• 12. Dezember 2022 · 09:36 Uhr

Danica Patrick: Mich hat nie ein Formel-1-Team angerufen

Danica Patrick war Bernie Ecclestones große Hoffnung auf eine Frau in der Formel 1, doch trotz öffentlicher Avancen gab es seitens der Teams nie wirkliches Interesse

(Motorsport-Total.com) - Der frühere Formel-1-Boss Bernie Ecclestone hatte sich immer eine Frau in der Königsklasse gewünscht. Immer wieder war die ein oder andere in den vergangenen Jahren mal etwas näher dran, doch zu mehr als Testeinsätzen kamen Susie Wolff, Maria de Villota oder Tatiana Calderon nicht.

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Danica Patrick ist mittlerweile nicht mehr hinter dem Lenkrad, sondern hinter dem Mikrofon Zoom Download

Ecclestones Wunschkandidatin war aber lange eine andere: Danica Patrick. "Es wäre schön, Danica bei einem der Teams zu haben", träumte der Brite damals, doch Patrick blieb in den USA, wo sie in der NASCAR- und IndyCar-Szene ein Superstar war.

Damals hieß es oft, sie habe der Formel 1 eine Absage erteilt, doch im Podcast 'Beyond the Grid' verrät sie nun, dass sie nie wirklich nah an einem Cockpit war: "Mir wurde nie ein richtiger Test angeboten", so Patrick.

Es habe immer "Medienrummel" gegeben, um Aufmerksamkeit zu erzeugen, und sie habe auch einige Newsartikel darüber gelesen, dass sie in die Formel 1 kommen oder zumindest einen Test absolvieren sollte. "Aber ich dachte immer nur: Nun, mich hat niemand angerufen."

Demofahrt wollte Patrick nicht

Nur einmal sei eine Demofahrt mit ihr angedacht gewesen, als NASCAR-Kollege Tony Stewart und Lewis Hamilton in Watkins Glen ihre Autos untereinander getauscht hatten, "aber sowas wollte ich nicht", sagt Patrick. "Ich war für manche ohnehin schon ein Teil der Show, weil ich einzigartig und anders war. Das Letzte, was ich wollte, war, dieses Bild mit einer Demofahrt noch weiter zu befeuern."

Und so wartet die Formel 1 noch immer auf den ersten Renneinsatz einer Frau seit Lella Lombardi 1976, die in drei Jahren zwölf Grands Prix fuhr und dabei einen halben Punkt holte. Drei weitere Frauen versuchten sich in späteren Jahren noch einmal an einer Grand-Prix-Teilnahme, konnten sich jedoch nicht qualifizieren.

Für Danica Patrick führte der Weg im europäischen Formelsport nicht weit: Die britische Formel-Ford-Serie war für sie das Höchste der Gefühle, bevor sie wieder zurück in ihre amerikanische Heimat ging und dort zum Star wurde. Damals war die Formel 1 noch ihr Ziel, doch trotz offener Avancen von Bernie Ecclestone gab es seitens der Teams kein Interesse an ihr.

Von Zweifel und Druck

Rückblickend sagt sie: "Es wäre schon ziemlich cool, IndyCar, NASCAR und Formel 1 gefahren zu sein." Allerdings gibt sie auch zu, dass sie der Gedanke auch heute noch nervös macht. Denn der Druck, der damals auf ihr lastete, war enorm.

"Ich bin IndyCar gefahren und saß 27 Jahre lang in verschiedenen Rennautos. Sollte gut laufen. Aber was wenn nicht? Wertet das dann ab, was ich als Rennfahrer erreicht habe?", so Patrick. "Ich weiß nicht."

"Ein Teil von mir würde gern wissen, wie sich ein Formel-1-Auto anfühlt, wenn nur mein Vater und ich dabei wären zum Beispiel", sagt sie. "Aber die Medienaufmerksamkeit macht mich nervös. Denn mein Job ist es, Leistung zu bringen." Diesen Druck spüre sie noch immer, auch wenn sie mittlerweile keine Rennen mehr fährt.

Patrick beendete ihre Rennfahrerkarriere 2018 und kommentiert heute regelmäßig bei Motorsportveranstaltungen und war unter anderem auch schon als Gastexpertin beim Formel-1-Team von Sky am Mikrofon.

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