Nach angeblichem Kaufangebot: F1-Eigentümer wütend auf FIA-Boss
Hat das Nachspiel? Weil er sich zu einem angeblichen Formel-1-Kaufangebot äußerte, rufen die Chefs der Formel 1 FIA-Präsident Mohammed bin Sulayem zur Räson
(Motorsport-Total.com) - FIA-Präsident Mohammed bin Sulayem hat mit seiner Reaktion auf das angebliche Angebot Saudi-Arabiens, die Formel 1 zu kaufen, den Unmut von Eigentümer Liberty Media auf sich gezogen. Dieser wandte sich am Dienstag mit einem Brief, der auch an die Teams weitergeleitet wurde, direkt an bin Sulayem.

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Mohammed bin Sulayem ist aus Sicht von Liberty Media zu weit gegangen Zoom Download
In dem Schreiben heißt es: "Die FIA hat unmissverständlich zugesagt, dass sie nichts unternehmen wird, was den Besitz, die Verwaltung und/oder Nutzung der kommerziellen Rechte beeinträchtigen könnte. Wir sind der Ansicht, dass diese Kommentare, die über den offiziellen Social-Media-Account des FIA-Präsidenten geäußert wurden, in diese Rechte auf inakzeptable Weise eingreifen."
Was war passiert? Nach einem Bericht von 'Bloomberg', wonach der saudische Staatsfonds ein 20-Milliarden-Dollar-Gebot für die Formel 1 abgegeben habe, ohne dass Liberty Media daran interessiert war, äußerte sich bin Sulayem via Twitter besorgt über die möglichen Folgen solcher in Umlauf gebrachten Zahlen.
FIA-Präsident macht seine Bedenken deutlich
Ohne einen Plan der neuen Eigentümer zur Verbesserung der Formel 1 bestehe das Risiko, dass eine Übernahme zu einer enormen Erhöhung der Gebühren für die Austragung von Rennen führen könnte, was wiederum höhere Ticketpreisen zur Folge hätte.
Außerdem betonte der FIA-Präsident: "Es ist unsere Pflicht, die zukünftigen Auswirkungen auf die Veranstalter in Bezug auf höhere Austragungsgebühren und andere kommerzielle Kosten sowie mögliche negative Auswirkungen auf die Fans zu überwachen."
Formel-1-Eigentümer sehen Vertragsverletzung
Die Chefs der Formel 1 sehen in diesen Äußerungen eine Einmischung in die kommerziellen Rechte des Sports. Damit ist bin Sulayem aus ihrer Sicht übers Ziel hinausgeschossen.
Tatsächlich wurde in einer Vereinbarung, die die Formel 1 mit der FIA unter der Leitung des ehemaligen Präsidenten Max Mosley im Jahr 2000 getroffen hatte, festgelegt, dass sich der Dachverband nicht in kommerzielle Angelegenheit einmischt - und sich stattdessen nur mit regulatorischen Fragen befasst.
Wie ernst die Angelegenheit ist, wird auch dadurch deutlich, dass in dem Schreiben der aktuellen Formel-1-Eigentümer angedeutet wird, dass die FIA haftbar gemacht werden kann, wenn sich herausstellen sollte, dass die Kommentare den Aktionären und Investoren des Grand-Prix-Sports Schaden zugefügt haben.