• 17. November 2022 · 12:18 Uhr

Mercedes kämpft um P2: "Haben eine Außenseiterchance"

Ferrari oder Mercedes? Der Kampf um P2 in der Konstrukteurs-WM der Formel 1 ist nach dem Mercedes-Doppelsieg in Brasilien noch einmal spannender geworden

(Motorsport-Total.com) - Die großen WM-Entscheidungen mögen mit dem Titelgewinn der Fahrermeisterschaft von Max Verstappen in Suzuka und den von Red Bull gesicherten Konstrukteurstitel in Austin bereits über die Bühne gegangen sein, doch dahinter wird immer noch um die Plätze gekämpft, wo es nicht nur um wichtige Millionen an Preisgeld, sondern auch um das Prestige geht.

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Noch ist Ferrari mit 19 Punkten Vorsprung in der WM relativ deutlich vor Mercedes, doch ändert sich das in Abu Dhabi? Zoom Download

Letzteres dürfte im Kampf zwischen Ferrari und Mercedes um den zweiten Platz in der Formel-1-Weltmeisterschaft 2022 im Vordergrund stehen, da es den beiden Teams nicht gerade an Geld mangelt. Nach dem ersten Saisonsieg von Mercedes in Brasilien hat sich der Rückstand der Silberpfeile auf die Scuderia auf nur noch 19 Punkte verkürzt.

Bei noch 44 zu vergebenden Punkten beim letzten Rennen der Saison in Abu Dhabi hat Ferrari somit immer noch einen anständigen Vorsprung, dennoch ist Mercedes motivierter denn je, die holprige Saison mit einem zweiten Platz in der Teamwertung noch halbwegs zu retten.

Wolff: Brauchen eigentlich einen Ferrari-Ausfall

"19 Punkte ist schon eine Menge, ich glaube, du brauchst einen Ausfall", ist sich auch Mercedes-Teamchef Toto Wolff über die Chancen seines Teams im Klaren. "Deswegen muss man versuchen, im Rennen einfach so gut wie möglich abzuschneiden."

"Zweiter zu werden, wäre fantastisch. Das ist etwas, was ich nicht mehr für realistisch gehalten habe. Für das Team wäre es natürlich eine unglaubliche Sache, weil es unsere Boni betrifft für alle Mitarbeiter. Das macht einen großen Unterschied."

"Es war ein tolles Comeback von Anfang der Saison, wo wir eher im Mittelfeld waren als vorn dabei", fügt Wolff hinzu. "Ferrari zu schlagen, das wäre schon top. Aber meine Priorität liegt trotzdem am nächsten Jahr", wo Mercedes wieder um die Meisterschaft kämpfen möchte.

Mercedes: Abu Dhabi wird uns nicht so gut liegen

Neben dem Punktepolster von Ferrari glaubt Mercedes zudem auch nicht, dass die Strecke in Abu Dhabi dem W13 entgegenkommen wird, wie Wolff sagt: "Aufgrund der Streckencharakteristik erwarten wir nicht, dass wir in Abu Dhabi genauso konkurrenzfähig [wie in Brasilien] sein werden, aber angesichts der Überraschungen, die wir in diesem Jahr mit dem W13 erlebt haben, müssen wir einfach abwarten, was passiert."

"Wir haben immer noch eine Außenseiterchance auf Platz 2 in der Weltmeisterschaft - und der Punkteabstand zu Ferrari ist so gering wie noch nie in diesem Jahr. Hoffentlich können wir diesen positiven Schwung beibehalten und das Jahr stark beenden."

Mit dem Update in Austin haben die Silberpfeile jedoch einen großen Schritt nach vorne gemacht und konnten bei allen drei Rennen in Amerika um den Sieg mitkämpfen. Gleichzeitig tut sich das Ferrari-Team gefühlt immer schwerer, da besonders der Reifenverschleiß beim F1-75 ein Thema ist.

Sainz: Sind jetzt eindeutig im Verteidigungsmodus

"Wir befinden uns eindeutig im Verteidigungsmodus, denn Mercedes war [im Rennen von Brasilien] unantastbar", sagt Ferrari-Pilot Carlos Sainz. "Sie hatten einfach das schnellste Auto, schneller als der Red Bull, schneller als wir."

"Ich glaube, es gab schon ein paar Wochenenden, an denen das so war. In Abu Dhabi müssen wir also damit rechnen, dass sie gewinnen. Und wir müssen entweder Schadensbegrenzung betreiben oder selbst um den Sieg fahren."

Brasilien-Sieger George Russell vermutet, dass Mercedes und Ferrari beim Saisonfinale auf einem ähnlichen Niveau sein werden, wobei sich die Frage stellt, ob Red Bulls Performance in Sao Paulo nur ein Ausreißer nach unten oder die normale Pace war.

"Ich denke in Abu Dhabi werden wir wahrscheinlich ähnlich wie Ferrari sein", sagt Russell. "Und ich denke, vielleicht einen kleinen Schritt hinter Red Bull. Die letzten beiden Rennen waren eher langsame Strecken, und da haben wir uns in dieser Saison irgendwie hervorgetan."

"Aber die Fortschritte, die wir als Team gemacht haben, sind einfach unglaublich. Und seit Austin haben wir als Team bei jedem einzelnen Rennen um den Sieg gekämpft oder hatten die Möglichkeit dazu."

"Der Auftrieb, den wir dadurch erhalten haben, und das Vertrauen, das wir dadurch in der Fabrik gewonnen haben, ist großartig. Wie ich schon sagte, wird die Fabrik über den Winter auf Touren kommen. Und wir werden alles geben, um bei diesem ersten Test [2023] mit einem Auto herauszukommen, das vom ersten Rennen an konkurrenzfähig ist", so der Brite.

Konzeptwechsel für 2023 die richtige Entscheidung?

Dafür hat Mercedes bereits bekanntgegeben, dass man in der kommenden Saison auf ein ganz anderes Fahrzeugkonzept setzen wird, nachdem sich die Lösung mit den extrem schmalen Seitenkästen nicht bewährt zu haben scheint.

Daher gibt es jetzt schon wieder Fragezeichen, ob dies überhaupt die richtige Entscheidung war, da der W13 in Brasilien das schnellste Auto gewesen ist. Doch vom 'ORF' darauf angesprochen, betont Mercedes-Kommunikationschef Bradley Lord, dass dies die richtige Entscheidung für die Zukunft ist.

"Ich glaube, das ist eine Mischung von beiden", sagt er. "Wir wissen, dass es gewisse Limits gibt mit diesem Auto, mit diesem Konzept. Und das Upgrade von Austin hat uns auch so ein bisschen in die Richtung gebracht für nächstes Jahr, was uns eigentlich in dieser Denkweise und in dieser Entwicklungsrichtung bestätigt."

Mercedes über 2023: "Wollen nicht übereuphorisch werden"

"Also ist es ein positives Zeichen und wir wissen auch, dass es viele Bereiche gibt, die wir in diesem Jahr nicht angefasst haben, wo wir auch Performance gewinnen können. Wir wollen nicht übereuphorisch werden. Es ist trotzdem noch jede Menge auf die Red Bulls und auch auf die Ferraris auf gewissen Strecken, also was wir noch gut machen müssen, aber es geht in die richtige Richtung, definitiv."

Lord fügt hinzu, dass man jetzt erst beginnt, die Früchte zu ernten, nachdem man sich fast die komplette Saison damit herumgeschlagen hat, die Fehlerquellen zu identifizieren und die Probleme zu lösen.

"Es hat gedauert, bis wir wirklich die Probleme verstanden und dann angefangen haben, diese zu beheben", sagt er. "Und ja, dieses letzte Update, jetzt, wo wir es wirklich verstehen, fängt an zu wirken. Und hoffentlich gibt es noch ein paar gute Karten, die wir nächstes Wochenende spielen können in Abu Dhabi."

Sollte Wolff lieber auch in Abu Dhabi zu Hause bleiben?

Nach dem Sieg in Brasilien, als Teamchef Toto Wolff nicht vor Ort war, wurde schon darüber gescherzt, dass es für Mercedes vielleicht besser wäre, auch in Abu Dhabi auf Wolff zu verzichten, da man so das erste Rennen der Saison gewinnen konnte. Doch für Lord ist dies ein Beweis, dass das Mercedes-Team auch so starke Persönlichkeiten hat.

"Überhaupt nicht", antwortet er auf die scherzhafte Frage, ob es besser wäre, wenn Wolff in Abu Dhabi zu Hause bleibt. "Ich glaube, das ist ein Beweis für die stärke des Managements von Toto, dass er auch fern ein Team aufgebaut hat, das so eine Leistung bringen kann."

"Ich glaube, wir sind alle ganz stolz drauf, dass wir eigentlich, nachdem es in Japan nicht so gut geklappt hat, um diesen Sieg fahren konnten und auch für ihn und auch mit ihm. Er war die ganze Zeit in Kontakt über das Intercom, über WhatsApp und hat auch viele wertvolle Inputs geliefert, wie immer, selbst vom Hotel in Abu Dhabi."

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