• 09. Februar 2023 · 12:26 Uhr

Essstörung: Bottas räumt mentale Probleme während Formel-1-Karriere ein

Vor der Formel-1-Saison 2023 spricht Alfa-Romeo-Pilot Valtteri Bottas über seine mentalen Probleme während seiner Karriere, die zu einer Essstörung führten

(Motorsport-Total.com) - Alfa-Romeo-Pilot Valtteri Bottas hat offenbart, dass er in der Frühphase seiner Formel-1-Karriere mit seiner Gesundheit zu kämpfen hatte, nachdem die Formel-1-Rennen eine Essstörung ausgelöst haben. "Es war nicht gerade gesund", sagt er in der zweiten finnischen Staffel von 'Maria Veitola Night Live'.

Valtteri Bottas

Mental war die Zeit für Valtteri Bottas bei Mercedes keine leichte Zoom Download

"Ich habe mich körperlich und geistig krank trainiert. Es geriet außer Kontrolle und wurde zu einer Sucht. Es gab keine offizielle Diagnose einer Essstörung, aber es gab definitiv eine", verrät Bottas in der Sendung.

Der Finne gab 2013 sein Formel-1-Debüt bei Williams an der Seite von Pastor Maldonado, doch seinen Aussagen zufolge trainierte er in der Frühphase seiner Karriere zu viel, während er auf der anderen Seite zu wenig Essen zu sich genommen hat.

"Ich brauchte einen Psychologen, um mich zu erholen", so Bottas weiter. "Seine erste Einschätzung von mir war, dass ich fast wie ein Roboter war", denn Bottas kochte sich zwischen langen Joggingrunden nichts als Brokkoli und trainierte weiter. All das hielt er sogar vor seinem Trainer geheim.

"Das war nicht gerade gesund. Ich wollte der Beste sein, und ich dachte, dass ich das tun muss. Wenn die Mannschaft sagt, ich muss 68 Kilogramm wiegen, und ich wiege von Natur aus 73 Kilogramm, dann tut man alles, was man kann."

Bottas: "Hatte überhaupt keine Emotionen mehr"

Mittlerweile gibt es jedoch ein Mindestgewicht für Formel-1-Fahrer von 80 Kilogramm, was vor allem dazu diente, großen Fahrern wie beispielsweise Nico Hülkenberg entgegenzukommen, da diese von Natur aus wegen ihrer Größe mehr wiegen. Sollte ein Fahrer unter 80 Kilogramm auf die Waage bringen, so muss das Team Zusatzgewichte am Auto montieren, um die fehlende Differenz zu füllen.

Etwa zur gleichen Zeit seiner Essstörung kam auch Bottas' früherer Teamkollege aus den Nachwuchsklassen, Jules Bianchi, infolge eines Formel-1-Unfalls in Japan ums Leben. Aufgrund der ohnehin schon hohen mentalen Belastung durch die Essstörung fiel der Finne in ein Loch.

"Ich brauchte einen Psychologen, um mich zu erholen, und seine erste Einschätzung von mir war, dass ich fast wie ein Roboter war, der nur ins Ziel kommen wollte und überhaupt keine Emotionen hatte. Das war verblüffend. Es ist wahr, dass ich damals kein anderes Leben als die Formel 1 hatte."

Bottas: "Man denkt, dass man ein harter Kerl ist, aber ..."

Doch die Formel 1 kann auch auf ganz andere Weise belastend für einen Fahrer werden, denn die ständige Unsicherheit, ob ein Vertrag verlängert wird oder nicht, kann vielen zu schaffen machen. So war es auch bei Bottas, der jahrelang bei Mercedes mit Einjahresverträgen abgespeist wurde.

"Die vergangene Saison war eine weitere schwierige Phase, in der meine Zukunft auf dem Spiel stand und ich nicht wusste, für welches Team ich fahren würde. Es war eine große Schwelle, um Hilfe von außen zu bitten", sagt Bottas, der letztendlich einen Mehrjahresvertrag bei Alfa Romeo unterschreiben konnte.


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"Man denkt, dass man so ein harter Kerl ist, dass man keine Hilfe braucht, dass ich die Dinge durch einen Blick in den Spiegel regeln kann. Aber ein Profi kann die richtigen Fragen stellen und eine Menge Schlösser öffnen. Und ich bin nicht der Einzige, der es dort manchmal schwer hat."

Bottas: Konnte Hamilton-Niederlage erst 2021 eingestehen

Besonders als Teamkollege von Lewis Hamilton bei Mercedes war es für den Finnen fortwährend eine mentale Belastung, da er sich nicht als Nummer-2-Fahrer abgeben wollte: "Für einen so konkurrenzfähigen Fahrer war es schwer zu akzeptieren", sagt er.

"Erst im letzten Jahr konnte ich akzeptieren, dass Lewis Hamilton der bessere Fahrer ist. Ich habe mich immer gefragt, wie ich ihn schlagen und die Weltmeisterschaft gewinnen kann. Es waren ziemlich anstrengende fünf Jahre", so Bottas.

Rückblickend glaubt er, dass er damals freundlicher zu sich selbst hätte sein sollen und sich in den ersten Jahren bei Mercedes mehr Zeit hätte geben sollen: "Ich wollte sofort alles gewinnen, und als es dann nicht klappte, war es schwer zu akzeptieren", resümiert er.

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