• 13. November 2022 · 11:34 Uhr

Ross Brawn: Auf den richtigen Strecken funkioniert der Formel-1-Sprint

Formel-1-Sportchef Ross Brawn erwartet 2023 keine großen Änderungen am Format des Sprints: Auswahl der Rennstrecken ein entscheidendes Kriterium

(Motorsport-Total.com) - Der scheidende Formel-1-Sportchef Ross Brawn warnt vor zu großen Änderungen am Format des Sprints in der Formel 1. Das gestrige Rennen in Sao Paulo habe gezeigt, dass das aktuelle Format spanennd und unterhaltsam sein kann. Wichtig sei vor allem, die richtigen Rennstrecken für die Sprints auszuwählen.

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Nicht nur das Duell Russell gegen Verstappen sorgte im Sprint für Spannung Zoom Download

Das habe sich am Samstag in Interlagos gezeigt, wo das wohl spektakuläreste Rennen in der noch recht kurzen Geschichte der Formel-1-Sprints stattfand. "Das Rennen war sehr erfreulich", sagt Brawn. "Ich denke, die Strecke hat geholfen. Es zeigt, wie sensibel wir die richtige Art von Rennen für das nächste Jahr auswählen müssen."

Der 2021 eingeführte Sprint ist in der Formel 1 nicht unumstritten. Einige Fahrer, angeführt von Weltmeister Max Verstappen, kritisieren das neue Format. Auch glichen einige der ersten sechs Sprints eher einer Prozession ohne viele Überholmanöver. Nicht so am Samstag der Sprint in Brasilien.

Interlagos eine der besten Strecken für den Sprint

Im nächsten Jahr soll bei sechs der 24 Grands Prix ein Sprint ausgetragen werden. Allerdings steht noch nicht fest, auf welchen Strecken. Diese Entscheidung ist laut Brawn von großer Bedeutung für eine erfolgreiche Zukunft des Formats.


Fotostrecke: Formel 1 2022 in Brasilien: Das Wichtigste zum Samstag

"Wir haben eine Liste von Strecken, die unserer Meinung nach für den Sprint geeignet sind. Brasilien steht ganz oben, eine Strecke wie Monaco steht ganz unten", sagt Brawn. "Und wir wollen eine gute Verteilung der Rennen während des Jahres haben und die richtigen Orte dafür finden. Aber die Art der Strecke, auf der wir fahren, hat eine hohe Priorität."

Erst wenn die Auswahl der Strecken erfolgt sei, können man über Anpassungen am Format sprechen. "Wir schauen uns an, ob es irgendwelche Entwicklungen im Format gibt, die für das nächste Jahr in Frage kommen. Aber wir haben bereits eine fantastische Grundlage", sagt Brawn.

Teams lehnen umgekehrte Startaufstellung ab

"Wir sollten also sehr vorsichtig damit sein, etwas zu ändern. Und ich glaube nicht, dass wir zu einem dramatisch anderen Format übergehen sollten", stellt Brawn in Aussicht. Zu den diskutierten Vorschlägen gehört unter anderem, den Sprint vom Hauptrennen zu entkoppeln und dort die Startaufstellung anhand des Ergebnis des Qualifyings zu bilden.


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Verstappen ist dagegen, Hamilton dafür: Sprints spalten nicht nur die Fangemeinde der Formel 1. Wir haben über Vor- und Nachteile diskutiert. Weitere Formel-1-Videos

Auch die Idee einer (teilweise) umgekehrten Startaufstellung, wie sie zum Beispiel im Tourenwagensport durchaus üblich ist, wurde bereits diskutiert. Doch solch gravierenden Eingriffen erteilen die Teams bisher eine Absage.

"Ich begrüße die Herausforderung, von Zeit zu Zeit ein anderes Format zu haben", sagt McLaren-Teamchef Andreas Seidl. "Aber das Wichtigste für uns ist, niemals etwas zu schaffen, das eine künstliche Vermischung der Hackordnung verursacht, denn darum sollte es in der Formel 1 nicht gehen."

Brawn bleibt der Formel 1 als Berater erhalten

"Das beste Team, das beste Auto und der beste Fahrer sollten immer an der Spitze stehen. Egal, ob im Qualifying oder im Rennen", hält Seidel fest. "Gleichzeitig ist es immer sinnvoll, unsere Köpfe zusammenzustecken und zu sehen, wie wir weitere Verbesserungen erreichen können. Solange wir diese Prinzipien, die ich zuvor erwähnt habe, nicht antasten."

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Ross Brawn räumt Ende 2022 den Posten des F1-Sportchefs Zoom Download

Welche Veränderungen es beim Sprint in der Formel-1-Saison 2023 geben könnte, darüber mag Brawn nicht spekulieren. "Denn ich denke, es ist nur fair, mit der FIA und den Teams zu sprechen. Und wir haben vor einem Jahr oder so einige Vorschläge gemacht, die sich nicht wirklich geändert haben", sagt er.

Über Anpassungen im Detail werde allerdings schon jetzt verhandelt. "Am Freitag sprechen wir in der F1-Kommission über das Parc Ferme und darüber, ob es nach dem Sprint beginnen sollte, damit man ein sinnvolleres zweites Freies Training hat", sagt Brawn. "Ich denke, es gibt einige allgemeine Dinge, die wir tun können, sowie etwas Substantielleres, aber es ist jetzt eine Evolution, keine Revolution."

Daran will Brawn auch nach seinem Ausscheiden aus dem Formel-1-Management am Ende dieses Jahres gerne mitwirken, denn in beratender Funktion bleibt er der Rennserie erhalten. "Ich denke, ich würde gerne bei speziellen Projekten involviert bleiben. Ich möchte einfach nicht die tägliche Verantwortung tragen, die ich in den letzten Jahren hatte", sagt Brawn. "Ein Projekt wie dieses [Sprints], das sehr aufregend ist und viel Spaß macht, warum also nicht?"

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