• 17. November 2022 · 18:39 Uhr

In Schichten gedacht: So hat Mercedes die Trendwende geschafft

Wie aus dem Mercedes W13 in der Formel-1-Saison 2022 noch ein Siegerauto wurde: Technikchef Mike Elliott erklärt das Vorgehen seines Silberpfeil-Teams

(Motorsport-Total.com) - Der Mercedes W13 wird als ungewöhnliche Formel-1-Konstruktion in Erinnerung bleiben, aber auch als ein Siegerauto. Denn beim Brasilien-Grand-Prix 2022 hat George Russell mit diesem Silberpfeil nicht nur den Sprint gewonnen, sondern auch das Hauptrennen. Mehr noch: Lewis Hamilton machte den Erfolg im Grand Prix zu einem Doppelsieg für den Mercedes-Rennstall.

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George Russell im Mercedes W13 in der Formel-1-Saison 2022 in Brasilien Zoom Download

Wie aber ist es dem Werksteam gelungen, sein Fahrzeug zu einem Siegerauto zu entwickeln? Und was haben die Ingenieure konkret am Auto geändert? "Die Antwort ist: nicht sehr viel", so sagt Mercedes-Technikchef Mike Elliott vor dem Formel-1-Finale 2022 in Abu Dhabi.

Vieles von der Brasilien-Leistung gehe zurück auf das "ziemlich umfangreiche Update", das sein Team bereits beim USA-Grand-Prix in Austin eingesetzt habe. Elliott: "Seit Austin hatten wir auch ein sehr gutes Rennauto. Über die Distanz war unsere Pace ziemlich gut, wir sind vorne mitgefahren."

Qualifying-Leistung ein Defizit bei Mercedes

Was gefehlt habe, sei die "Leistung im Qualifying", meint Elliott. Konkret: "Dass wir uns in eine Position bringen, aus der wir unsere Rennpace nutzen können."

In Brasilien hätten schließlich unterschiedliche Faktoren zusammengewirkt, die Mercedes in eine bessere Ausgangslage manövriert hätten, sagt Elliott. Sein Team habe zum Beispiel "ein bisschen von den Reifen profitiert", weil die Pirelli-Pneus in Sao Paulo "zur Balance des Autos gepasst" hätten.

"Vielleicht befanden wir uns daher auch in einer besseren Ausgangslage im Vergleich zu unseren Gegnern, weil es ein Sprintwochenende war und die Trainingszeit begrenzt. In der Kombination ist daraus ein sehr gutes Wochenende für uns entstanden", erklärt der Technische Direktor von Mercedes weiter.

Wie Mercedes dem W13 Beine gemacht hat

Für die Silberpfeile war der Doppelsieg in Brasilien aber nur der vorerst letzte Schritt eines sehr langen Weges, das aktuelle Auto wettbewerbsfähig zu machen. Man sei damit umso lernwilliger geworden, nachdem klar geworden sei, dass Mercedes 2022 "nicht im WM-Kampf mitmischen würde", so Elliott.

"Uns ging es dann darum, ein möglichst großes Verständnis über unser Auto aufzubauen. Ich würde es so beschreiben: als ob man die einzelnen Schichten einer Zwiebel abschält."

Die erste Schicht sei das sogenannte Bouncing gewesen, das vor allem in der ersten Saisonhälfte auftrat. Das auch als Porpoising bezeichnete Phänomen ließ die Fahrzeuge auf den Geraden "hüpfen" und störte die aerodynamische Leistung. Die zweite Schicht seinen Fahrwerks-Probleme gewesen, die aufgrund des Bouncings entstanden seien.


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"Dann wollten wir wissen: Gibt es vielleicht noch eine weitere Schicht? Irgendetwas, das wir entdecken müssten, um es für das 2023er-Auto zu korrigieren? Darauf lag unser Hauptfokus", sagt Elliott.

Austin-Update gibt Richtung für 2023 vor

Mit dem Austin-Update habe man den W13 dann erstmals konkret "in die Richtung, in die wir nächstes Jahr gehen müssen", geführt. "Seither haben wir ein gutes Leistungsniveau von unserem Fahrzeug gesehen", meint Elliott.

"Wahrscheinlich stehen wir damit noch nicht da, wo wir hinwollen, aber die richtigen Anzeichen für die Dinge, die wir über den Winter erledigen müssen, sind schon da. Das ist wahrscheinlich die wichtigste Erkenntnis aus diesem Wochenende."

"Der Doppelsieg ist natürlich fantastisch für unsere Fahrer und das Team, aber entscheidend für das nächstjährige Auto ist, wie wir unsere gelernten Lektionen in Leistung ummünzen."

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