• 19. November 2022 · 14:45 Uhr

FIA-Präsident: Abläufe seit Abu Dhabi 2021 deutlich verbessert

FIA-Präsident Mohammed Ben Sulayem akzeptiert Kritik, dass der Bericht über Abu Dhabi 2021 "nicht ausreichend" war, sieht aber seither große Fortschritte

(Motorsport-Total.com) - Mohammed Ben Sulayem übernahm die Leitung der FIA nur wenige Tage nach dem Skandal beim letztjährigen Formel-1-Saisonfinale, als der Sport mit dem Vorwurf konfrontiert wurde, der Titel sei manipuliert worden.

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Mohammed Ben Sulayem plant innerhalb der FIA weitere Veränderungen Zoom Download

Die Entscheidung des damaligen Renndirektors Michael Masi, während einer Safety-Car-Phase am Ende des Rennens selektiv Fahrer auszuwählen, die sich zurückrunden durften, sowie der Zeitpunkt des Neustarts schadeten dem Sport nachhaltig.

Obwohl die FIA im Rahmen einer von ihr eingeleiteten Untersuchung völlige Transparenz versprach, stieß der finale Bericht auf Kritik. Die veröffentlichten Ergebnisse gingen nicht tief genug, zumal Masi nicht formell befragt und stattdessen aufgefordert wurde, eine Vereinbarung zu Geheimhaltung zu unterzeichnen.

Ben Sulayem pocht auf volle Transparenz

In einer Rede beim diesjährigen Grand Prix von Abu Dhabi am Freitag reagierte Ben Sulayem auf die Kritik, vertrat jedoch die Ansicht, dass die wesentlichen Änderungen, die er seither vorgenommen hat, zu einer größeren Offenheit innerhalb der FIA geführt haben. Und es werde weiter daran gearbeitet.

So antwortete er auf die Frage, ob die FIA in ihrem Abu-Dhabi-Bericht bessere Arbeit hätte leisten sollen: "Ich verstehe Ihren Standpunkt. Aber wenn man sich den Bericht anschaut, dann war er transparent." Gleichwohl gibt Ben Sulayem zu, dass es für ihn nicht ideal gewesen sei, sich so kurz nach seinem Amtsantritt mit einer so ernsten Angelegenheit auseinandersetzen zu müssen.

"Es war ein schweres Erbe, und ich will keine Schuldzuweisungen machen. Aber als ich es antrat, lernte ich gerade mehr über Transparenz. Ich musste eine Veränderung in meinem Management vornehmen. Und es hat einige Änderungen gegeben."

"Es gab einen Wechsel des Generalsekretärs für Sport, es gab Änderungen in vielen Bereichen", zählt der FIA-Präsident auf. "Und jetzt machen wir wieder einige Änderungen, weil wir uns weiterentwickeln." Für die Bedenken bezüglich des Berichts habe er volles Verständnis, sieht aber seither auch Fortschritte.

FIA handelt jetzt schneller und effizienter

Als Beispiel führt er die rasche Reaktion auf die Aufregung beim Grand Prix von Japan an, als zu Beginn des Rennens ein Kran auf die nasse Strecke geschickt worden war.

"Ich verstehe, was Sie meinen, wenn Sie sagen, dass der Bericht zu diesem Zeitpunkt vielleicht nicht ausreichend war. Aber es war ein guter Versuch der Transparenz. Und diesen Ansatz verfolgen wir jetzt jedes Mal, wenn es ein Problem gibt. Denken Sie an Japan."

"Wir haben einen gründlichen Bericht erstellt, der dann vor dem nächsten Rennen auf der FIA-Website veröffentlicht wurde, um sicherzustellen, dass nichts unbeantwortet bleibt, und das nach Rücksprache", betont der Präsident des Weltverbandes.


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Masi wurde nach Abu Dhabi 2021 schließlich von seiner Rolle als Renndirektor entbunden und durch ein neues System ersetzt, bei dem sich Eduardo Freitas und Niels Wittich in dieser Saison abwechseln. Auf die Frage, ob es die richtige Entscheidung war, sich von Masi zu trennen, und ob er mit den neuen Rennleitern zufrieden sei, sagt Ben Sulayem: "Wir befinden uns auf einer Lernkurve."

Ben Sulayem mit Masi weiterhin in Kontakt

"Vor allem mit Michael stehe ich noch in Kontakt. Er hat viel Erfahrung. Aber ich würde vielleicht sagen, dass man sich in der Formel 1, wenn man seine Arbeit machen will, von den Medien fernhalten muss, denn die können einem ganz schön zu schaffen machen."

"Aber der Prozess, den wir jetzt für die Rennkommissare und Rennleiter haben, geht voran. Und ich würde sagen, dass wir uns nicht nur auf einen oder zwei verlassen dürfen."

"Was ist, wenn etwas passiert? Diesen schnell wachsenden Sport und die schnell wachsende Formel 1 können wir nicht so betreiben, wie es vielleicht ursprünglich war. Wir müssen sie wie eine Formel 1 betreiben. Das braucht Zeit. Aber ich vertraue dem aktuellen Team, das wir mit den Renndirektoren und Stewards haben."

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