines neuen Piloten, der schon bei den Testfahrten in Abu Dhabi nach der Saison sein Debüt gegeben hatte.

Vor dem gestrigen Launch des neuen AMR23 sei Alonso bereits vier Stunden im Simulator gewesen, wie Chefingenieur Tom McCullough verrät. "Und genau das ist der Schub, den wir von ihm kriegen", sagt er. "Er ist unheimlich motiviert und treibt uns wirklich hart an, weil er eine Menge erreichen möchte - genau wie wir."

Für Teamchef Krack ist das auch genau der richtige Ansatz: "Wir sind sehr zufrieden mit seiner fordernden Einstellung", sagt er. "Das treibt uns an, und wir sind bereit, die Extrameile zu gehen." Er weiß: "Das ist der einzige Weg, wie man im Grid nach vorne kommt."

Für McCullough wird mit der Verpflichtung des zweimaligen Weltmeisters ein kleiner Wunsch war. Denn nach all den Eindrücken von außen wollte er immer schon einmal mit Alonso zusammenarbeiten - auch wenn er weiß, dass der Umgang mit Alonso auch schon einmal zur Herausforderung werden kann.

Alonso wie ein zusätzlicher Ingenieur im Auto

Doch Alonsos Faustpfand ist für ihn einfach die Leistung auf der Strecke: "Die war in seiner gesamten Karriere einfach phänomenal, egal was für ein Auto er hatte", lobt der Chefingenieur. "Wenn man gegen ihn gefahren ist, selbst wenn er kein so gutes Auto hatte, dann nervt er einfach nur, weil er Woche für Woche im Qualifying und im Rennen immer gut dabei ist."

"Man hört ihm am Funk zu, und er weiß immer über die Strategie des Autos vor ihm und hinter ihm Bescheid und was sie mit ihren Reifen machen und wo er relativ gesehen zu ihnen steht", so McCullough. Das von außen zu sehen, sei schon toll gewesen, aber jetzt freut er sich auf die Eindrücke von innen.


Fotostrecke: Formel 1 2023: Das Design des Aston Martin AMR23 von Fernando Alonso

"Er ist wie ein zusätzlicher, sehr erfahrener, guter Ingenieur, der aber auch sehr ehrgeizig und wettbewerbsorientiert ist."

Den ersten Eindruck konnte der Ingenieur schon bei den Testfahrten in Abu Dhabi bekommen und wurde in seiner Meinung bestätigt: "Fernando ist sehr einnehmend, sehr konzentriert, ich glaube, das ist das richtige Wort", sagt er.

"Er ist auch sehr effizient in der Art, wie er spricht. Wenn er das Auto beschreibt, wenn er beschreibt, wie seiner Meinung nach ein Bericht geschrieben werden sollte, eine Konfiguration am Lenkrad, dann gibt es keine verschwendeten Worte", lobt McCullough. "Es geht nur um Fokus. Das sollten wir tun. Das ist meine Idee."

Vergleich mit Sebastian Vettel

Unweigerlich werden auch Fragen nach einem Vergleich zwischen Alonso und seinem Vorgänger Sebastian Vettel gestellt, die früher in direkten Duellen um WM-Titel gekämpft haben. Vettel ist natürlich ein komplett anderer Charakter als Alonso, doch das heißt nicht, dass er weniger Beitrag geleistet hat. Auch die Arbeit des Deutschen wird im Team vermisst werden.

"Wenn wir Sebastian ein Auto gaben, mit dem er ein starkes Ergebnis erzielen konnte, wusste man einfach, dass er es schaffen würde, und man war zuversichtlich, dass er auf die Strecke gehen und liefern würde", sagt McCullough, gibt aber auch zu: "Wir haben ihm nicht immer ein ausreichend gutes Auto gegeben."


Fotostrecke: Formel-1-Champions, die ein Comeback wagten

Er findet es schade, dass Vettel nicht mehr da sein wird, "um die Früchte seiner harten Arbeit der vergangenen beiden Jahre zu ernten".

Doch die Gegenwart heißt Fernando Alonso, der frischen Wind ins Team gebracht hat: "Der Hunger, den ich bei Fernando sehe, erstaunt mich in diesem Stadium seiner Karriere wirklich", sagt er. "Wir sind alle als Ingenieure sehr motiviert, sehr hungrig, sehr datengetrieben. Aber einen Fahrer zu haben, der einem das auch noch einbläut, macht bisher einfach nur Spaß."

Kracks Plan mit einem wütenden Alonso

Die Frage ist, wie lange das Spaß macht. Denn dass Alonso gerne auch einmal unbequem werden kann und nicht erst ein Team im Unfrieden verlassen hat, ist bekannt. "Bisher ist alles gut", betont Krack. "Aber natürlich: Wenn das Auto nicht so ist, wie wir es wollen, dann wird es einige unangenehme Gespräche geben."

"Aber wir müssen darauf vorbereitet sein, sie zu führen", sagt der Teamchef. "Man kann nichts verstecken, schon gar nicht vor einem Fernando Alonso. Wir gehen einfach mit offenem Visier in diese Gespräche. Ehrlich, offen, transparent. Dann erwarte ich keine Probleme."


Launch Aston Martin: Zweite Plätze sind zu wenig!

Video wird geladen…

Fernando Alonso und Lawrence Stroll haben eins gemeinsam: Sie wollen Weltmeister werden! Aber gelingt das schon mit dem AMR23? Weitere Formel-1-Videos

Alonso hatte bei der Präsentation schon betont, dass ihn etwas anderes als Platz eins nicht interessiert. Gleichzeitig ist er aber realistisch und erwartet nicht, dass Aston Martin 2023 siegfähig sein wird. Was er aber erwartet, ist eine gute Basis für zukünftige Autos und eine dauerhafte Entwicklung.

Dem würde sich Krack anschließen: "Fernando hat gesagt, dass wir mit den Füßen auf dem Boden bleiben müssen. Das ist sehr wichtig für uns", sagt er. "Vorhersagen über Siege oder Titel zu machen, das sollten wir im Moment nicht tun."

Aktuelles Top-Video
Foto zur News: Krise bei Mercedes: Wer kommt nach Lewis Hamilton? | Interview Marc Surer
Krise bei Mercedes: Wer kommt nach Lewis Hamilton? | Interview Marc Surer

"Lewis kann das nicht", sagt Formel-1-Experte Marc Surer über die derzeitige...

Fotos & Fotostrecken
Foto zur News: Melbourne: Die Fahrernoten von Marc Surer und der Redaktion
Melbourne: Die Fahrernoten von Marc Surer und der Redaktion
Foto zur News: F1: Grand Prix von Australien (Melbourne) 2024
F1: Grand Prix von Australien (Melbourne) 2024
Sonntag

Foto zur News: F1: Grand Prix von Australien (Melbourne) 2024
F1: Grand Prix von Australien (Melbourne) 2024
Samstag

Foto zur News: F1: Grand Prix von Australien (Melbourne) 2024
F1: Grand Prix von Australien (Melbourne) 2024
Freitag

Foto zur News: F1: Grand Prix von Australien (Melbourne) 2024
F1: Grand Prix von Australien (Melbourne) 2024
Technik
Folge Formel1.de
Videos
Foto zur News: Krise bei Mercedes: Wer kommt nach Lewis Hamilton? | Interview Marc Surer
Krise bei Mercedes: Wer kommt nach Lewis Hamilton? | Interview Marc Surer
Foto zur News: Nach Melbourne-Foul: Wechselt Alonso zu Red Bull?
Nach Melbourne-Foul: Wechselt Alonso zu Red Bull?

Foto zur News: Red Bull versagt in Melbourne! Kippt die WM?
Red Bull versagt in Melbourne! Kippt die WM?

Foto zur News: Porsche-Geheimtest: Fährt Vettel jetzt in Le Mans?
Porsche-Geheimtest: Fährt Vettel jetzt in Le Mans?
formel-1-countdown
Formel1.de auf YouTube